Der Weg zum Almagellerälpi war via Erlebnisweg kurzweilig und interessant. Nach einer kurzen Kaffeepause im Älpi stiegen wir zur Almagellerhütte hoch. Dort erwartete uns eine schmackhafte Tagessuppe. Nach der Stärkung nahmen wir die Mehrseilenrouten am Dri Hörnli in Angriff. Die Griffigkeit der Felsen und die abwechslungsreichen Kletterpassagen brachten alle ins Schwärmen. Das Klettern war ein voller Genuss.

Kurz unterhalb des Gipfels verdichteten sich die Wolken, und der Himmel über der Mischabelkette wurde dünkler und dünkler. Abseilen war angesagt. Die ersten großen Regentropfen gab es, als wir an der Fusswand ankamen. Im Eilschritt ging’s danach zurück zur Hütte, wo Samuel bereits auf uns mit dem das Nacht wartete. Bei einem Gläschen Wein liessen wir den Tag Revue passieren, studierten den Wetterbericht für den folgenden Tag und mögliche Alternativen. Dann war Schlafen, für die einen mehr, für die anderen weniger angesagt.

Um 04:00 Uhr war Tagwacht angesagt. Mit Stirnlampen bewaffnet, machten wir uns in Richtung Einstieg Portjengrat unterwegs. Gemäss Kletterführer war der Einstieg nicht bei der «Port» sondern weiter links davon. Wir nahmen in Zweierseilschaften diese Route in Angriff. Durch ausgebrochenes und loses Gestein erkämpften wir uns den Weg bis auf den Grat. Dort konnten wir die ersten Aufschwünge in schöner Kletterei bewältigen.

Alle Varianten einer luftigen Gratkletterei hatte der Portjengrat zu bieten. Dass mehrere Wege nach Rom oder auf den Portjengrat führen, merkte man an der unterschiedlichen Routenwahl. Schlussendlich gelang es nur Samuel, den richtigen Weg auf den Gipfel zu finden. Die beiden anderen Seilschaften kletterten über den Westgrat ab. Zurück auf der Hütte wartete ein Fotoshooting und ein wohlverdientes, kühles Bier, bevor der Abstieg ins Tal unter die Füße genommen wurde.