Ein langer Marsch
Über all zu viele Besucher dürfte sich das Wilerhorn nicht erfreuen. Es ist relativ schwer zugänglich. Zu hinterst im wilden Jolital, welches bei Niedergesteln als enge Schlucht ins Rhonetal mündet, thront dieser einsame Gipfel, 1’700 Meter über den Dächern von Wiler. Dieser Berg verlangt von den Alpinisten einiges ab. Nicht weniger als 1’800 Höhenmeter sind zu bewältigen. Zudem braucht es ganz bestimmte Verhältnisse um dem Berg zu Leibe rücken zu können. Im Hochwinter ist es zu heikel, im Frühjahr müssen oft stundenlang die Skier getragen werden oder man versinkt buchstäblich im Sulzschnee.
Am vergangenen Sonntag war einer dieser seltenen Tage an dem die Verhältnisse stimmten. Der Schnee reicht noch bis auf 1’450 hinunter, es herrschten ideale Wetterbedingungen Für einmal war es nicht zu warm. Und vor allem hatte es über Nacht oberhalb von rund 2’200 m an die 40 bis 50 Zentimeter geschneit. In den höheren Lagen herrlicher Pulver, unten feiner tragfähiger Sulz. Was willst du mehr? Da haben sich die Strapazen des langen Marsches sicher gelohnt. Die vierzehn wackeren SACler haben den Aufstieg problemlos hinter sich gebracht und hatten noch ausreichend Kraft, die Abfahrt in vollen Zügen zu geniessen. Manch ein Jauchzer durchdrang die hochwinterliche Stille. Mit ein wenig zittrigen Knien aber mit Zufriedenheit und Dankbarkeit schauen wir auf diesen grossen Tag zurück.
Die vier «neuen» aus Raron luden uns zur Feier des Tages noch zu einem Drink ein. Freundlich wie wir nun mal sind, haben wir diese Einladung nicht abgelehnt. Danke ihnen und all den andern, Gratulation zu einer grossen Leistung. André