Göttertrunk mit wilder Ginster, Lilien, Alpen-Orchideen
Um 8.15 Uhr trifft sich die Wandergruppe beim Bahnhof Brig. In Iselle angekommen, geniessen wir zuerst einen Espresso. Bald werden wir mit einem Taxi zum Start der Wanderung chauffiert.
Wir marschieren bis zur Wegkreuzung. Hier entscheidet Wandermeister German, in welche Richtung es weitergeht, Richtung San Domenico.
Der Meister sagt: „Die Wegkreuzung ist ein heiliger Ort! Hier muss der Pilger eine Entscheidung treffen. Daher essen und schlafen die Götter für gewöhnlich an einer Wegkreuzung“.
Da wir zum Schlafen noch zu wenig müde sind, bringt Franco einen Zaubertrunk aus seinem Rucksack – Genepi! Alle trinken einen Schluck, da unsere grösste Steigung noch vor uns liegt. Kurz vor Mittag ist es Zeit für einen Apperitivo! Der Feldhubel ist der auserwählte Platz des Meisters: „Der Pilger kann ausruhen, ein wenig schlafen und sogar die Götter befragen. Wir entscheiden uns für ein Glas Fendant vom Hinterallalin des Altmeisters German.
Nach dem edlen Tropfen geht es weiter mit botanischer Weiterbildung durch Lehrmeister Alfons. Wir bestaunen die vielfältige Alpenflora: wilder Ginster, Lilien, Alpen-Orchideen usw. Nach einer halben Stunde Wanderung erreichen wir den Aussichtspunkt, den wir mit Hilfe der Männer besteigen. Bei schönem Wetter sieht man bis Varzo und den Petersdom! Nach langem Foto-Shooting geht’s weiter.
Vor der Mittagsrast befiehlt Altmeister German die letzten Korken aus ihrer Enge zu befreien! Mit Verwunderung wird festgestellt, dass noch einige Flaschen zu entkorken sind: Albis Tärbiner-Rotä, Marlies‘ Assemblage und Alfons‘ Ortolan! Die gute Laune wird immer besser. Alfons stimmt Lieder an und Altmeister German führt uns mit den Saaser-Frauen Sonja und Adelheid einen Twist vor.
Gegen 13.30 Uhr kommen wir in Trasquera an. Hier erwartet uns das nächste Apéro: Prosecco auf der Terrasse. Dann wird uns ein feines Menu serviert. Wir entwickeln uns zu kulinarischen Barbaren! Spaghetti-Carbonara zum Voressen, Gitzi und Kalbfleisch mit Beilagen zum Hauptgang sowie Käse und Coupe mit Schirm und Scharm zum Dessert. Zum Schluss gibt es Espresso, Cappuccino und Grappa. Wieder wird gemütlich ein Liedlein gesungen.
Verspätet nehmen wir den einstündigen Abstieg nach Iselle unter die Füsse. Hier verabschieden wir uns von Franco, der uns seine Heimat von der besten Seite präsentiert hat – Grazie mille!
Glücklich und zufrieden in Brig angekommen, bedanken wir uns bei German für die interessante Einstiegswanderung nach Italien.
Marlies