Himmel und Hölle oder wenn Himmel und Hölle miteinander verschmelzen
Der Sonntag versprach ein idealer Tag für eine Tour auf den Heimberg des Saaser SAC zu werden, schönstes Wetter am Morgen und Gewitter am frühen Nachmittag.
Dies haben sich neben den zwölf Mitgliedern des SAC Saas auch noch etliche andere begeisterte Berggänger gedacht…. wir waren nicht alleine unterwegs… Um 7.30 Uhr starteten wir von Saas-Grund mit der ersten Bahn Richtung Hohsaas (3098m). Von dort bis zum Gipfel sind ca. 920 Hm zu bewältigen.
Nach wenigen Metern Geröll konnten wir bereits Gstältli und Steigeisen montieren und uns anseilen. Wir bildeten vier 3er Seilschaften und marschierten los. Allen voraus, Marios 3er Seilschaft ohne Fotoapparat.
Nach einem steilen Anstieg passierten wir schon bald eine wunderschöne (jedoch nicht ungefährliche) Passage durch den Gletscher mit eindrücklichen Spalten und Séracs.
Einige von uns waren bereits zum zweiten Mal in diesem Sommer unterwegs auf das Weissmies. Diese konnten mit Erstaunen feststellen wie sehr sich die Schnee- und Gletscherlandschaft während der kurzen Zeit verändern kann. Wo vor zwei Wochen eine geschlossene glatte Schneedecke lag, haben sich Spalten geöffnet und die Schneedecke ist zusammengeschmolzen. Das Wasser versetzt die Alpen ständig in Bewegung. Milliarden Tonnen Gestein werden jedes Jahr von Gletschern, Flüssen und Bächen durch die Alpen transportiert. Sie schlagen und schleifen in den Bachbetten und Flusstälern entlang und tragen die Alpen damit langsam ab.
Weiter führte die Tour bei idealen Bedingungen über schönen Firn auf den Gipfel. Nach den obligatorischen Gipfelküsschen konnten wir (bis auf die letzte Gruppe) noch einige Minuten die grandiose Aussicht geniessen, bevor der aufsteigende Nebel alles einhüllte und Schnee und Wolken miteinander verschmelzten.
Zurück im Bergrestaurant Hohsaas gönnten wir uns ein feines Tröpfchen Leukersonne. Maria gab noch einige Tipps welche Akupunkturpunkte gegen Kopfschmerzen, Übelkeit etc. helfen.
Andere bereiteten sich gedanklich schon auf die nächste Besteigung vor.
Es war eine eindrückliche Tour auf das „weisse Moos“, Reinhard fühlte sich während der gesamten Tour „wie im Himmel“, Fabienne wahrscheinlich eher wie in der „Hölle“, da sie mit einer plötzlich auftretenden Magengrippe zu kämpfen hatte…
Stephanie