Die Theorie in der Praxis umgesetzt
Die SAC Mitglieder konnten in vielen realitätsnahen Übungen ihr Wissen über den Ernstfall erlernen und testen. Es herrschte ideales Wetter für einen Lawinenkurs. Der Wind, die Bewölkung und der Nebel zeigten die Probleme auf, welche eine sichere Routenwahl erschweren.
Am Nachmittag öffnete sich der Himmel und die Teilnehmer genossen dann doch noch die Wärme der Sonne.
Wir erarbeiteten folgende Themen:
– Diverse Suchübungen
– Simulation eines Ernstfalles mit Mehrfachverschüttung
– Orten mittels Sonde
– Schaufeltaktik und -technik praktisch umgesetzt
– Messen der Steilheit im Gelände
– Beurteilung des Lawinenbulletins (regional bis zum Einzelhang)
– Massnahmen zur Schonung der Schneedecke
– Sanitätsdienst (Bergungstod)
– Demonstration Rutschkeil inklusive Erörterung der einzelnen Schichten
Nach dieser intensiven Ausenandersetzung mit der Thematik gewann jeder einiges an Sicherheit um im Notfall besser zu reagieren zu können und gefährliches Verhalten zu vermeiden. Wir wollen aber weiterhin am Ball bleiben und werden auch im nächsten Jahr mit den Kursen fortfahren. Da wir keine Zeit für Fotos fanden und sehr intensiv gearbeitet wurde, stellen wir hier einige sehr interessanten Seiten und Filme zum Thema vor.
Und hier noch eine wissenschaftliche Bestätigung von altem Wissen unter Tourengängern durch das SFL:
Schneebrettlawinen sind die gefährlichsten und grössten Lawinen unter den verschiedenen Lawinentypen. Bevor sich ein Schneebrett lösen kann, muss eine eingeschneite Schwachschicht über eine grosse Fläche brechen. Der Bruch startet an einem bestimmten Punkt, z.B. unter einem Skifahrer, und pflanzt sich selbständig unterhalb des Brettes fort, bis die Lawine abgleitet.
Seit langem ist bekannt, dass Schneebrettlawinen nur in Hängen, die steiler als etwa 30° sind, abgehen können. Routinierte SchneesportlerInnen jedoch wissen, dass sich Brüche auch in mässig steilem oder sogar flachem Gelände ausbreiten können. Ist ein Wumm-Geräusch im flacheren Gelände hörbar, bedeutet dies, dass durch das Gewicht des Schneesportlers eine Schwachschicht zusammengebrochen ist. Ein derartiger, im Flachen initiierter Bruch kann sich in einen benachbarten Hang ausbreiten, so dass es zu einem Lawinenabgang kommt. Man spricht in diesem Falle von einer Fernauslösung.
Während die Bruchausbreitung also auch in flachem Gelände erfolgen kann, ist für das Abgleiten einer Lawine eine gewisse minimale Hangneigung erforderlich. Die Vorgänge hinter diesen Beobachtungen konnten nun vom SLF experimentell beschrieben werden.
Vielen Dank für die interessierte Teilnahme.
André und Dominic
Tourenleiter | André Zurbriggen, Mario Andenmatten |
Bericht | André und Dominic |
Fotos | – |
Teilnehmer | Michi Imboden, Wilo Schmidt, Peter Roten, Mario Andenmatten, Michi Chanton, Charly Zenhäusern, Sebastian Zurbriggen, Samuel Anthamatten, Mario Burgener, Sonja Zurbriggen, Amadée Huber, Peter z’Brun, Theo Kuonen, Sandra Schnydrig, Reini Anthamatten, Daniel Zurbriggen Bergführer, André Zurbriggen |