Am Ende fast gleichviel Proviant wie zu Beginn

Der Berg, der mit seinem breiten Profil das Saaser Panorama dominiert. Aus der Ferne sehen wir ihn meist beim Skifahren und die Wetter Fans unter uns auch als Teil des Titelbildes bei SF Meteo. Doch wir wollten ihn auf dieser interessanten Route etwas näher kennen lernen!

Nach vielen verregneten Wochenenden im Juli und dementsprechend abgesagten SAC Touren, scheint der Sommer wenn auch spät doch noch in der Schweiz anzukommen. Die Wetterprognose für das 2. Wochenende im August war gut und daher gab’s kein Aufhalten mehr für diese Bergtour.

Aufstieg zum Alphubeljoch: Morgenlicht am Rimpfischhorn und Monte Rosa

Am Samstagmittag stiegen wir mit viel Gepäck und Proviant in den Zug nach Täsch, wo auch schon das Taxi auf uns wartete. Per Alpentaxi („Die Leute vor uns sind in das Taxi City eingestiegen. Die hatten wohl eine andere Destination im Auge…“) ging’s bequem weiter zur Täschalp. Ab der Alp haben wir die Täschhütte in einer guten Stunde und mit viel Gipfelerraten erreicht. Das gute Wetter zog viele Leute an. So war die schöne und erst kürzlich (2007) renovierte Hütte ausgebucht… kein Wunder mit DER Aussicht aufs Weisshorn! Nach vielen Litern Pfefferminztee, einem feinen Nachtessen zusammen mit ein paar Freunden aus dem Norden, ging’s ab in die Heia.

Nach einer kurzen Nacht wurde  um 03.15 Uhr geweckt. Nachdem wir dann alle Sachen gepackt hatten, machten wir uns um 04.00 Uhr von der Hütte auf den Weg zum Alphubelgletscher. Der Weg ist bestens markiert (mit Steimanngini) und durchaus nett wenn man mitten in der Nacht auch noch das Täscher Stonehenge zu Gesicht bekommt.

Am Gletscher angekommen sind die Lichter der Stirnlampen erloschen,  alle Seilschaften haben sich eifrig angeseilt und man machte sich auf den Weg zum Alphubeljoch. Der Gletscher war hart und gut zu begehen, aber das Wasser floss auch schon zu dieser frühen Tageszeit den Gletscher hinunter. Bei diesem Anblick fühlt man sich schon mitschuldig an der Vergänglichkeit dieser imposanten Naturphänomene. Traurig, aber wahr. Dann führt der Blick vom Boden hinauf zum Horizont und man erblickt die Gipfel vom Rimpfischhorn bis zum Weisshorm hinter uns im Morgenlicht. Eine tolle Kulisse… und die Glückshormone sättigen die Blutbahnen. Was haben wir für ein Glück (= wunderbare Natur). „Öi, weisch wie!“

Auf dem Alphubeljoch eröffnete sich die Aussicht auf das schöne Saaser Bergpanorama. Auf dem Joch hat es ziemlich gewindet und wir hatten uns entschieden nicht via Eisnase die Besteigung anzugehen, sondern über die NO-Wand mit imposanten Eisstrukturen. Nach 5 h Aufstieg erreichten wir das Gipfelplateau. Ha, aber kein Gipfelkreuz weit und breit. Denkste, der Alphubel hatte kurzerhand den Prophten unter einer dicken Schneeschicht begraben.

Wir genossen die tolle Aussicht auf all die 4000er. Mit diesem Panorama ist der Griff zur Kamera schwer zu vermeiden und vergassen dabei fast unsere Sandwichs zu verzehren. Mit fast gleichviel Proviant im Gepäck machten wir uns auf zum Abstieg. Um einen anderen Rückweg zu nehmen, haben wir den Abstieg Richtung Mittelallalin gewählt. Unsere Knie waren bestimmt dankbar, da wir uns doch einige Höhenmeter ersparen konnten.

Wir kamen auf dem langgezogenen Plateau des Alphubels sehr gut vorwärts und waren schnell beim „Feechopf“. Zum Schluss gab es hier noch ein Stück Blockkletterei die diese interessante Route abrundete. Nach ein paar imposanten Spalten erreichen wir die Skiarena von Saas Fee. Die Ausrüstung wurde im Rucksack verstaut und die letzten Schritte über die ca. 500 Meter Skipiste konnten gemütlich begangen werden. Doch hier wo der Bergsport aufhört, fängt der lebhafte Skizirkus an. Mit grosser Geschwindigkeit rasten die mit Stangen vollgepackten Skifahrer neben uns vorbei (vielleicht der gefährlichste Teil dieser Bergtour) um sich auch die letzten Meter Gehweg zu ersparen. Interessen sind vielfältig…

Blockkletterei beim Feechopf

 

Am Drehrestaurant angekommen, fuhren wir mit der Gondel nach Saas-Fee hinab. Zum Abschluss krönten wir diesen wunderbaren Ausflug mit ein paar Panachés im Biergarten.

Besten Dank an Euch alle, die Justine und mir als Newcomer beim SAC, eine sichere und wunderbare Bergtour ermöglicht haben.

Beste Grüsse und auf ein baldiges Wiedersehen

Andreas

Tourenleiter Daniel & Marc
Bericht Andreas
Fotos Alle
Teilnehmer Daniel, Marc, Philipp, Justine & Andreas