Eine echte Probe

Von Brig aus erreichen wir in gut 5 Stunden über Turin und den Pass Mongenevre Briancon, die höchste Stadt in den Alpen. Ein paar Kilometer westlich liegt unsere einfache, aber zweckmässige Unterkunft im verschlafenen Bergdörfchen Lautaret. Schon der erste Abend beginnt mit einem kulinarischen Höhepunkt. Auf der Suche nach einer Gaststätte (alles ist weit und breit geschlossen) stossen wir durch verzweigte Gässchen auf ein Restaurant in einem winzigen Dörfchen. Welch ein Glück! Für eher wenig Geld wurden wir mit einem originellen Mehrgangmenue aufs Beste verwöhnt.

Den 1. Aktivtag verbrachten wir beim Klettern in den Felsen von Chemin du Roy. Griffige Kalkklettereien bringen uns gleich zum Schwärmen. Alle haben Spass und Genuss und mit tollen Mehrseillängenrouten findet der Tag seinen Ausklang.

Der 2. Tag ist ein wahrer Aufsteller. Im Beschrieb steht: «Anspruchsvoller Klettersteig, sehr schwierig, mehrere überhängende Passagen… » Und der Steig in der Gorge von Durance hält seine Versprechen. Schon nach ein paar Metern heisst es, all seinen Mut und all seine Kräfte zu mobilisieren. Wirklich, eine echte Probe! Allmählich steigern sich alle gewaltig und am Schluss ist jeder stolz auf seine Leistung. Bravo und es war eine tolle Leistung, dass die ganze Gruppe diesen sehr anspruchsvollen, ja kühnen Steig meisterte.

Einige gönnen sich nachmittags ein Bad, andere brauchen noch ein paar Seillängen im Klettergarten in der Nähe der Unterkunft.

3. Tag: Wir wechseln die Gegend und erreichen nach ca. 1.15 Std. Ailefroide, dem Ausgangspunkt zum westlichsten 4000er der Alpen, der Barre des Ecrins. So hoch wollen wir nicht hinaus, wir halten uns lieber an tiefere Regionen, aber schwierig darf es sein. Die Hälfte der Gruppe meistert eine 12-Seillängen-Tour in der Schwierigkeit 5b/c, während die anderen sich in einem nahen Klettergarten vergnügen und noch die «Via ferrata des Vigneaux» meistern. Am Abend sind alle müde, aber doch noch voller Appetit.

4. Tag: Bereits naht die Heimreise, aber den Vormittag gilt es, noch voll auszukosten. Im herrlichen, anspruchsvollen Klettergarten von Fournel wollten es alle noch einmal wissen. Wirklich, sie können es … alle üben, probieren und freuen sich an ihren Fortschritten im Klettern.

4 Tage, 12 Teilnehmer, 100 Klettermöglichkeiten, 1000 tolle Augenblicke, was braucht es mehr, um ein paar Tage unter guten Freunden auszuspannen und zu geniessen.

Besten Dank an alle für ihr kollegiales Mitmachen. Und was hier nicht geschrieben steht, haben die Abwesenden einfach verpasst, oder: alles müsst ihr nun auch nicht wissen … oder: das nächste Mal auch mitmachen!

bb

Tourenleiter Beat Burgener, Bergführer
Bericht Beat Burgener
Teilnehmer Anthamatten Germi, Anthamatten Reini, Anthamatten Nando, Anthamatten Toni, Mittner Alex, Familie Zurbriggen André und Lucia mit Urban, Jonas, Samuel und Michaela.