Kein Modeberg

Ein Tag wie im Bilderbuch, ein wolkenloser Himmel und eine prallende Sonne bei 35 Grad. Fast schon zu warm.

Ein Tag wie im Bilderbuch, ein wolkenloser Himmel und eine prallende Sonne bei 35 Grad. Fast schon zu warm. Zum Glück konnten wir in die Höhe, dachte ich mir. Um 11:55 Uhr versammelten sich Roger, Andreas, Susanne, Sanne und der Tourenleiter Daniel, beim Coop Pronto in Visp. Den meisten floss bereits hier der Schweiss die Stirn herunter. Vorsorglich wurden ein paar Flaschen Wasser gekauft. Um 12:08 Uhr startete dann unser Abenteuer. Es ging mit der Matterhorn-Gotthard Bahn von Visp nach St.Niklaus. In St.Niklaus angekommen, stiess Bernadette zu unserer motivierten Gruppe dazu. Von hier aus stürzten wir uns schwitzend in den Hüttenweg.

Die verschiedenen Bergbäche unterwegs zur Hütte, waren für uns von grossem Segen. Dort konnten wir uns jeweils für einen Moment abkühlen. Nach 5h erreichten wir schliesslich die Topalihütte. Unser Tourenleiter Daniel meinte vorgängig, dass diese Hütte verdient werden müsse und wie Recht er dabei hatte. Die Hütte ist majestätisch über dem Matter Tal gelegen und bietet zudem eine atemberaubende Aussicht auf die Mischabelgruppe. Auch auf unser Gipfelziel Brunegghorn, hatte man einen fantastischen Blick. T-Shirt Wetter auf fast 2700müM, es war einfach nur herrlich. Zu diesen traumhaften Temperaturen tranken wir noch ein paar kühle Biere und genossen die Abendsonne. Pünktlich um 18:30 Uhr gab es dann ein leckeres Nachtessen. Nach einem gemütlichen Beisammensein ging es nicht all zu spät zu Bett.

Brunegghorn (14)Click edit button to change this text.

Bereits morgens um 03:15 Uhr war Tagwache. Um 03:30 Uhr sass unsere Truppe bereits am Frühstückstisch und man stärkte sich für die bevorstehende Tour. Bereits um 04:00 Uhr waren wir startklar. Leicht bekleidet, manche nur mit T-Shirt, gingen wir mit den Stirnlampen los. Ich kann mich noch selten erinnern, dass ich auf dieser Höhe und zu dieser Uhrzeit so geschwitzt habe. Nach ca. 1.5h galt es die erste heiklere Passage unter dem Schöllihorn zu meistern. Durch das Fixseil, meisterten auch manche Kletteranfänger diese Traversierung ohne Probleme.

Auf dem Brunegg-Gletscher zogen wir dann unsere Steigeisen an. Das Brunegghorn schien jetzt so nah und doch so weit. Atemberaubend war auch der Blick auf den NO-Grat des Brunegghorns. Die Seilschaft war getrennt in eine 3er Männer und in eine 3er Frauen. Daniel und Susanne übernahmen den Lead in der jeweiligen Seilschaft. Obwohl wir den unspektakuläreren SW-Grat als Aufstieg benutzten, musste auch dieser verdient werden. Gerade vor uns ging eine weitere Seilschaft aus der „Üsserschwietz“. Idealerweise spurten sie für uns. Durch die hohen Temperaturen war der Schnee nicht gefroren und darum sehr weich.

Schliesslich nach 5.5h, waren wir dann auf dem Gipfel des Brunegghorns. Auf dem Gipfel waren nur unsere und die Seilschaft der „Üsserschwietzer“ auszumachen. Vielleicht lag es ja an der Höhe des Brunegghorns. Es war ja kein 4000er und auch kein Modeberg à la Bishorn, wo sie auf einer Autobahn in Scharen hinaufpilgerten. Uns sollte es recht sein.

Die Kulisse dort oben war einmalig. Umgeben von Weisshorn, Mischabel und Monte Rosa. Sogar das „Horu“ kam seitlich des imposanten NO-Grades des Weisshorns zum Vorschein. Nach einem kleinen Fotoshooting und dem obligaten Gruppenfoto ging es dann in den Abstieg. Der Abstieg im weichen Schnee war nicht ohne und kostete viel Geduld und Zeit. Nach 4 ½ h Abstieg, erreichten wir die Turtmannhütte und gönnten uns dort eine kleine Verpflegung. Nach einer 1h traten wir den Schlussspurt an und erreichten nach 45min Hüttenabstieg das obere Senntum im Turtmanntal. Von dort aus, wurden wir mit 2 Autos nach Hause chauffiert.

Die Tour endete wie sie aufhörte, mit einer Glutofenhitze im Tal. Was aber blieb, sind unvergessliche Momente in unserer wunderschönen Bergwelt. Und diese Momente finde ich, müssen doch verdient werden.

Ein grosses Kompliment noch an unseren Tourenleiter Daniel und unsere zukünftige Tourenleiterin Susanne! Ihr habt es hervorragend gemacht!

Leitung Daniel Lutz
Seilführerin Susanne Zech
Bericht Andreas Anthenien
Fotos Daniel
Teilnehmer Roger, Bernadette, Sanne, Susanne, Daniel, Andreas