Strahlend schön und warm
Als Ersatztour geplant, fanden wir uns um 8.30 Uhr in Blatten bei der Talstation der Luftseilbahn ein. Auf der Belalp angekommen, erreichten wir über die verschiedenen Skilifte den Hohstock, von wo uns ein Tunnel auf die rückwärtige Seite zu einer der schönsten Skipisten des Belalpgebiets führte. Da wir aber zum Skitouren gekommen waren, liessen wir diese ausser Acht und begannen bereits ganz oben mit der Querung des Südosthangs unterhalb des Unterbächhorns und des gleichnamigen Gletschers
Der Hartschnee, der uns bei der Hochfahrt noch an die Montierung der Harscheisen denken liess, begann bereits anzutauen. Dementsprechend lag das Hauptaugenmerk neben dem Anbringen der Felle auf dem Eincremen von Sonnenschutzmittel und der Wahl der richtigen Aufstiegsbekleidung, wobei das Anbehalten der Skijacke durchaus auch seinen Sinn haben kann, falls man(n) gleichzeitig mit der sportlichen Betätigung die Sauna integrieren möchte.
Diana voraus begannen wir mit dem Aufstieg. Da wir wussten, dass für diese Tour höchstens 2 Stunden angegeben waren und wir ausserdem dank geringer Lawinengefahr und der frühen Vormittagsstunde recht hoch oben den Südhang queren konnten, liessen wir es langsam angehen und genossen neben dem Aufstieg die herrliche und grosszügige Aussicht.
Es hat durchaus seinen Reiz, auf dem Gipfel anzukommen, genug Zeit zu haben und zu wissen, ich hätte noch viel mehr geschafft. So genehmigten wir uns nach dem obligaten Gipfelfoto einen frühzeitigen, aber umso ausgiebigeren Lunch.
Den Zeitpunkt des Aufbruchs bestimmte auf dieser Tour letztlich die Sonne. Kurz vor Mittag machten wir uns für die Abfahrt bereit. Schon auf den ersten paar Metern merkten wir, dass die Schneeverhältnisse besser waren als wir annahmen und eine Genussabfahrt mit noch nicht zu feuchtem Sulzschnee bevorstand. Deshalb wagten wir es, nach den ersten schönen Hängen direkt unterhalb der felsigen Ausläufer des Grisighorns zu queren, um noch einige Hänge westlich davon mit unseren Spuren zu zeichnen. Den Schlusspunkt der Abfahrt setzte die Überquerung des Kelchbachs, bevor wir wieder ins Skigebiet der Belalp gelangten.
Die zusammenfassende Meinung, dass diese Tour ideal war für die Einsteiger unter uns, teilte einzig Beat nicht, der meinte, eine Einsteigertour müsste möglichst mühsam, lang und beschwerlich sein, um für immer im Gedächtnis des Gemarterten verhaftet zu bleiben. Für alle Leser dieses Berichts, insbesondere jene die sich mit dem Gedanken befassen, sich mit dem SAC Saas anzumelden, kann ich versichern, dass sich Beat bei dieser Aussage das Grinsen nicht verkneifen konnte.