… mehr als bloss eine Ersatztour
Auf Grund der Wettervorhersage entschied sich Beat anstelle der 4-Tages Tour im Monte-Rosa-Gebiet ins Berner Oberland zu fahren und dort zuerst den Mönch und dann am folgenden Tag die Jungfrau zu besteigen. So fuhren wir am Montagmorgen um 05.00 Uhr in Saas-Grund los. Bereits um 05.50 Uhr konnten wir in Goppenstein auf den Autoverlad fahren. Weiter ging es nach Grindelwald, wo wir den Zug zuerst nach Kleinen Scheidegg und dann nach Jungfraujoch bestiegen. Kurz nach 09.00 Uhr waren wir auf dem Jungfraujoch angekommen.
Beat überraschte uns alle, in dem er nicht Richtung Normalroute, sondern auf den Südwest-Grad des Mönchs zu steuerte. Der Südwest-Grad beinhaltet zuerst eine interessante Kletterei, dann Laufen im kombinierten, steilen Gelände und zuletzt Laufen über den Firn bis zum Gipfel. Der Abstieg erfolgt über die Normalroute (schmaler und ausgesetzter Grat). Am Nachmittag gegen 16.00 Uhr erreichten wir die Mönchsjochhütte – eine sehr gut ausgebaute Hütte auf ca. 3650 m.ü.M. Wir waren uns alle einig, dass diese Routenauswahl abwechslungsreich, herausfordernd und interessant war.
Am anderen Morgen, wie immer nach einer kurzen Ruhephase, machten wir uns um 04.00 Uhr auf den Weg zur Jungfrau. Als wir zum Jungfraujoch gelangten, entschied sich Franco wegen Unwohlseins an der heutigen Tour nicht teilzunehmen. Somit bildeten wir 2 Dreierseilschaften und liefen quer über den Gletscher hinunter zum Einstieg. Die Jungfrau ist mehrheitlich ein Schneeberg, die letzen zwei- bis dreihundert Höhenmeter sind aber sehr steil.
Eingeschlagene Sicherungsstangen zeugen hier von vereisten und brüchigen Stellen. Wir hatten aber trittsicheren Schnee und nur auf dem Rückweg mussten wir zweimal von den Sicherungsstangen Gebrauch machen.
Bereits um 08.00 Uhr waren wir auf dem Gipfel. Die Aussicht war hervorragend. Auf dem Rückweg machte sich das warme Wetter bemerkbar. Der Schnee wurde bereits nass und schwer.
Zufrieden mit unserer Leistung erreichten wir gegen 11.30 Uhr das Jungfraujoch. Wir machten noch einen Zwischenhalt auf der Kleinen Scheidegg (Mittagessen). In Grindelwald trafen wir dann Franco wieder und anschliessend war die Rückreise angesagt.
Ich möchte Beat für die Tour danken. Mönch und Jungfrau waren mehr als nur eine Ersatztour!
Samuel