Dem Wetter getrotzt
Col de Torrent | ||
Schwierigkeit | WS | |
Zeitbedarf | 5 h | |
Aufstieg | 1430 hm | |
Abstieg | 1430 hm | |
Strecke | St. Luc – Vijvi – Turtmannspitze |
Meine erste Tour mit dem SAC sollte von Arolla zum Pt. De Vouasson gehen. Sollte. Denn bereits zwei Tage vor der geplanten Tour hat uns Matteo informiert, dass die Osthänge schneetechnisch nicht sehr viel hergeben würden und die Abfahrt nach 1700hm Aufstieg doch auch ein wenig Spass machen sollte. Sogleich hat er uns eine Alternativtour vorgeschlagen: Von St. Luc 1400hm hoch zur Turtmannspitze.
Wir trafen uns also am Sonntag um 07:00 in Gampel und sind anschliessend zusammen nach St. Luc gefahren. Ein Blick nach oben verriet uns schon sehr früh, dass die Sonnencrème heute wohl im Rucksack belassen werden kann. St. Luc hat uns im dichten Nebel empfangen und nachdem wir die Autos beim Restaurant Gîte du Prilett geparkt haben, sind wir um 8 Uhr guten Mutes gestartet. Wir folgten für rund eine Stunde der Skipiste entlang, bis wir endlich auf die Aufstiegsspur abbiegen konnten.
Den Nebel konnten wir mittlerweile bereits unter uns lassen – meinten wir. Denn leider war der Himmel über uns immer noch bedeckt und eine zweite Nebelschicht wartete nur darauf, uns einzuhüllen.
Die stetig leicht steigende Spur in Richtung Hotel Weisshorn war angenehm zu laufen und nach einer weiteren Stunde haben wir im Gebiet Vijvi eine wohlverdiente Trinkpause eingelegt.
Die Spur wurde nun zusehends steiler und rutschiger und der Nebel immer dichter. Auf ca. 2’800 m.ü.M entschieden wir uns die Harscheisen zu montieren und folgten der Spur für die letzten 300hm westseitig auf den Gipfel. Die Turtmannspitze haben wir nach etwas weniger als 3.5 Stunden erreicht.
Aufgrund des Nebels und des zunehmend eisigen Windes haben wir nur kurz unsere Felle verstaut und die Abfahrt bereits nach rund 5 Minuten in Angriff genommen. Ursprünglich wäre geplant gewesen, über die Nordflanke bis zum Skigebiet St. Luc zu fahren, doch der Nebel hat uns einmal mehr einen Strich durch die Rechnung gemacht. Matteo hat dann vernünftigerweise entschieden, der Aufstiegsspur zu folgen und so zurück zum Skigebiet zu gelangen. Neben der nicht vorhanden Sicht, kam leider noch dazu, dass die die Abfahrt ziemlich zerfahren, mit Bruchharsch zersetzt und es so kaum möglich war, eine vernünftige Kurve zu fahren. Mit Spass hatte das leider nicht viel zu tun. Aber wir sind ja auch nicht 1700hm hoch gelaufen 🙂
Nachdem die Sicht wieder besser und das Gefälle flacher wurde, haben wir eine kurze Pause eingelegt und uns mit Sandwiches verpflegt. Um 13:00 sind wir wieder beim Parkplatz eingetroffen und gönnten uns im Restaurant Gîte du Prilett ein verdientes Feierabend-Bier.
Ein herzliches Dankeschön geht an Matteo, der uns trotz widrigen Verhältnissen stets sicher und ruhig geführt hat.