Dank seniler Bettflucht früh unterwegs?
Mauerhorn | ||
Schwierigkeit | WS | |
Zeitbedarf Aufstieg | 3 h | |
Aufstieg | 650 hm | |
Abstieg | 2450 hm | |
Strecke | Bergstation Hockehorn – Lötschepass – Unders Färda – Galmpass – Mauerhorn |
Wenn man über 50 ist, leidet man wohl schon an seniler Bettflucht. Das dachte sich wohl Andre Zurbriggen, der Oganisator der Tour, und hat uns zu einem frühen Zeitpunkt aufgeboten. Sehr früh ein Termin in Saas-Grund und etwas später in Visp. Eigentlich war eine Tour ins Goms vorgesehen, aber die jetztigen Schneeverhältnisse erlauben das nicht. Also hat Andre einen Ausweg gesucht und gefunden. Es geht ins Lötschental.
Mit der Gondel fahren wir auf die Lauchernalp und von dort aus auf den Hockenhorngrat hoch. Ein wolkenfreier sonniger Tag ist uns beschieden.
Zuerst noch eine kleine organisatorische Übung: damit sich kein U50 in die Gruppe einschleichen kann, findet eine kurze Alterskontrolle statt.
Es bestehen zwei Möglichkeiten: man weist sich mit der ID oder (natürlich nur für Männer) anhand der Falten im Gesicht aus. Alle bestehen. «Falten zeigen lediglich, wie oft man gelächelt hat» (Mark Twain)
Es geht auf den Skis mit aufgezogenen Fellen los in westlicher Richtung am Hockenhorn vorbei. Ein auch für Ü50 leichter Aufstieg führt uns aufs Kleinhockenhorn. Die erste Abfahrt beginnt. Aber es heisst aufpassen, denn es hat sehr wenig Schnee. Der älteste Pistenmacher, der Wind, war hier am Werk. Das Band, auf dem wir abfahren können, ist eine schmale und harte Piste.
Wir erreichen die Lötschelücke. Wer sich auf ein Kaffee gefreut hat, sieht sich getäuscht. Es geht weiter.
Wir fahren in Richtung Färda runter. Zu unserer Überraschung finden wir, trotz den eigentlich prekären Schneeverhältnissen, wunderbare Hänge mit teilweise Neuschnee vor. Gekonnt schwingen die Ü50 über diese Hänge runter zur Färda. Kein Wunder, wir hatten ja 50 und mehr Jahre Zeit, das Fahren abseits der Piste zu üben.
Und dann geht es wieder hoch. Wir steigen in Richtung Majinghorn auf. Steile und flache Teile wechseln sich ab. Mit einem gemütlichen Tempo kommen wir gut voran. Jeder weiss, wenn er langsamer laufen möchte, dann kann er nächstes Mal mit den Jüngeren auf Tour gehen. Und wer schneller laufen möchte, geht halt mit den Ü60.
Wir erreichen den Galmpass 2866 MüM. Zum Greifen nah: Majinghorn, Torrenthorn, Restirothorn, Restipass und Loicherspitza. Die Unermüdlichen und die mit eingelaufenen Tourenschuhen steigen zum Mauerhorn 2944 MüM hoch. Eine traumhafte Aussicht entschädigt sie für ihre Anstrengungen.
Es geht zurück zum Galmpass. Jetzt geht es neben den Ausstiegsspuren zurück ins Tal. Bei wirklich schönen Schneeverhältnissen werden wieder tollen Spuren in den Neuschnee gelegt. Die Ü50 wissen, Fallen ist keine Sünde, aber Liegenbleiben… Aber es fällt niemand. Nach der Färda geht es Richtung Chummunabri und dann zu den Trochni Stäge. Die Ortsunkundigen erfahren, dass die Häuser am gegenüberliegenden Hang Kummenalp genannt werden. Von hier aus geht es auf den Skis einem Weg runter nach Ferden. Mit den Autos erreichen wir das Restaurant Felsheim in Goppenstein. Wir verpflegen uns hier vorzüglich und treten dann die Heimreise an.
Ein wunderschöner und glücklicherweise unfallfreier Tag liegt hinter uns. Die U50 können sich darauf freuen, später dann mal mit den Ü50 auf Tour zu gehen.
Andre Zurbriggen sei vielmals gedankt für die vorzügliche Organisation der Tour und die Super-Führung. Auch vielen Dank an Hugo Petrus, der die zweite Gruppe geführt hat. Wir haben uns immer wohl und sicher gefühlt. Nochmals herzlichen Dank!