Der Kasperli beim Kletter-Stau
Die vorabendliche Kunde, dass der Start der Tour von 04:50 Uhr auf 05:30 Uhr verlegt wird, gönnte uns etwas mehr Schlaf. Treffpunkt war in Stalden beim Restaurant Killerhof. Von dort sind wir mit dem Auto nach Täsch, mit dem Taxi nach Zermatt und dann weiter zu Fuss zur Station der Bergbahn gelangt. Um 07:00 Uhr ging’s hoch zur Bergstation Klein Matterhorn. Oben angelangt sind wir um ca. 08:00 Uhr in 3er Seilschaften an der Seite des Breithorns Richtung Pollux aufgebrochen.
Nach ca. 1 1/2 Std. unterwegs mit den Steigeisen, fand eine Seilschaft nicht auf Anhieb den richtigen Einstieg zum Pollux. In der ca. 30 min. Kletterpartie mussten wir mehr warten, als dass wir klettern konnten. Zu dem Zeitpunkt waren gerade mehrere Seilschaften abwärts unterwegs. Staus wie wir sie von Visp her kennen, waren an der Kletterstelle mit den Ketten auch vorhanden. Kurios fanden wir auch, dass ein italienischer «Bergführer» zur gleichen Zeit 4 Alpinisten abseilte! Zur gleichen Zeit wollten manche runter, die anderen hinauf und die sich in der Wand Befindenden wurden fast überrumpelt: «Regeln» kannten dabei aber nicht alle! Ausgesehen hat es wie in einem «Kasperli»-Theater.
Nach der Durchquerung der Kletterpartie stand uns noch der kurze Aufstieg zum Gipfel bevor, den wir alle meisterten. Mit einem «Becher» Rotwein in der einen Hand, gratulierten wir mit der anderen Hand einander zum gelungenem Aufstieg.
Erstmals auf einem 4000er standen: Anja und Mario. Bei herrlichem Bergwetter und Bergsicht sind wir dann zur Madonna abgestiegen, um uns ein bisschen zu erholen und zu verpflegen.
Der Abstieg verlief weniger «aufregend» jedoch viel zügiger als der Aufstieg. Der Rückweg über die Gletscher war durch die leichte Bewölkung und einem leichten Lüftchen recht gut zu bewältigen. Einzig die Seilschaft von German musste einen kleinen Schlussspurt hinlegen, damit sie das letzte «Bähnli» noch erwischten. (das ging halt nicht um 17:30 Uhr, sondern bereits um 16:30 Uhr!) Das Seil wurde dabei erst in der Gondel von den Kameraden abmontiert und aufgerollt, früher hat es halt nicht gereicht! In Zermatt angelangt erwischten manche einen Pendelzug früher als die anderen. In Täsch fanden wir uns alle wieder und anschliessend verschoben wir uns nach Stalden.
Im Killerhof genehmigten wir uns zum Abschluss der gelungen und unfallfreien Tour einen Apfelsaft mit Wasser oder ein Rivella.
Einen grossen Dank geht an Diana und André, welche die Tour toll organisierten und Anja und Mario erfolgreich zum ersten 4000er Gipfelerlebnis verholfen haben.