Viel Gaudi im Gauli

Zuerst waren es noch sechs, dann nur noch 4 begeisterte Skitourenfahrer. Bei einigen lässt es das ökologische Gewissen nicht zu, mit dem Esel der Lüfte zur Rosenegg 3500 zu gelangen. Bei prächtigem Wetter erreichen wir in einer fantastischen Abfahrt über den Gauligletscher den Talgrund 2020 unterhalb der Gaulihütte. Mit aufgeschnallten Skis steigen wir in 45 Minuten zur Gaulihütte 2202 hoch, wo uns ein freundlicher Hüttenwart empfängt und uns der Duft von frischem Kuchen entgegen schlägt.

Bei Tagesanbruch steigen wir hinauf zum Gauligletscher und der Nebel hält uns längere Zeit gefangen. Einige verlieren die Geduld und steigen ab, wir halten aus und plötzlich reisst der Nebel auf und die ganze Bergkette steht unter stahlblauem Himmel da. In weniger als 2 Stunden stehen wir auf dem Gipfel des Ränfenhorns 3259. Der Aufstieg liess schon erahnen, dass die Abfahrt ein Genuss wird. Tausend und mehr genussvolle Schwünge bei bestem Firn und Sulz bringen uns zurück zur Hütte, wo wir einen gemütlichen Nachmittag verbringen: Diskutieren, Jassen, Mikado, die Stille geniessen …Viel Gaudi im Gauli …

Der dritte Tag fängt trotz einem eher ungünstigen Wetterbericht recht gut an. Im Aufstieg zum Ankenbälli 3601 wird es immer nebliger und windiger, so dass wir auf der Höhe von 3250 beschliessen, die Tour abzubrechen. Das Ankenbälli wird seinem Namen gerecht, denn der Schnee ist butterweich. Ein interessanter Jassnachmittag nimmt seinen Anfang. Die Planung des Abstiegs verheisst nicht viel Gutes, denn der Wetterbericht wird eher schlechter und der Ausstieg durch das lange Urbachtal soll alles andere als gemütlich sein: stundenlanges Skitragen bis man endlich eine Strasse sieht.

Zum Glück beginnt der letzte Tag ganz anders. Das Wetter ist morgens so gar wunderprächtig und der Aufstieg zur Oberen Bächlilücke 3074 ist zügig zu bewältigen. Der Schnee ist wieder gefroren und wir freuen uns auf eine lange Abfahrt. Nach dem Abstieg über die Leitern dürfen wir die ersehnte Abfahrt starten. Wirklich, rassig geht es los, aber die Freude dauert nicht lange: bis zum Ende des Talbodens ist harte Arbeit angesagt, denn der Schnee ist vom «Ankebälli». Ein bisschen Gerechtigkeit dürfen wir schliesslich doch noch erleben. Die rassige Fahrt durch das Couloir zur Staumauer Räterichsboden (fast 500 Höhenmeter) schliesst diese Tour ab.

Fazit: Skitouren im Gauli zählen bestimmt zu den schönsten der Schweiz. Das Gebiet ist anspruchsvoll im Zu- und Ausstieg so wie manchmal auch in der Wegfindung. Es ist ein Schönwettergebiet. Die Gaulihütte ist gemütlich, die Gastfreundschaft und Bewirtung sind sehr gut. Sollte uns das Wetterglück einmal im richtigen Augenblick beschieden sein, werden wir dieses vielseitige Skitourengebiet bestimmt wieder aufsuchen.

Tourenleiter Beat
Bericht Beat
Fotos Diana, Beat
Teilnehmer Diana, Fritz und Reinhard