Kein Glück beim Wetterlotto
In der Woche vor der Tour über den Weissmies Südgrat habe ich ständig den Wetterbericht gelesen, denn auf diese Tour habe ich mich schon lange gefreut. Doch der Wetterbericht hat mich fast zur Verzweiflung gebracht: Zuerst sollte es bis Mittag schön sein – das passt ja genau! Am nächsten Tag hat es früh am Morgen Regen gemeldet – ausgerechnet! Danach den ganzen Tag schlechtes Wetter – wird die Tour vielleicht abgesagt? Und dann ging es mit diesen Meldungen wieder von vorne los… Auch Susann wurde aus den Wetterberichten nicht schlau – das Wetter war einfach zu instabil.
Am Sonntagvormittag haben wir uns um 10 Uhr in Saas-Almagell getroffen und entschieden, auf gutes Wetter (wenigstens bis zur Mittagszeit) zu setzen. Den ersten Teil des Aufstiegs zur Almagellerhütte haben wir gemütlich mit dem Sessellift bis Furggstalden gemeistert. Dann sind wir über den Erlebnisweg mit Leitern, Tritten und Hängebrücken Richtung Hüttenweg gestartet.
Im Hotel Almagelleralp gab es bald die erste Pause. Am Nachmittag haben wir die Almagellerhütte erreicht und unser Zimmer Nr. 2 „Weissmies“ bezogen, bevor wir uns mit einem Stück Kuchen auf die sonnige Terrasse gesetzt haben. Vor der Terrasse hat es eine lange Slackline. Karin hat sich als Talent langjähriger Erfahrung herausgestellt und die Slackline über den „See“ mehrmals überquert.
Frühstück gab es am Montagmorgen um 4 Uhr. Danach sind wir mit Stirnlampen bis zum Zwischbergenpass gelaufen. Der frühe Morgen war noch sternenklar und mild. Doch langsam sind einige Nebelwolken aufgezogen. Weil Matthias das Wetter für seine 1. Hochtour zu unsicher war, ist er am Zwischbergenpass umgekehrt.
Wir sind auf dem Grad aufgestiegen und mit leichter Kletterei Richtung Weissmies gestartet. Nach einiger Zeit haben wir ein paar Schneeflocken gespürt. Noch haben wir gehofft, dass es eine kurze Störung ist, die bald vorbeizieht. Doch die Entwicklung ging eher Richtung Schneesturm. Deshalb sind wir über die Schneefelder am Fuss des Südgrats zum Zwischbergenpass zurückgekehrt.
In der Almagellerhütte habe ich dann wenigstens meine Flasche wiedergefunden, die beim Abmarsch spurlos verschwunden war. Wir wollten vor dem Regen zurück ins Tal wandern. Das haben wir geschafft, trotz einer Pause mit Kaffee und Kuchen im Hotel Almagelleralp.
Vielen Dank an die Tourenleiter Susann, Samuel und Karsten. Hoffentlich haben wir nächstes Jahr mehr Glück beim Wetterlotto. Diese schöne Tour möchten wir noch zu Ende bringen! Bis dann sind die Finger von Chefphotograf Mario sicher auch wieder aufgetaut. Und die fitten Grossmütter Anni und Edith tauschen ihre Bergschuhe voraussichtlich nicht so bald ein, um sich auf dem „Rollatorweg“ auszutoben.