Ein überschattetes Saisonhighlight
Bei der vierten Ausschreibung wurde die Skitour auf das Bortelhorn endlich wahr! Es sollte für die Teilnehmer ein Saisonhöhepunkt werden. Schade, dass die Abfahrt durch einen Zwischenfall überschattet wurde.
Frohgelaunt starteten wir frühmorgens, mit der Stirnlampe ausgerüstet, an der Simplon-Passstrasse in Berisal. Angeführt von Theo lief der „Gratzug“ den Waldweg entlang. Ungewöhnlich faul war der Sulzschnee morgens um halb sechs.
Nach der Überquerung eines Lawinenkegels trugen wir die Skis etliche Höhenmeter auf dem Rücken. Dann ging es weiter mit Harscheisen und etlichen Spitzkehren durch Haselnussstauden steil hoch und bald war die Bortelhütte (2200m) in Sicht, wo wir uns eine kurze Teepause gönnten.
Nun folgte der langgezogene Mittelteil des Aufstiegs zum Skidepot am Südfuss des Bortelhorns. Unter der Regie unseres zweiten Tourenleiters Urs kamen wir auf der harten Unterlage gut vorwärts. Es hiess einfach nur: „Grind abe u secklä!“ (Zitat: Anita Weyermann), oder: „Der gelbe Scream folgte einfach dem roten Dynafit“. Um uns zwischendurch zu entspannen, folgten unsere Blicke nach Norden (Bättli- und Breithorn), nach Süden (Furggubäum- und Wasenhorn) und vor uns majestätisch und immer näher und grösser werdend unser Tagesziel, das Bortelhorn.
Beim Skidepot angelangt und einem Schluck aus der Thermosflasche, montierten wir unsere Steigeisen und wechselten die Skistöcke gegen den Pickel. Los ging’s in drei Seilschaften über den vereisten Grat Richtung Gipfel.
Kurz nach zehn Uhr gratulierten wir uns überglücklich auf dem Punta del Robbio. Welch herrliches Panorama: im Westen das Rhonetal, gegen Norden Teile der Berner Alpen , hinter uns Richtung Ost sah man hinunter auf die Alpe Veglia und im Süden erstrahlten die bekannten Saaser Gipfel.
Nach Rolis (Glis) Gipfelfotos stand uns der halbstündige Abstieg bevor. Beim Skidepot gab es ein kleines Gedränge, weil wir das Gelände mit einer 25-köpfigen Gruppe aus Savoyen teilen mussten. Doch bald waren wir startklar für die lange Abfahrt, welche zuerst ein wenig Bruchharst aufwies. Was dann folgte, war Firnschnee vom Feinsten. Ob in engen Schwüngen oder weiten Carverbögen, alle genossen die ausgezeichneten Schneeverhältnisse.
Leider schlich sich bei Urs ein kleiner Verschneider ein. Sein Sturz sollte schlimme Folgen haben. Die Air Zermatt musste alarmiert werden und unser Pechvogel des Tages wurde kurze Zeit später mit doppeltem Beinbruch ins Spital Visp geflogen.
Bedrückt fuhren wir weiter, an der Bortelhütte vorbei und mit der nötigen Vorsicht durch den immer tiefer werdenden Sulz. Den letzten Teil ging es den Flurweg zurück zum Ausgangspunkt.
An dieser Stelle wünschen die ganze Bortelgruppe und alle Mitglieder des SAC Saas unserem Tourenchef Urs gute und vollständige Genesung, viel Geduld und hoffen, ihn bald wieder in unseren Reihen begrüssen zu dürfen. Urs, toi, toi, toi!
Ein grosser und herzlicher Dank gebührt unseren beiden Tourenleitern Theo und Urs, die uns fachmännisch und sicher auf den wunderschönen Gipfel führten. Ein Merci auch allen Teilnehmern für die nette Begleitung und gute Kameradschaft.
Mäni