… oder wenn Engel reisen verneigt sich sogar das Wetter!

 

Die «Spaghetti-Tour» ist meine zweite SAC-Tour mit dem SAC-SAAS, als Zugewandter. Nach dem guten Erlebnis auf der ersten Tour konnte ich mich schon im Vorfeld freuen.

Einen (Dani – mein Seilpartner am Weissmies) kannte ich ja inzwischen schon.

Ich wusste, dass es nach Italien ging und dass man dort gut isst.

Die Fahrt über den Simplon bis nach Alagna dauerte ganze 4 Std für 173 km. Und mit einigen Abstechern in den Vororten vom Omegna wurde die Wegstrecke nicht kürzer. Robi hatte eine nicht ganz taugliche Strassenkarte, was ihm aber auf der Rückreise einen netten Schwatz mit einer «blondhaarigen» Italienierin bescherte. Gut, wenn man so gut Italienisch kann.

Aber eben wir wollten möglichst viele 4000er besteigen und die Zumsteinspitze fehlte mir noch persönlich im Monte Rosa Palmares.

Alagna als erstes und die Fahrt auf den Indrengletscher entschädigt schon für einiges. Alagna hat einige schöne alte Valserhäuser die in italienisch und deutsch angeschrieben sind.

Die Mantovahütte 3498 ist ein Bijou. Sie wurde 1974 knapp 150 Meter unterhalb der Gnifetti Hütte erbaut und im Jahr 2009 super ausgebaut.

Der Aufstieg zur Hütte, nach der langen Bahnfahrt in drei Etappen, ist mit 40 Minuten sehr kurz und einfach. Wir konnten die Kräfte für den anderen Tag aufsparen. Der Tourenleiter gab vor die Gipfel von oben nach unten zu besteigen. Ich glaubte einen echten Saaser Witz zu hören; Im Saas besteigt man die Berge umgekehrt. Der Entscheid des Tourenleiters erwies sich am Schluss als sinnvoll. Robi war dabei eine gute Hilfe, der war schon zum dritten Mal hier oben. Der Abmarsch am Samstag wurde auf 4h50 angesetzt. Nach einer typischen Hüttennacht – jeder so mit seinen Problemchen, gings pünktlich zum Zmorgä. Die modernen Hütten sind schon rechte Hotelleriebetriebe meinte Amadé: «duchorganisiert und effizient».

   

Zuerst ging es 1065 Metern nur hinauf. Hugo schlug einen guten Schritt an und machte pünktlich Pause. Einzig zum Essen kamen wir auch unterwegs nicht richtig. Hugo hatte im Vorfeld schon gesagt, das Sandwich könnt ihr im Bus lassen. Auf dem ganzen Plateau waren Scharen von Leuten unterwegs, doch schlussendlich verteilten sich diese alle in der weiten Bergwelt. Das Wetter war strahlend. Anfangs frisch mit nur wenig Wind.

Unser erstes Ziel, der höchste Punkt des Tages die Zumsteinspitze wäre schon mein Tagesziel gewesen. Die anderen Gipfel sind aber so verlockend, dass man sie nicht einfach links liegen lassen darf, erst recht nicht bei diesen Bergbedingungen. Super Trittschnee und gute Spuren auf allen Gipfeln.

Zuerst ging es 1065 Metern nur hinauf. Hugo schlug einen guten Schritt an und machte pünktlich Pause. Einzig zum Essen kamen wir auch unterwegs nicht richtig. Hugo hatte im Vorfeld schon gesagt, das Sandwich könnt ihr im Bus lassen. Auf dem ganzen Plateau waren Scharen von Leuten unterwegs, doch schlussendlich verteilten sich diese alle in der weiten Bergwelt. Das Wetter war strahlend. Anfangs frisch mit nur wenig Wind.

Unser erstes Ziel, der höchste Punkt des Tages die Zumsteinspitze wäre schon mein Tagesziel gewesen. Die anderen Gipfel sind aber so verlockend, dass man sie nicht einfach links liegen lassen darf, erst recht nicht bei diesen Bergbedingungen. Super Trittschnee und gute Spuren auf allen Gipfeln.

