Kulturhistorischer Ausflug über den Monte Moro

Gespannt auf Macugnaga und den Goldminenbesuch, machten wir uns am Samstagmorgen auf den Weg. Zuerst ging es dem Mattmark entlang. Die Landschaft war unglaublich schön; strahlend blauer Himmel und türkisfarbenes Wasser. Es wurden viele Geschichten über den Bau des Staudammes erzählt. Teils vom Wasser bedeckt, konnten wir dann noch Ruinen einer alten Siedlung entdecken.
Über einige Schneefelder ging es dann hoch zum Monte Moro Pass. Unterwegs erzählte uns André noch einige alte Walsergeschichten bzw. Gedichte.
Die Aussicht vom Monte Moro Pass auf das Monte Rosa Massiv mit dem Marinelli Couloir war einfach grandios!!! Nach einem Abstecher aufs Joderhorn gab es dann einen wohverdienten Fil da Fer (italienischer Liqueur) in der Hütte, unterhalb des Passes.

Anschliessend fuhren wir alle gemeinsam mit der Luftseilbahn hinunter ins Dorf. Dort trafen wir in einem kleinen Souvenirgeschäft schon auf einen Bekannten. Es handelte sich um den Bergführer Oberto und seinen Sohn.
Einige von uns entschieden sich anschliessend für den Goldminenbesuch. Während die anderen noch ein bisschen an ihrer Klettertechnik feilten. Während des Goldminenbesuches fiel durch ein aufziehendes Gewitter einige Male der Strom aus. Was nicht bei allen in der Gruppe zu Wohlbehagen führte. Der Besuch war sehr informativ und interessant! Das Leben hier im Witwental muss sehr hart gewesen sein. Viele Leute starben an Silikose oder sind durch einfallende Stollen zu Tode gekommen. Es gab anscheinend 80 Minen alleine in diesem Tal. Einfach unglaublich!!

Später gab es dann noch ein sehr schmackhaftes gemeinsames Abendessen im Albergo Edelweiss. Gastgeberin war Ines, Tochter der legendären, inzwischen verstorbenen Walserin Rosetta.

Am Sonntagmorgen sind wir nach der Messe einer Prozession auf den Friedhof gefolgt. Manuela und Ursula haben in ihren traditionellen Saaser Trachten aktiv daran teilgenommen. Sie sahen toll aus und mussten an diesem Tag noch einige Male freundlich in Kameras lächeln.

Nach dem offiziellen Teil trafen wir uns dann zu einem Aperitif und einer «kalten Platte» mit Roberto Marone (Präsident CAI-Macugnaga) und Dario Anthamatten.

Diese Walser genossen es sichtlich wieder mal Dialekt zu sprechen!! In angeregten Gesprächen haben wir viel über sie und ihr Leben dort in Erfahrung bringen können.
Nach individuellem Besuch des Marktes machten wir uns dann am späteren Nachmittag auf den Rückweg. Auf dem Monte Moro Pass haben wir uns noch die 4 Meter hohe Marienstatue angesehen. Wirklich beeindruckend! Im Restaurant Mattmark fand das tolle Wochenende dann seinen Ausklang.
Ein herzliches Dankeschön geht an André, Alex und Daniel für die tolle Organisation!!

Nicole