Die Lawine erkennt nicht, ob du Experte bist oder nicht
Am Samstag, 14.12.13 trafen sich 20 neugierige Mitglieder um 9 Uhr bei der Talstation Hohsaas um anschliessend nach offeriertem Kaffee und Gipfeli im Bergrestaurant Kreuzboden den Ausführungen vom kompetenten Gabi Voide zu lauschen. Herzlichen Dank nochmals für die Stärkung mit Kaffee und Gipfeli!
Gabi informierte uns mit viel eindrücklichen Anschauungsmaterialien (Videos, Powerpoint) über die Theorie der Lawinenkunde. Die verschiedenen Arten von Lawinen, die 3×3 Regel, die grafische Reduktionsmethode (GRM), die Safer Six, das Lawinenbulltin (White Risk) etc. wurden erklärt. |
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Dazu wurde jedem Teilnehmer die Broschüre (Achtung Lawinen!) ausgehändigt, welche die wichtiges Themen übersichtlich zusammenfasst. Gabriel nahm sich für jede Frage Zeit und auch zwischendurch wurden Erfahrungen und Wissen ausgetauscht und weitergegeben.
„Die Lawine erkennt nicht, ob du Experte bist oder nicht!“ Daher alle Risikofaktoren versuchen auszuschliessen, damit es zu gar keiner Lawine kommt. Die Zeit verlief wie im Fluge und nach dem Theorieblock erklärten uns Garbriel und Beat draussen in zwei Gruppen nun die Basics über den Gebrauch / Abhören des LVS, das Sondieren und die Art und das Vorgehen beim Schaufeln (Plastikschaufeln sind für den Notfall überhaupt nicht empfehlenswert). Nach dem Mittagessen begaben wir uns mit den Gondeln hinauf zu einem Lawinenfeld um eine simulierte verschüttete Gruppe als Gruppenübung zu suchen und lebendig zu bergen. Anfangs wurde Ruhe bewahrt und jemand nahm die Koordination in die Hand und alarmierte die Rettungswacht mit Lawinenhund. Nach 22 Minuten waren alle 4 Personen LVS und eine ohne LVS geborgen. Für uns alle war es eine lehrreiche Übung. |
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Wichtige Erkenntnisse daraus:
- Jemand muss die Rettung koordinieren
- einige erfahrene LVS-Sucher gehen so schnell als möglich mit den Skis auf das Lawinenfeld und suchen die Verschütteten
- die anderen folgen mit Schaufeln und Sonde
- falls ein Verschütteter oberhalb der Schneedecke liegt und ansprechbar ist, sich um sein Befinden informieren
- Infos einholen (Anzahl der Verschütteten, mit oder ohne LVS-Gerät) um sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen
- der Gebrauch des LVS-Geräts muss beherrscht werden
- das gemeinsame Sondieren auf einer Linie und der Ablauf des Schaufeln muss bekannt sein und klar kommuniziert werden
- keine Zeit verlieren
- einem Meter Tiefe frei schaufeln braucht Zeit und Energie
- Übung macht den Meister.
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