… von der lieben Seite

 

Es war der 2. Anlauf des SAC Saas innert Wochenfrist geplant, um den markanten 3000er im Simplongebiet zu besteigen. Ein Woche vorher haben wir aufgrund einer heiklen Passage oberhalb des Sirwoltesees noch von einer Besteigung des Rauthorns (der weniger geläufige Namen dieses Berges) abgesehen und haben das nebenstehende Wyssbodehorn angepeilt. Diesmal schienen die Verhältnisse günstig zu sein und so sollte uns nichts mehr im Wege stehen. Dass es zu einem 2. Anlauf kam, ist einer kurzfristigen Umdisponierung einer Skitour von Hugo zu verdanken.

Der Startschuss fiel um 6Uhr in Engiloch. Im Talgrund wurden an diesem sommerlichen Aprilwochenende bis zu 25°C gemessen. Eigentlich Temperaturen, bei denen man eher an die Badehose denkt anstatt an die Skitourenausrüstung. Es sollte sich aber noch lohnen… Bei der Abfahrt frühmorgens in Brig konnten wir noch 10° feststellen. Nach den ersten paar Meter im Schnee stellten wir aber fest, dass die Schneedecke noch gut durchgefroren war.

Tourenleiter Hugo ging im Gleichschritt voraus und die 7-köpfige SAC Truppe folgte Ihm in gewohnter Manier.  Es gab einiges zum Erzählen, so hatte fast jeder von einer Aktivität vom Vortag oder den Vorwochen zu berichten. Zu hören gab es vom Bortelhorn, Grand Paradiso, Skitourenrennen oder auch vom Aconcagua. Die Tour startete Richtung Ritzibach-Tal, den Wasserfall überwindet man östlich auf einer Rampe. Hier gab es einige Einschusslöcher zu „bestaunen“ welche noch von unserer Landesverteidigung stammt.

Wollte man damit die zahlreichen Italiener einschüchtern, die an diesen Aprilwochenenden in Scharen in die Simplonregion pilgern? Wer weiss… Die erste angeordnete Pause gab es beim Sirwoltesee. Von hier aus begutachteten wir die heikle Stelle, welche wir vor einer Woche noch gemieden haben. Die Passage war kaum mehr wiederzuerkennen. Keine Spur mehr vom Abriss des Schneebretts. Die Verhältnisse waren deutlich besser, so gab es diesmal keine Zweifel. Wir genossen den weiteren Aufstiegsverlauf und das schöne Aprilwetter. Bald einmal kamen wir im Skidepot an, welches sich rund 70m unterhalb des Ostgrades befindet. Von hier hat man einen schönen Ausblick in die Nordwand des Fletschhorns. Der Felsgrat Richtung Gipfel meisterten wir ohne Probleme und standen nach ca. 4h15min auf dem Gipfel des 3268m hohen Böshorns.

Nach dem Genuss des Panoramas hiess es bald einmal Abschied nehmen vom lieben Böshorn. Den Gipfelrast gab es diesmal unterhalb des Gipfels beim Skidepot, wo wir vorallem auf zahlreiche Italiener trafen, welche noch im Aufstieg waren. Es ist immer wieder interessant ihnen zuzuhören, mit Ihrer Anwesenheit meint man sei irgendwo auf einem Markt so geht es zu und her…

Die wohlverdiente Abfahrt folgte auf dem gleichen Pfad wie der Aufstieg. Zuoberst war die Schneedecke noch gefroren. Oberhalb des Sirwoltesees konnten wir sogar noch ein paar Pulverschwünge in den Hang zaubern und dabei gab es einige Freudenjauchzer zu hören. Je weiter man hinunterfuhr, desto sulziger wurde es. So richtig matschig wurde es aber erst auf den letzten hundert Meter, was aufgrund der hohen Temperaturen kein Wunder war. Rechtzeitig gegen Mittag schlossen wir diese tolle Skitour ab. Auf dem Simplonpass bestaunten wir nochmal das Böshorn von weitem und stiessen auf eine erfolgreiche Skitour an.

Marc

Tourenleiter Hugo
Seilträger Mario und Daniel
Sanität Sandra
Grappa Erna
Geschichtenerzähler Toni
Bericht Marc
Fotos Daniel, Marc im Auftrag von Brigitte
Teilnehmer Hugo, Mario, Sandra, Brigitte, Marc, Daniel, Toni, Erna