Die Capanna «Regina Margherita» auf der Signalkuppe 4554 zu erreichen, ist immer wieder eine Herausforderung. Denn so keuchend an einem «Hotel» anzukommen ist etwas Gewöhnungsbedürftiges. Dafür, auch diesmal wieder, war der Balkon ein muss. Hinten doch schon stärkerer Wind und vorne hätte man sogar in Badehosen verweilen können.

Die Leiter drängten – sie wollten die gute Wetterlage nutzen. Ist es doch der weiteste Weg zurück zum Einstieg zur Parrotspitze. Schöner Aufschwung bis auf den Gipfel und wunderschöner Grat runter. Breite Spur, gutes Gelände für Hochalpinbeginner, ideale Übung auf einem ausgesetzen Grat zu gehen. Nur der böige Wind war tückisch. Immer wenn man sich trittsicher fühlte, half er aus dem Gleichgewicht zu kommen.

 

Nach dieser Hürde kam es für die ersten schon zur Diskussion, wieviele Gipfel wir noch besteigen würden. Nach kurzer Querung zurück zur Ludwigshöhe hat ein Bergschrund auch noch diese Aufgabe an uns gestellt. Es ist ungewohnt über einen Chlack zu springen und sich gleichzeitig senkrecht mit dem Pickel hochzuarbeiten. Eine besondere Aufgabe für Triathleten; hast sicher noch einen neuen Muskel entdeckt – nicht Amadé ? Letztendlich waren auch hier noch alle oben. Für den vorletzten, den Corno Nero, wie das Schwarzhorn auf italienisch genannt wird, waren es dann nur noch zwei Seilschaften, die sich die Mühe nehmen wollten, nochmals einen Aufstieg auf sich zu nehmen.

Das Wetter begann langsam seine Prognose einzulösen. Nebelschwaden kamen auf. In kurzer Felskletterei schafften es wiederum alle auf das Balmenhorn 4167m mit der imposanten Jesus-Statue. Die Vincent-Pyramide 4215m und die Punta Giordani 4046 mussten wir definitiv für eine nächste Tour aufsparen. Im Niesel- und Graupelregen schafften wir es zum Ausgangspunkt zurück.

In Domo, zur «Pizza» angekommen, hatten wir zwei herrliche Tage mit sehr schönen Gipfelerlebnissen hinter uns. Die Welschen sagen : » les absents ont toujours tort «. Übrigens ist der Name «Spaghetti-Tour» nur teilweise richtig.

Einen herzlichen Dank unserem Tourenleiter Hugo Petrus und den Seilführern Dani und Marc für die hervorragende Tour.

Noch etwas zu den Gipfeln der Reihe nach, wie wir sie bestiegen oder überquert haben, welche nach Erstbesteigern und Persönlichkeiten benannt sind.

  • Zumsteinspitze 4563 – erste nachgewiesene Besteigung gelang am 1. August 1820 Joseph und Johann Niklaus Vincent, Joseph Zumstein, Molinatti und Castel, zusammen mit Trägern.
  • Signalkuppe oder Punta Gnifetti 4559
  • Ludwigshöhe 4’341 – Erstbesteigung erfolgte am 25. August 1822 durch den österreichischen Militärtopographen Ludwig von Welde
  • Balmenhorn 4167 – Es herrscht Uneinigkeit darüber, ob das Balmenhorn tatsächlich ein eigenständiger Gipfel ist, da es sich nur schwach aus den umgebenden Gletschern abhebt. Aus diesem Grund führt die UIAA den Gipfel nur noch in der Liste «Weniger bedeutende Gipfel über 4000 m» .

Lothar

Tourenleiter Hugo Petrus und Robert Kalbermatten
Seilführer Hugo, Daniel, Marc
Bericht Lothar
Fotos Matteo, Daniel, Marc, Hugo
Chauffeur Hugo
Teilnehmer Dalia Anthamatten, Lothar Matter, Hugo Petrus, Robert Kalbermatten, Brigitte Petrus-Schweizer, Daniel Lutz, Marc Briggeler, Matteo Kalbermatten, Adelheid Charvet, Sonja Zurbriggen, Amadé Huber