… wieder einmal eine Tour im Saas!

Aufgrund der aktuellen Lawinensituation hat sich Diana für die Tour von Saas-Balen aufs Mattwaldhorn entschieden.

Die Teilnehmer treffen sich morgens in Saas-Balen am Fuss der Streif auf 1483 MüM. Die einen sind rechtzeitig da, die Schnellen kommen ein bisschen später an. Ein Blick in die Runde und es ist jedem klar, die Erwartungen sind verschieden. Für die einen wird es eine kleine Trainingsrunde auf dem Weg zur Grossen Patrouille des Glacier. Die anderen, die Gämse sind jede Woche zwei Tage auf den Tourenskis unterwegs. Für sie ist es auch nur eine samstägliche Genusstour und für den Schreibenden eine echte Herausforderung 😉

Es geht los. Als erstes steigen wir die Streif hoch. Wer am Jahresbeginn die Tour de Ski mit dem Finale in Val di Fiemme verfolgt hat, weiss, was es heisst, eine FIS-Piste hochzufellen. Wir schaffen  das leicht und schnell. Zugegeben, Dario Cologna ist ein bisschen schneller hochgestiegen als wir.

Weiter geht es durch den Wald hoch nach Siwine, wo wir unseren ersten Halt einschalten. Obwohl ein schneereicher Winter hinter uns liegt, müssen wir über ein paar wenige kurze apere Stellen gehen. Wie immer, wenn die letzten eintreffen, wollen die ersten schon wieder aufbrechen.

Wir erreichen den Siwiboden, der Wald liegt hinter uns. Ein blauer und wolkenloser Himmel lacht über uns und die Sonne strahlt uns ins Gesicht. Auch ein klarer Tag hat seine Nachteile. Man sieht, wie weit es noch geht.

Es geht weiter dem Gipfel entgegen. Das erste Stück neben dem Mattwaldbach. Ein weiterer Halt, die einen wollen schon wieder weiter und der andere hat seine Sorgen. Eine Gerade ist der kürzeste Abstand zwischen zwei Punkten und so etwa ist die Routen-Wahl. Die Schneebeschaffenheit ist ausgezeichnet und erleichtert den Aufstieg. Schlussendlich erreichen alle den Gipfel, 3246 MüM. Wir haben die Höhendifferenz von 1763 HM geschafft :-). In weiser Voraussicht hat der Schreibende Kiss-Mohrenköpfe für die Ladies mitgenommen, als Entschädigung fürs Warten. Ein guter Tipp: mit Kiss-Mohrenköpfen bringt man jede Lady zum Strahlen. Felle abnehmen, Skis auf Abfahrtstellung einstellen, Jacke anziehen und dann das Gipfelfoto mit drei gemütlichen Herren und 7 schönen und charmanten Damen. Keine einfache Sache, die richtige Belichtung fürs Foto einzustellen. Wir schauen runter ins Nanztal und geniessen den herrlichen Rundblick mit dem unübertrefflichen Panorama des Saastales.

Jetzt geht es talwärts. Komische Spuren neben der Ausstiegspur. Woher die wohl kommen? Auf dem ersten kleinen Teilstück müssen wir noch durch Karton (Bruchharst). Dann erwarten uns traumhafte Tiefschnee-Hänge, kein Tauchschnee. Hier sieht jeder gut aus ;-). Auf dem letzten Stück vor dem Siwiboden geniessen wir den Firnschnee. Das Timing passt, dank dem, der den Aufstieg länger genossen hat.

Auf dem Siwiboden schauen wir ins wunderschöne Saastal und hoch zur Mischabel-Gruppe, die sich majestätisch vor uns ausbreitet. Wir blicken hoch zum Balfrin und frischen unsere Erinnerungen an unsere Balfrin-Tour auf.

Das letzte Stück Abfahrt liegt vor uns. Es wird harziger als die bisherige Abfahrt. Entlang der Aufstiegsspur und dann auf dem Weg gehts zurück nach Saas-Balen. Wir erreichen unversehrt das Dorf und kehren ins Little India zu einem Schluss-Drink ein. Dann trennen sich unsere Wege wieder.

Zum Schluss ein Wort des Dankes: Danke an Diana, die die Tour vorzüglich vorbereitet und uns sicher hoch und runter gebracht habt. Wir haben uns jederzeit sicher gefühlt. Danke an Urs fürs Spurenlegen beim Runterfahren. Und Danke an die ganze Truppe an diesem Tag. Es hat Spass gemacht, mit Euch unterwegs zu sein.

Exkurs zum Siwiboden

Vom Siwiboden erzählt die Sage Manches. Unter anderem soll am Fusse des obern Bergabhanges, wo jetzt ein grosser Steinschutt den Boden bedeckt, eine Stadt oder ein Dorf gestanden haben, aus welcher einst ein Trupp Ritter auf einer Spazierfahrt in einem wenig entfernen Bergweiler das Abendessen genommen. Dieser Weiler heisse darum jetzt «Rittermahl»?

Die Sage erzählt auch, ein Mann habe einst auf dem Siwiboden eine schöne, reichgeschmückte Frau getroffen, die ihm offenbarte, sie habe im Leben nahe an der Stadt gewohnt und viel Geld besessen. Sie sei nun aber verurteilt, diese ihre Schätze so lange mühselig zu hüten, bis sie selbe an den Mann bringen und so erlöst werden könne. Wenn er etwa dazu Lust habe, so wolle sie ihm das Mittel angeben. Es sei nur nötig, ihr einen Kuss zu geben. Jedoch müsste sie ihre Gestalt verändern. Der Mann versprach, das Mögliche zu tun. Froh entferne sich die Frau, ihm noch versichernd, er hätte gar nichts zu fürchten, es werde ihm kein Leid widerfahren.

Bald kreiselte unter furchtbarem Bergekrachen in grossen Krümmungen eine abscheuliche Schlange heran. Dem Manne wurde es eiskalt. Er bereute sein Versprechen. Als aber die Schlange zu ihm heran und über ihn hinauf kroch, am Ende noch den garstigen Mund zum versprochenen Kusse darbot, da lag des guten Mannes Mut gebrochen darnieder. Er konnte die Schlange nicht küssen, die arme Frau nicht erlösen und die reichen Schätze nicht gewinnen. Unter herzbrechendem Geheule entfernte sich die verzweifelnde Schlange. Sehr verzagt kehrte unser Mann zu den Seinigen nach Haus zurück. Er zog folgenden Tages traurig papierne Schuhe an und ging damit nach Rom, von woher er noch nicht zurück ist. (Quelle Walliser Sagen)

Tourenleiter Diana
Bericht Osci
Fotos Diana und Simone
Teilnehmer Dalia, Patrick, Silvia, Simone, Urs, Sandra , Trudy, Oscar, Francine
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