Traubenzucker hilfreich
Das anhaltend schöne Wetter zeigt sich wieder von der besten Seite und so geht es mit 2 Privatautos durch den Lötschberg nach Kandersteg. Dort stösst Hilda, von Bern kommend, noch zu uns und nun geht’s zur Sunnbüelbahn.Auf der Bahnfahrt zeigt sich neben Altels, Rinder- und Doldenhorn, in voller Pracht «unser Ziel» des morgigen Tages.
Mächtig sieht der «Totz» aus….Von Sunnbüel, wo bereits viele Wanderer unterwegs waren, ging’s zuerst kurz zu Fuss und dann mit den Fellen in einer guten Stunde zum Berghotel Schwarenbach 2060 m. Ein freundlicher Empfang des Gastwirtes Peter und seiner Crew und eine sehr saubere Unterkunft finden wir hier vor. Ein gemütliches Beisammensein auf der Sonnenterrasse, wo sich Andrè über «die Bärtigen» köstlich amüsieren konnte. Da er als Tourenleiter die Karte besonders gut studiert hat, bemerkt er, dass Schwarenbach zu Leukerbad gehört und wir uns somit auf Walliser Boden bewegen.Nach dem Apero wude uns ein leckeres Menü aufgetischt. Mario hat das Essen derart geschmeckt, dass er sich vom charmanten Service gleich 3 x das Teller füllen liess. Beim 3. Mal hat die Bedienung vorsichtig unter den Tisch geschaut, um sich zu vergewissern, dass sich nicht ein «weiteres Lebewesen» darunter versteckt…Damit wir anderntags fit sind, suchten wir nach einem guten Tropfen «Lucifer» nach 21.30 Uhr das Nachtlager auf.Um 4 Uhr Tagwache und kurz darauf sassen wir geschlossen bei einem gediegenen Frühstück, inkl. Müesli etc. Kurz vor 5 Uhr ging es raus in die klare Nacht – eine gespenstische Stille, wo beim 1. Hang nur die Harscheisen hörbar waren.
Nach einer kurzen Pause folgt der Challenge, ein bis zu 40 Grad-steiler Hang gilt es hochzusteigen. Hier hat Andrè sein Können gezeigt und eine gute Spur gesetzt. Auf dem Sattel angelangt werden wir mit einer prächtigen Aussicht belohnt und auch die Sonne zeigt sich an der Felswand des Rinderhorns. Es folgt eine Durchquerung eines Hanges über einen Grad, teils Ski getragen. Wegen Trittsicherheit waren Steigeisen nicht nötig. Nun wird der Gipfel sichtbar und vor uns liegt noch eine ca. 700 m hohe Flanke, auch die Sonne hat uns eingeholt und es wird warm. Mit einem gleichmässigen Tempo, etwas Traubenzucker und der Gipfel plötzlich in Griffnähe, kam der letzte Kick…Um 11 Uhr, nach 6 Stunden und 1700 HM standen wir alle 7 auf dem Balmhorn 3698m. Eine unheimliche Freude und Zufriedenheit über unsere Leistung, eine grandiose Aussicht (Mario zählt bis zu 35 4000m- Gipfel), vom Mont Blanc bis zum Thunersee.Wir waren nicht ganz alleine auf dem Gipfel. Eine andere Gruppe plant die Abfahrt nach Leukerbad. Nach einer Stunde Gipfelrast und der vielen Schwärmerei über die schöne Bergwelt starten wir um 12 Uhr zur Abfahrt. Anfänglich ein steiler, ziemlich hartgepresster Hang, da wurde vorsichtig gefahren – aber dann ein Firn, ein leichtes Sülzli – ein Genuss für jedermann und alle kamen ins Schwärmen. 1700 m Abfahrt und wir haben genau den richtigen Zeitpunkt erwischt und top-Verhältnisse bis zuunterst angetroffen. Ein kurzer 30 minütiger Aufstieg zum Sunnbüel und das wohl verdiente «Kühle» auf der Terrasse des Bergrestaurants beendeten dieses unvergessliche Wochenende.André hat als Tourenleiter alles gegeben – hierfür ein grosses Dankeschön!! Auch alle anderen haben alles gegeben und ich fühlte mich als Neumitglied bei Saas, komme vom SAC Brig, ehrlich gesagt «sau wohl». En tolle Verein…. Merci. Rosmarie |