Warme Temperaturen
Bei sternenklarem Himmel fuhren wir mit drei Autos am Freitag frühmorgens um 04.00 Uhr zuerst in Richtung Oberwald, wo wir um 06.00 Uhr verladen wurden. Anschliessend führte uns der Weg durch den Gotthard-Tunnel nach Airolo. Im Caseifici, eine Käserei bei der Ausfahrt aus dem Gotthard, machten wir eine Kaffeepause. Der Weg führte uns weiter bis nach Ossasco. Hier parkierten wir unsere Autos und bereiteten uns vor für den bevorstehenden Hüttenaufstieg.
Nach erfolgter Barivox-Kontrolle nahmen wir um 07.45 Uhr die erste Etappe bis zur Capanna Cristallina in Angriff. