Wenn Grenzen fallen oder der feurige Freudentanz des Germano uno

Freitag den 28.03.08 wurde um 13.30 Uhr losgefahren. Man traf sich mit den anderen Teilnehmern beim Hotel Alex in Naters. Nach einer etwas rasanteren Fahrt auf den Furka Verladezug, schafften es schlussendlich noch alle durch den Gotthard in Richtung All’Acqúa. Nach einem 1-stündigen Marsch sind wir auf la Capanna Piansecco angekommen. Die 2 Wirtinnen öffneten extra für uns die Hütte, was eine kalte Nacht mit sich brang. Nach dem Abendessen, dem Sprücheklopfen und dem Horchen von alten Touren-Stories, wurden die Wirtinnen eingeladen ein Gläschen mitzutrinken. „Trinken Sie nur Weiter!“ kam zur Antwort und ein Duzend „ecco“ obendrein.

Um 05.30 Uhr wurde zum Frühstück geweckt. Als der noch leicht anhaltende Schneefall bemerkt wurde, sass man ein wenig länger am Frühstückstisch. 06.15 Uhr ging’s los.

Das Wetter öffnete sich, je mehr wir ihm entgegenliefen und entwickelte sich in einen traumhaften Tag. Nachdem der erste Steilhang, der als Schlüsselstelle gilt, souverän gemeistert wurde. Stand dem Gipfel nur noch ein eingeschneiter Gipfelaufschwung im Weg.

Es wurden 2 kurze Pausen eingelegt, bis ein Skidepot errichtet wurde. Die letzten 200 Höhenmeter wurden von fast allen (ohne den Jüngling J) durch ein 48° steiles, ungespurtes Couloir und einer kurzen, nicht ganz ohne, Kletterpartie abgeschlossen. Für Dominic bedeutete dies harte Arbeit, aber auch die anderen zerrten und verschoben ein wenig an ihren Grenzen! Der Piz Rotondo war bestiegen (3192 m) Der Gipfel bot im Gegensatz zum restlichen Aufstieg absolute Windstille und eine traumhafte Aussicht. Nach einem kurzen Aufenthalt auf dem Gipfel wurde beim Depot etwas gegessen.

Die Abfahrt war zuerst leicht pulvrig und je tiefer je sulziger. Die Abfahrt erfolgte nicht dem Aufstieg entlang, sondern wurde über einen weiteren kurzen Aufstieg ohne Felle in ein steiles Couloir umgeleitet. Dieses Couloir endete in die Abfahrt vom Chuebodenhorn und wir endeten die Tour, als wir um 13.00 Uhr bei der Hütte ankamen.

Alle genossen wohl befriedigt den Nachmittag. Es wurde gejasst (die alte Garde, obsiegte die Jugend!), gelacht, massiert, geschlafen und viel Sonne getankt. Kurz: Es war ein super Tag.

Am nächsten Morgen ging’s um halb 8 Uhr los, zuerst der gleichen Route entlang wie am Vortag. Das Wetter sollte eigentlich erst gegen Mittag nachlassen, jedoch sahen wir nur von der Ferne Sonnenfelder. Der erste Hang überwunden, liessen wir von der schon bekannten Spur ab und folgten den gestrigen Abfahrtsspuren Richtung Chuebodenhorn. Als der Gerenpass (2691m) erreicht wurde machten wir eine kurze Pause.

Danach wurde der Aufstieg zum Gipfel ins Auge gefasst. Jedoch war vom Gipfel nicht immer viel zu sehen. Das Wetter war nicht wirklich auf unserer Seite. Nach einem steilen Hang voller „Tschugge“ und dem eigentlichen Errichten des Skidepots, wurde es uns allen zu ungemütlich und wir liessen weniger als 100 Höhenmeter unterhalb des Zieles vom Gipfel ab. Die Abfahrt des letzten, ziemlich verwehten und wohl geformten Hanges, war nicht der angenehmste Gedanken, aber liess sich, besser als gedacht, hinter sich bringen. Vom Gerenpass runter war teilweise Bruchharsch, was das Skifahren nicht gerade erleichterte. Kurz vor der Hütte machten wir noch eine Pause und genossen unser Lunch und ein Gläschen wohlverdienten Wein. Es wurde gesungen und gelacht, es liess sich niemand vom schlechten Wetter die Stimmung verderben.

Um 11.45 Uhr erreichten wir die Hütte. Nach dem Packen und einem kurzen Apéro ging es an die Abfahrt von der Hütte nach All’Acqúa wo wir dem Tourenleiter mit einem Ständchen die Ehre erwiesen. Es war ein wunderschönes und lehrreiches Wochenende für mich und ich hoffe, es hat allen so gut, wie mir gefallen.

Riccardo

Tourenleiter Dominic
Bericht Riccardo
Fotos Hugo, Dominic
Teilnehmer Riccardo, Jrene, Brigitte, Germano uno, Germano due, Hugo, Reinhard, Toni, Robert, Dominic