Einsame Spuren im verlassenen Tal
Unsere Schar Tourengeher(innen) traf sich um 06.30h im Nebel auf dem Parkplatz des Restaurants Mt. Leone auf dem Simplon. Die Weiterfahrt nach Zwischenbergen führte uns in eine auf-klarende Wetterlage auf der Simplon Südseite.
Nach einem Tankstopp in Gondo – Zufahrt in entlegene Alpentäler besser nur mit vollem Tank antreten – fuhren wir ins Zwischenbergental. Da Postauto Wallis diese Strecke Anfang April noch nicht befährt, kamen wir zügig auf der engen Strasse voran, bis überfrorenes Schmelzwasser meinen fahrerischen Elan jäh bremste. Blieb nur die nächste Ausweiche im Rückwärtsgang zum Einparken zu nutzen. Auf verschneitem Untergrund lässt es sich flott ein-, häufig aber nur mühsam ausparken… Doch nun zum bergsportlichen Aspekt der Tour, auf der uns Hugo Petrus auf das Irgilihorn (2458m) führen sollte. Wer sich den verschlungenen Pfad auf der Skitourenkarte angesehen hat, wird den von Hugo verwendeten GPS Track zu schätzen wissen, da es auf einer selten begangenen Skitour nicht leicht ist, den richtigen Abstecher von der Forststrasse aufzuspüren. So aber stiegen wir zügig durch den weglosen Bergwald zur Alpe Waira, wo wir eine kurze Trinkpause einlegten. Die Sonne blieb unter einer hohen Bewölkung verborgen, dem dichten Nebel der Simplon Nordseite waren wir jedoch entronnen. Den Gipfelhang vor Augen stolperte die Spitzengruppe über eine Wechte, die im leicht diesigen Licht nicht auf Anhieb zu erkennen war. Der plötzliche Abbruch der Spur veranlasste die Nachfolgenden, das Hindernis stilistisch sicher zu bewältigen. Die Gipfelrast bot einen eindrucksvollen Rundblick über die Simplon Südseite, weitere Tourengeher waren weit und breit nicht zu entdecken. Beschwingt vom selbstgebrannten Gipfelschnaps aus dem oberen Saastal begannen wir die Abfahrt, die bis hinunter zur Alpe Weira sehr gute Schneeverhältnisse aufwies. |
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Ein letzte sportliche Herausforderung wartete auf dem Behelfsparkplatz, das Ausgraben der Vorderräder aus dem inzwischen tauenden Schnee. Ohne die beherzt anschiebenden Sportsfreunde hätte ich wohl eine gute Stunde schaufeln müssen.
Fazit: Wer nicht auf die Unterstützung kräftiger Bergkameraden bauen kann, benutze lieber den Parkplatz am Ende des Stausees gegenüber der Schotteranlage. Thomas |