Herrliche Sicht vom «Schanzenblick»

Eine Kletter- und Wandertour bei der Glemerhütte wäre angesagt gewesen, doch Petrus hatte uns einen Strich durch die Rechnung gemacht, die Wetterprognosen für Sonntag waren sehr schlecht und so gab es eine Programmänderung. Die Lieblingstour von Ex-Bundesrat Adolf Ogi, die Kletterei auf die «Bire» bei Kandersteg sollte als Tagestour in Angriff genommen werden.

Um 8 Uhr trafen wir «Grüezenis», Stefan und ich, uns mit den andern in Kandersteg am Bahnhof. Dann ging es gleich weiter mit der Sesselbahn Oeschinensee auf 1682 Meter. Aber oh weh, gleich als wir oben ankamen, mussten wir zwei Enttäuschungen erleben. Das Restaurant war noch geschlossen und es begann ziemlich heftig zu regnen. Was nun? Das Wartehäuschen bei der Bahn war nicht gerade einladendend und so beschlossen wir, den 20-minütigen Fussweg zum Oeschinensee unter die Füsse zu nehmen, weil dort das Restaurant offen war. Also Helm auf oder Regenjacke an und los ging es durch den Regen. Die Menukarte im Restaurant war zwar sehr einladend, doch bald schon hörte der Regen auf und wir machten uns auf zum Einstieg. Der Anmarsch dauerte ca. 1.5 Stunden, dies weil wir anfänglich im Wald nach allen Richtungen ausschwärmten, um den Weg zu finden.

Dann ging die Kletterei los, aber nach nur zwei Bohrhaken und einer sehr leichten Kletterei kam schon wieder ein Stand. Dann endlich eine kleine Herausforderung, ein kleines Wändchen mit einem kniffligen Einstieg. Rita, die erst zum zweiten Mal kletterte, kam schon das erste Mal zum Schwitzen, doch hinter ihr kam gleich der frischgebackene Bergführeraspirant Stefan, der ihr zeigte, wie sie das Problem am besten lösen könnte. Dann kam eine kleine Wanderung durch steiles Gras, bevor zwei Reibungsplatten zu erklettern waren. Und es sollte nicht die einzige Wanderung durchs Gras gewesen sein, immer wieder und immer längere Strecken legten wir im steilen Gras wandernd zurück. Es sah zum Teil schon kurios aus von oben, wenn da zwei Personen am Seil und mit Kletterfinken an den Füssen oder gar wie Stefan barfuss über die Matten spazierten. Plötzlich hatte sich auch unser Liebespaar Sarah und Klaus deutlich abgesetzt, wir dachten schon, wir hätten sie verloren, doch sie nahmen sich einfach ein bisschen mehr Zeit und genossen den herrlichen Blick auf Kandersteg und die Landschaft etwas länger als wir.

Nach 8 Seillängen Kletterei und 3 Graswanderungen erreichten wir den Stand „Schanzenblick». Von hier hatte man eine herrlich Sicht ins Tal und die beiden grossen Sprungschanzen, die von da oben nur noch wie Spielzeuge wirkten. Nach weiteren 5 Seillängen erreichten wir dann endlich das Gipfelkreuz der „Bire» auf 2502 Meter. Diana, die extra eine richtige Birne auf den Gipfel trug, stellte diese zwecks Fotosession zum Gipfelkreuz. Als wir sie dann aber auch noch mit einer der vielen Edeweiss fotografieren wollten, war sie schon im Magen der Besitzerin verschwunden.

Langsam hatten wir alles aufgessen, was wir auf den Gipfel getragen hatten (hier einen speziellen Dank an Rita, die auch noch Roggenbrot und Fleisch für die Grüezenis dabei hatte) und auch die Flaschen waren leer. Was noch fehlte, war das abtrünnige Liebespaar Klaus und Sarah.

Schlussendlich machte sie die eine Hälfte schon auf, den langen Abstieg anzutreten. Wie auf vielen Touren, war das auch hier die grösste Herausforderung. Auf eine unendlich lange Querung auf einem schmalen Weglein im steilen Gras und Geröll folgte dann ein steiler Zick-Zack-Weg zurück zur Bahn. Die zweite Hälfte der Gruppe musste diesen Abstieg im Eiltempo zurücklegen, denn die letzte Bahn drohte ohne sie abzufahren. Ufff… wir haben es dann doch noch alle auf die Bahn geschafft, die um 17.30 Uhr schloss.

Wieder im Tal gönnten wir uns im Restaurant Ermitage alle ein schönes Dessert, möglichst jeder ein anderes, gebrannte Creme, Quarktorte, Vermicelles, etc. Zufrieden traten wir dann den Heimweg an, wir Richtung Zürich und die andern zurück durch den Lötschberg ins Wallis.

Es war wieder einmal ein super Tag!

Connie Trinkler

Tourenleiter Diana Zurbriggen und Urs Lauber
Bericht Connie Trinkler
Fotos Diana, Urs, Osci
Teilnehmer Burgener Beat, Tuni Stefan, Anthamatten Rainer, Supersaxo Rita, Burgener Klaus, Zurbriggen Diana und Sarah, Trinkler Connie
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