Wer schön sein will…

In der Dauphiné, den französischen Hautes-Alpes, befindet sich im Massiv des Ecrins die Barre des Ecrins, ein Viertausender. Diesen hatten wir uns bereits vor Jahren einmal zum Ziel gesetzt, konnten jedoch wegen Schlechtwetter nicht starten. Ganz anders Ende Juli 2001.

bericht_8Etwas verschlafen steigen sonntags früh um 5 Uhr Germi, André mit Sohn Philipp und Diana in Arnolds Auto. Während einige erst vom Waldfest nach Hause torkeln, fahren wir Richtung Turin. Ein Cappuccino mit Gipfeli vor der Grenze und weiter geht´s über den Monginevro nach Briançon, Vallouise zum Ausgangspunkt Ailefroide, wo wir nach 5 *-stündiger rassiger Fahrt eintreffen. Zeit für ein gutes französisches Baguette und reichlich Flüssigkeit, denn ein Hüttenaufstieg über 1300 Höhenmeter in brütender Sommerhitze steht uns bevor. Kurz nach 13.00 Uhr geht´s los. Immer wieder staunen wir ob der vielen hundert Touristen, Bergsteiger und Wanderer, die uns kreuzen oder denselben Anstieg in Angriff nehmen. Ob wir wohl Platz in der Refuge des Ecrins haben? Bei der ersten Hütte, der Refuge du Glacier Blanc auf 2500 m, gibt es eine längere Rast. Der zweite Teil des Hüttenaufstiegs erfolgt zum grössten Teil über Schnee und Gletscher. Nach ca. vier Stunden erreichen wir die Refuge des Ecrins, wo wir – Germi sei Dank – angemeldet sind und einen Schlafplatz bekommen.

3.30 Uhr, Montag 30. Juli. Nach fünf Minuten geht es in der Hütte bereits zu wie in einem Bienenhaus. Alle wollen möglichst schnell weg. Ein mickriges Frühstück mit schwarzer Brühe und los geht´s. Zuerst runter auf den Gletscher, wo Germi und Noldi in einem Plastiksack noch Ware deponieren. Um schön zu sein, braucht man entsprechende Garderobe!!! Eine Stunde laufen wir über den flachen Gletscher. Darauf folgt das pure Gegenstück. Auf sehr steiler Spur geht die Route zwischen Spalten und Abbrüchen aufwärts. Es gibt keine Flachpartien, erst ganz oben. Wir kommen dank Andrés stetem ruhigen Schritt gut vorwärts und sind bald beim Pic Lory, wo der Felsgrat beginnt. Kurz nach acht Uhr können wir einander gratulieren, ganz besonders dem 13-jährigen Philipp, der seinen ersten Viertausender bestiegen hat. Auf dem Rückweg machen wir einen Abstecher auf den Dôme des Neiges, der von einigen ebenfalls als eigener Viertausender gewertet wird. Wir finden einen guten Rastplatz, dazu gibt´s Germis obligaten Gipfeltrunk.

Den Abstieg bringen wir schnell und sicher hinter uns. Die Sonne brennt immer heisser und alle sehnen sich nach Abkühlung. Gegen 16.30 Uhr gelangen wir müde und schweissgebadet bei der Refuge Cézanne, wo Noldis Audi inmitten einer Blechlawine steht, an. Wir gönnen uns die wohlverdienten Biere, Wasser, Glacés usw.

In Ailefroide finden wir sogar Hotelzimmer. Nach einem feinen Nachtessen freut sich jeder auf ein frischbezogenes Bett.

Anderntags bringt uns Chauffeur Noldi über die Pässe Col du Lauteret, Col de Galibier, Col de la Madeleine, Col de la Forclaz wohlbehalten nach Hause zurück. Längere Stopps gab es in Chamonix und Conthey in Noldis Garten, wo er uns einige gute Tropfen auftischte.

Ein grosses Merci allen, die zum Gelingen dieser Tour beigetragen haben.

Leitung André Zurbriggen
Organisation Germi
Bericht Diana
Teilnehmer André, Arnold, German, Philipp und Diana