Patrouillen ohne Ende – pures Vergnügen?
Kurz war die Nacht. Das Aconcagua-Treffen noch vor Augen, hiess es um 03:30 Uhr Abfahrt in Raron. Cornel wollte uns als Gast begleiten, doch kurz vor dem Start verabschiedete er sich in Richtung Heimat, um die Strapazen der vergangenen Tage auszukurieren.
In La Fouly auf 1593 m starteten wir in Richtung Combe des Fonds. Im Scheinwerferlicht der Stirnlampen stiegen wir eine Stunde stetig das Tal hoch. Als wir das Plateau erreichten, überholten uns bereits die ersten Trainings-Team der Patrouille des Glaciers mit ihren schnellen Anzügen und ultraleichter Ausrüstung. Sie waren unterwegs auf den Mont Dolent. Erstaunlich wie leichtfüssig und schnell manche Leute die Berge hinaufrennen können. Pures Vergnügen? |
Erna testete nun auch für eine Weile ihre Form und schloss sich deren Rhythmus an. Der Weg zum Petit Col Ferret auf 2490 m war kurzweilig und abwechslungsreich. Auf dem Pass herrschte ein scharfer, kalter Wind. Wir wechselten ohne Pause über die schweiz-italienische Grenze und gingen direkt zum Fioro Biwak weiter.
Im Biwak stärkten wir uns und wärmten uns auf. Auf der Suche nach der besten Abfahrt hielten sich Felix und Erna für den letzten Aufstieg auf den Allobrogia eher rechts, während Toni, Dominic und Astrid eine Aufstiegsspur weiter links wählten. Auf dem Gipfel wurden wir von einer traumhaften Aussicht belohnt. Rechts von uns das Mont Blanc Massiv, vor uns die steilen Wände des Grand Jorasses, links von uns der Grand Combin.
Irgendwann mussten wir uns dann doch von diesem unglaublichen Anblick trennen. Dominic liess dazu schon mal einen Ski unfreiwillig ins Tal sausen. Zu seinem Glück überschlug sich dieser nach 100 Meter und kam nur wenige Meter vor einer steilen Flanke zum Stillstand. Ansonsten wäre es ihm wohl gleich ergangen wie dem Einzelgänger, den wir oben trafen und weiter unten einholten. Auf dem harten ruppigen Untergrund brachen bei seiner Dynafitbindung alle Schrauben aus. Leider hatten wir zu wenig Geduld um wirklich den guten Sulz abzuwarten.
Im unteren Teil erwischten wir aber schlussendlich doch noch die erträumten Sulzschneehänge und konnten ein paar gute Kurven in den Schnee ziehen. Auf der Langlauf-Loipe ging es dann zurück auf den Parkplatz.
Auf der Sonnenterrasse in La Fouly genossen wir das Panorama, die wärmenden Sonnenstrahlen und ein kühles Bier.
Es war eine wunderbare, unvergessliche, gemütliche Tour.
Herzlichen Dank für’s Mitkommen.
Astrid