Genuss pur in unglaublichem Ambiente
Skitouren im Trientgebiet | ||
Schwierigkeit | ZS+ | |
Zeitbedarf | 7-8 h während 2 Tagen | |
Aufstieg | 1500 hm insgesamt | |
Abstieg | 2500 hm | |
Strecke | Grand Montet – Glacier d‘Argentière – Col du Passon – Col Supérieur du Tour – Aig. Tour – Cabane Trient – Roc des Plines – Grand Lui – La Fouly |
Diana, Jan und Simone: Treffen in Visp, 6 Uhr
7 Uhr Stopp in Martigny: schlechte Nachricht: Alissa kann leider nicht mit, eine Entzündung am Fuss macht das Anziehen des Skischuhs am Morgen unmöglich; Susanne steigt mit ins Taxi, welches aus Chamonix von Diana bestellt wurde. Ankunft an der Bahnstation in Argentiere: 7.50 Uhr. Schock! Die Bahn fährt erst um 8.30 Uhr (was wir wussten), aber es ist schon jetzt rappelvoll (womit wir um diese Uhrzeit noch nicht gerechnet haben), puhhhhh…
Aber: gut Ding will Weile haben. Nach langem Warten erreichen wir die Bergstation Grand Montet auf 3295m. Perfektes Wetter und ein absolutes Megapanaroma entschädigen uns sofort für die Ansteherei. Es geht los mit einer Abfahrt bis zum Glacier d‘Argentière (auf ca. 2500m), diesen überqueren wir und traversieren am Rande bis zum Einstieg unserer geplanten Tour Richtung Col du Passon.
Wir entscheiden uns für eine einsame Variante und ziehen die Steigeisen an, um steil die ersten Höhenmeter zu gewinnen und gleichzeitig somit auch ein bisschen Zeit. Wir queren so in die „normale“ Aufstiegsroute, wechseln auf die Ski im Aufstiegsmodus und laufen bis zum Einstieg des Couloirs. Dort wechseln wir wieder auf Steigeisen und laufen bei tollen Bedingungen hinauf bis auf 3028m. Keiner ist vor uns und keiner drängelt von hinten. Ideal. Oben wieder Fotoshooting und Vorbereitung für eine kurze Abfahrt auf den Glacier du Tour. Dort erneuter Wechsel in den Aufstiegmodus. Jan flucht über einen Defekt am Skischuh, Susanne und ich mühen uns mit stollendem Schnee am Fell ab.
Aber egal – die Umgebung lässt einen so kleine Probleme vergessen. Nach der Querung des Gletschers geht es weiter steil mit Skis rauf zum Col Supérieur du Tour (3288m). Die letzten paar Meter schultern wir die Skis und entscheiden uns am Übergang noch weiter zu gehen zur Aiguille du Tour (3540m). Nach einigen Hm mehr wechseln wir wieder auf die Steigeisen und erklimmen den Gipfel in schöner einfacher Kletterei im grandiosen Chamonix-Granit.
Wir sind alleine dort oben unterwegs und geniessen das unglaubliche Ambiente. Abstieg und dann folgt die Abfahrt mit den Skis über das riesige Plateau de Trient. Diana findet eine gute Abfahrtsvariante, so dass wir zuletzt so wenig wie möglich weitere hm rauf zur Trient-Hütte machen müssen…
Auf der Hütte angekommen begrüsst uns der Hüttenwart persönlich. Die Überraschung des Tages: wir haben einen eigenen Schlafsaal für uns. Wow!!! Das wird also eine entspannte Nacht. Wir genehmigen uns einen leckeren Apéro und freuen uns auf das Nachtessen. Nach dem Essen gibt’s noch eine gute Flasche Wein vom Hüttenwart, der sich zusammen mit uns die Tour für den nächsten Tag anschaut und Vorschläge macht, diese noch spannender zu gestalten J Danke an Olivier für den Wein, die nette Unterhaltung und Bewirtung. Top!
Die Nacht ist natürlich super und das Frühstück am Morgen nehmen wir ganz gemütlich und ohne Eile zu uns. Um 7 Uhr starten wir zum Übergang neben den Roc des Plines.
Wir laufen um eine Wechte herum und rutschen die ersten 50 hm steil bergab, bevor wir die Abfahrt auf den Glacier de Saleina so richtig geniessen können. Wieder ein neues Panorama – wieder extrem beeindruckend. Wow. Wir wechseln in den Aufstiegsmodus und laufen rauf zum Einstieg zum Col de la Grand Lui. Die letzen Hm mit aufgeschnallten Skis am Rucksack und mit Steigeisen und Pickel bewaffnet. Vom Col ein paar Meter im Fels abklettern und dann nach einer kurzen Traverse und Rucksack- und Skidepot rauf zum Grand Lui (3509m). Auch hier haben wir Glück, das keiner vor und hinter uns ist und wir entspannt auf den Gipfel ankommen können. Fotoshooting, zügiger Abstieg und dann ein letzter Wechsel: Ski im Abfahrtsmodus J Es geht 1800hm runter bis nach La Fouly. Die Abfahrt ist von oben bis unten zum Geniessen. Perfekt aufgeweichter Schnee. Eine kurze Tragepassage zwischendurch und dann die letzten Meter bis kurz vor dem Dorf auf 1600m. Unglaublich, dass der Schnee noch soweit herunterreicht!!!
Na ja, und dann der Schlussspurt zum Bus J Susanne ist frohen Mutes, dass wir den Bus um 12.40 Uhr erreichen können bzw. das er bestimmt auf uns wartet (es ist mittlerweile 12.45 Uhr!!). Aber tatsächlich: im Dorf steht der Bus und wir joggen die letzten Meter bis dorthin (der nächste Bus fährt nämlich erst um 16.40 Uhr). In Orsières gibt’s dann den Wechsel auf den Zug bis Martigny. Dort gönnen wir uns dann aber erstmal ein leckeres Getränk und ein feines Mittagessen in der Sonne, mitten im Grünen.
Danke an Diana für die Super-Tour! Es waren 2 spannende, sehr abwechslungsreiche Skitourentage in einer extrem beeindruckenden Bergwelt.