Klettern für jedermann

Schijnstock (13)

Nachdem wir die Tour auf den Bergseeschijn Anfang Juni arbeitstechnisch verschoben haben,  dann leider wetterbedingt  Ende Juni absagen mussten, stand nun das neue Datum der Tour für Ende September fest.

Da auch dieses Mal kurz zuvor ein kleiner Wintereinbruch die Berge mit Schnee versehen hat, war  es wahrscheinlich dem ein oder anderen zu unsicher, sich noch mal zu motivieren ein Wochenende in den Bergen zu verbringen.

Da das Wetter aber dann sehr vielversprechend angekündigt war und der Hüttenwart der Bergseehütte uns mitteilte, das die Bedingungen südseitig  super seien und auch der Fels trocken sei, machten Jan und ich uns einfach alleine auf den Weg ins Göschenertal.

Schijnstock (5)Am Samstagmorgen, nicht allzu früh ☺, fuhren wir dann bei ca. 0 Grad durchs Goms und fragten uns insgeheim, ob das wohl die richtige Entscheidung war… Hätten wir nicht lieber die Richtung gen Süden einschlagen sollen???

Als wir dann aber am Göscheneralpsee ankamen, waren alle Zweifel weggefegt. Strahlendblauer Himmel, traumhafte Herbstfarben und die Sonne doch recht kräftig. Im T-Shirt sind wir rauf zur Hütte. Dort das Wetter und den Ausblick genießend machten wir Mittag und planten unseren Nachmittag. Wir entschieden uns für den Südgrat auf den Hochschijn. Schöne, recht einfache, abwechslungsreiche Gratkletterei im 4.Grad, die prima mit Bergschuhen zu machen ist. Nach ca. 4 Std. waren wir wieder an der Hütte. Diese war dann tatsächlich bis auf den letzten Platz ausgebucht. Im SAC–‐Führer wird die Berghütte als sehr familienfreundlich beschrieben. Ist auch so ☺ Wir haben noch nie so viele Kinder auf einer Hütte gesehen. Lustiges Ambiente…

Schijnstock (3)

Gutes Abendessen und am Sonntagmorgen ein ausgiebiges Frühstück, schön ☺

Beim Frühstück entschieden wir uns vom ausgeschriebenen Programm auf den Bergseeschijn abzuweichen. Diese Tour hatten wir im letzten Jahr mal gemacht.

Wir machten uns stattdessen auf den Weg zum Schijnstock Südgrat. Diese Tour ist wesentlich länger und alpiner als die anderen beiden Klassiker dieser Region, aber auch im 4. Grad. Insgesamt ca. 1 Std. Zustieg, 5 Std. Kletterei bis zum Gipfel und dann nochmals 2 Std. Abstieg bis zur Hütte. Auch mit Bergschuhen noch Schijnstock (12)machbar.

Das Wetter war genial, wir hatten allerdings ab Mittag den aufsteigenden Hochnebel aus dem Göschenertal im Nacken. Aber der Zeitplan passte und nur auf den letzten Höhenmeter Richtung Hütte erwischte uns der Nebel. Die Orientierung  war hier dann aber einfach.

Wir kehrten noch kurz einmal in der Hütte ein, packten unsere restlichen Sachen und dann ging es eine knappe Stunde hinunter Richtung Parkplatz am See.

Fazit: Klettertouren im Herbst sind einfach etwas geniales, wenn das Wetter passt. Tolle Fernsicht und vor allem wenig Leute am Fels… und das Gebiet um die Bergseehütte ist einfach super. Hier kann jeder auf seine Kosten kommen.

Leitung Jan Olle
Bericht Simone
Fotos Simone
Teilnehmer Jan, Simone