Nicht endende Wetterkapriolen und Lichtspiele auf einem weiten Weg

14 Tourenbegeisterte trafen sich am Donnerstag, 21. Februar 2008 frühmorgens um 06.00 Uhr in Raron vor dem Hotel Bergheim.

Die Gruppe setzte sich aus 11 „Saaser“ und 3 „Zermatter“ zusammen.

Der gut gemeinte Vorschlag des Schreibenden über Savièse zum Ausgangspunkt zu fahren erwies sich als Niete, denn etwas hinter Chandolin war die Strasse wegen Steinschlag geschlossen. So mussten wir unverrichteter Dinge wieder zurückfahren.

Dianas Kenntnisse in dieser Gegend zahlten sich aus, denn über Vouisse (unser Geografiewissen wurde um etwas erweitert) erreichten wir bald wieder die richtige Strasse ins Morges – Tal. Auf dem Parkplatz oberhalb des Weilers La Tsandra (1410m), wo wir unsere Autos abstellten gab’s ein Schelte des Präsidenten an den Schreibenden: „Dieser Umweg kostet ein Runde!“. “Ja Chef“.

Nachdem alle ihre Sachen bereit hatten, ging’s los:

Unser heutige Tourenleiter Dominic prüfte bei allen die LSV. Nach 2 Fehlversuchen bogen wir nun auf der richtigen Spur zur eigentlichen Tour ein. Auf einer breiten, leicht steigenden schneebedeckten Strasse (Sommer è Postautodienst, Winter è Motorschlitten), stiegen wir meist in 2er Kolonne (es gab viel zu diskutieren) bis zum Weiler Visse (1600m).

Weil es über Nacht ein wenig Neuschnee gab und die Außentemperatur einige Grade über Null waren, bildete sich bei vielen die lästigen „Schneeklumpen“ unter den Fellen. Dank Brigitte und Robi, die immer Wachs und Gel bei sich haben, konnten wir uns von diesen Plaggeister befreien (Tip an alle: Wachs gehört ebenfalls zur Ausrüstung!).

Nach Visse ging’s in 1er Kolonne recht steil und in vielen Serpentinen hoch. Da Dominic ein sehr gutes Tempo vorlegte, kamen alle gut mit. Nach ca. 2 Stunden wurde ein erster Halt vorgenommen, um neue Kalorien aufzutanken (2000m). Obwohl im Tal unten die Sonne schien, ließ Frau Holle gerade oberhalb uns die letzten „Decken“ ausschütten.

Nichtsdestotrotz stiegen wir weiter hoch. Nach kurzer Zeit war das Schneetreiben vorbei und die Sonne kam zum Vorschein. Es wurde warm und bei vielen begannen die Schweißdrüsen zu arbeiten, aber die herrliche Schneelandschaft entschädigte unseren „Chrampf“. Um Dominic ein wenig zu entlasten, übernahm der Zermatter Urs Lauber die Arbeit als „Spurer“. Nach mehrmaliger Kontrolle auf der Karte (unsere Gruppe war dort nicht eingezeichnet!!!) ging’s weiter Richtung Le Sérac, der plötzlich vor uns auftauchte. Mit neuem Mut stiegen wir weiter hoch. Zur Sicherheit montierten die meisten für die letzten Kehren noch die Harscheisen und nach 5Std. 15 Min. und einen Höhenunterschied von 1400m erreichten alle den Gipfel:

Le Sérac (2817m) Herzliche Gratulation!!! Die letzten Meter wurden wegen der vielen Steinen zu Fuß zurückgelegt.

Urs spendierte oben allen als Stärkung etwas von seiner Geheimflüssigkeit (es schmeckte tatsächlich gut). Nach einer Zwischenverpflegung und Apéro (dank an die Spender), wurden als Erinnerung noch einige Fotos geknipst. Das Panorama war wegen der Wolken und Nebelfetzen mal super, dann wieder schlecht.

Nachdem nun alle ihre Felle und Harscheisen abmontiert und im Rucksack versorgt hatten, wurde die Abfahrt unter die Skier genommen. Mit tollen Schwüngen ging’s im Pulverschnee den Berg hinunter. Es war Vorsicht geboten, denn der Neuschnee war nicht gross (10 cm) und deckte nur knapp die Steine und kleinen Felsbänder. Trotz Vorsicht erwischte es Robi, der einen rechten Salto vw. machte. Zum Glück landete er nicht voll auf den Rücken (der Rucksack bewahrte ihn vor Schlimmeres), und konnte nach einigen Minuten unter Schmerz (Rippenschmerz) weiterfahren. Entgegen dem Aufstieg fuhren wir Richtung Westen. Zu Beginn waren die Schneehänge super zu fahren, und je tiefer wir kamen, desto schwerer wurde der Sulz. So entschloss man sich, die letzten Meter der Strasse nach zum Ausgangspunkt zurückzufahren.

Dort angekommen, überraschten uns die Zermatter (2 “ Zuchtjini“ -> Burgener Silvia und Perren Gaby und 1“ Zilli“ -> Lauber Urs) mit Roggenbrot, Hobelkäse, „Saaserwurst“ und Johannisberg. Vielen Dank an die Spender.

Zum Schluss möchte ich im Namen aller Teilnehmer Dominic für die schöne Tour, sowie für die super Betreuung und Führung recht herzlich danken. In der Hoffnung weiterhin so schöne Touren zu erleben, verbleibe ich mit schönen Tourengrüßen

Toni

Tourenleiter Urs Lauber, Dominic Anthamatten
Bericht Toni Sarbach
Fotos Urs Lauber, Diana Zurbriggen
Teilnehmer Gabi Perren, Silvia Burgener, German Anthamatten, Michel Chanton, Erna und Toni Sarbach, Irene und Robi Kalbermatten, Christine Thenen, Brigitte Petrus, Diana Zurbriggen, Theo Kuonen, Urs Lauber, Dominic Anthamatten
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