Monsieur, attandez svp, les toilettes sont occupées

Sonntag, 27. Juli 2009: Le Col de mille

Im Frühtau zu Berge…..!

Nein, so früh war’s nun wirklich nicht. Um 7.30 Uhr „begann“ unsere Reise in Leuk-Susten. Auf dem Grossen St- Bernhard, der übrigens mit 2469m der dritthöchste befahrbare Pass in der Schweiz ist, begrüssten uns bereits Wind und Nebel. Nach einer Kaffeepause verabschiedeten wir den Nebel und nahmen um 10.15 Uhr die Route unter die Füsse. Ein schmaler Pfad – teils steinig, teils nass, aber ungefährlich – führte uns in die Höhe. Der Wind war unser stetiger Begleiter. Die Rundsicht war einmalig: sattes Grün mit abwechselnd weiss getunchten Bergspitzen. Natürlich wollte ich mir als Berichterstatter alle Namen der kleineren und grösseren Seen merken, die es auf unserer Tour zu bewundern gab, aber dieses Unterfangen musste ich als aussichtslos fallen lassen.

Fast hatten wir die Höhe des Col des Cheveaux erreicht, machten wir Mittagspause. Da Rosmarie bis dahin keine Einwände erhob, und die Uhr schon 12.30 Uhr anzeigte, verweilten wir und assen ausgiebig zu Mittag.

Die Höhe von 2714m, die wir auf dem Col des Cheveaux erreicht hatten, mussten wir nach einer Pause von ¾ Stunden steil bergab zurücklassen, um danach den Col du Bastillon auf 2757m wieder ins Visier zu nehmen.

Von hier aus erreichten wir das Fenêtre de Ferret auf 2698m. Aber – oh Überraschung – gleich 2 kleine Schneefelder belagerten den Weg. Dem ersten wich Rosmarie geschickt aus, aber beim Zweiten hatte sie dann keine Chance mehr.

Der ganze Wandertrupp half eine Treppe aus Steinen zu bauen und auf den letzten 6 – 7 Metern war das Kavaliers-Duo Albert & Albert sofort zur Stelle und hofierten die Dame über das Schneefeld, bis sie wieder trockenen Boden unter den Füssen hatte. Im Sommer wandern wir nicht im Schnee!

An einem kleinen, wunderschönen S machten wir eine Rast, bevor wir uns dann endgültig zum Abstieg bereit machten. Ca. 17.30 Uhr erreichten wir das Hospiz auf dem Grand St. Bernard. Das Gelingen dieser Tour begossen wir mit einem Schluck „Genepi“.

Diese Tour werde ich nur wegem Genuss von Genepi nie mehr vergessen!!

Um 19.00 Uhr trafen wir uns dann geduscht und „in Schale“ zum Nachtessen.

Samstag, 26. Juli 2009: Le Col de mille

Pünktlich um 07.00 Uhr, wie es Brigitte erwartete, haben wir alle zusammen das Frühstück genossen und uns anschliessend mit dem Auto auf den Weg nach Liddes gemacht. Von hier aus begann unsere Route um 08.15 Uhr auf den Col de Mille. Absolutes Schweigen! Es mussten 1000 Hm bewältigt werden.

Der Weg führte uns durch einen gut gehbaren Wald- und „Weideweg“.

Um 10.30 Uhr gab’s eine kurze Verschnaufpause. Ein einsamer Herr wollte uns überholen. Aber oha! Regula: „Monsieur, attandez svp, parce-que les toilettes sont occupées!“ Der Herr jedoch – der im Gebirge noch nie etwas von Toiletten, geschweige denn von besetzten gehörte hatte, ging ruhig weiter, bis er sich dann selber überzeugen konnte. Na ja, hätte er doch auf Regula gehört.

Ca. 11.15 Uhr erreichten wir glücklich und gut gelaunt den Col de Mille auf 2464m. In der Berghütte Cabane du Col de Mille hoffte Christine (nicht die Schreiberin) auf ein Stück Aprikosenkuchen. Tatsächlich assen wir alle Kuchen und tranken einen Kaffee, jedoch war’s dann doch „nur“ Apfelkuchen.

Es war wirklich ungewohnt still. Keine Seilbahn, kein Flugzeug, kein Hubschrauber, kein Vogel – rein gar nichts störte diese beeindruckende und erholende Stille.

Die Höhe war geschafft. Jetzt ging’s nur noch bergab. An einem kleinen See machten wir – pünktlich, wie Rosmarie das sehr schätzt – Mittagspause und ein kleines Mittagsschläfchen bevor es dann wieder weiter bergab ging. Die Aussicht war einmalig!! Der Weg schön und je mehr Höhenmeter wir zurückliessen umso mehr war die Hitze spürbar. Geschafft! Um 16.30 Uhr erreichten wir den Dorfrand von Liddes.

Fazit der Leitung: „Ich mach nur noch Touren mit euch, ihr seid alle super!“

Fazit der Teilnehmer: „Wir verstehen das!“

Für die beiden Tage, die gute Organisation und das „psychologische, angeborene“ Führungsgeschick. Herzlichen Dank an Brigitte.

Christine

PS: Laut Präsident ist eine Tour erst erfolgreich, wenn auch alle Teilnehmer zu Hause angekommen sind! Dies kann aber manchmal dauern. Nachdem 3 Teilnehmer (Albert, Brigitte, Dalia) auf dem Heimweg noch in Saas Grund beim Fest des Altersheims am Spaghettiplausch und einem Tänzchen teilnahmen, war auch die letzte Teilnehmerin, welche ja auch den längsten Weg nach Almagell hatte, nach Mitternacht zu Hause angekommen.

Tourenleiter Brigitte Petrus
Bericht Christine Beney-Lötscher
Fotos Brigitte Petrus
Teilnehmer Albert, Albert, Ralf, Christine, Ingrid, Sonja, Marcelline, Regula, Rosmarie, Dalia, Brigitte, Christine