Der SAC ist mehr als Bergsport

Lebe Freunde des Schweizer Alpenclub

«Die Natur muss sich nicht anstrengend bedeutend zu sein – sie ist es.» (Robert Walser)

Ein wahres Wort in ein einer einmaligen Umgebung. Auch noch während eines solch trüben Tages drang die Grossartigkeit unserer Bergwelt durch. Die Natur liess uns staunen und bezirpen und uns in ihrem Bann ziehen.

Viele Sektionen haben sich zum 150-Jahr-Jubiläum Ausser-gewöhnliches einfallen lassen. Der SAC Saas wollte mit einem Sternmarsch nach den Sternen greifen. Zumindest symbolisch durch das Besteigen des Weissmies über 4 Routen. Diese Idee kam sehr gut an und seit längerer Zeit waren die Touren mit 165 Personen mehr als ausgebucht. In der illustren Anmeldeliste befanden sich die Zentralpräsidentin Françoise Jaquet und Vertreter der lokalen Presse und Medien

Doch die Natur wollte anders und wir erfuhren die Grenzen des Machbaren. Die Kräfte des Menschen sind und bleiben beschränkt. Auf Dauer werden wir nur mit der Natur leben können. Aber niemals gegen sie.

Ausgerechnet auf die Nacht vor dem Anlass verpasste uns Petrus als Vorlage eine Kaltfront. Aus Sicherheitsgründen blieb nichts anderes mehr übrig als den Stern-marsch abzusagen. In den drei Hütten trafen trotzdem kleinere Delegationen ein, um gemütlichen ein wenig zu feiern und die Hüttenwirte nicht ganz alleine auf ihren Vor-bereitungen sitzen zu lassen. Wir bedanken uns für deren Flexibilität und wollen sie bestimmt in den nächsten Jahren mit unseren Tourenprogramm berücksichtigen. Einen Dank auch an die Familie Werlen und den Sektionen Niesen und Olten für den Apéro am Vorabend.

Die grösste Anerkennung verdienten Carla Arnold, Toni Sarbach und Hugo Petrus für die Organisation. Sie machten einen hervorragenden und professionellen Job. Mit grossem Aufwand arbeiteten sie während mehreren Monaten.

Petrus erwies sich zu guter Letzt doch noch gütig und liess uns ein tolles Fest auf Kreuzboden geniessen. Mit treffenden Worten zelebrierten die Pfarrherren Amadé Brigger und Konrad Rieder die Messe. Im Anschluss hielt Präsident Dominic Anthamatten eine markante Festrede. Im weiteren Verlauf gratulierte der Talrats-präsident Martin Anthamatten dem Club und Edoardo Benzonelli von der CAI Villadossola überbrachte eine Grussbotschaft in Form eines gemalten Bildes. Dieses Bild wird in der Clubhütte Grubenalp seinen Ehrenplatz finden.

Der SAC Saas freut  sich riesig, dass sich schlussendlich so viele Freunde auf dem Kreuzboden einfanden. Mit ausgelassener Stimmung und geschwungenem Tanzbein begann dieser Tag richtig zu glänzen.

Die Berge bleiben. Aber sie bleiben nicht unberührt von uns Menschen. Freizeit, Sport, Tourismus, wirtschaftliche Bedürfnisse der Randgebiete, Energie- und Verkehrsfragen, Natur- und Landschaftsschutz: Das alles kommt im Alpenraum zusammen. Einen Ausgleich für all diese verschiedenen Interessen zu finden, war noch nie einfach.

In den letzten 150 Jahren machte der SAC aus den Schweizern ein Volk von Wanderer. Der SAC hat grosse Teile des Alpenraumes erschlossen. Auf sanfte Art und respektvoll gegenüber der Umwelt.

Die SAC-Mitglieder haben den Alpinismus gefördert und damit das Verständnis für diese phantastische Bergwelt geweckt. Dank diesem Verständnis ist es auch gelungen, die Schönheit der Landschaft zu bewahren.

Diese Aufgabe werden wir auch in Zukunft haben. Das Bedürfnis nach Natur und heiler Bergwelt wird in unserer modernen, hektischen Gesellschaft noch zunehmen. Unsere Alpen sollen keine Sperrzone sein, sie sind unser wichtigster Erholungsraum, aber auch einer unserer wichtigsten Wirtschafträume.

Im Zeitalter des Massentourismus brauchen sie unsere spezielle Rücksichtnahme. Das ist eine Gratwanderung, aber als Alpinisten sind wir Gratwanderungen ja gewohnt.

Tatsächlich, der SAC ist mehr als Bergsport.

Wir haben ganz wesentlich unsere Schweizer Identität mitgeprägt. Unsere Arbeit wird für die Zukunft des Alpenraumes weiterhin sehr wichtig bleiben.

Dafür wünsche ich dem SAC alles Gute und viel Erfolg!

Euer Präsident

Dominic Anthamatten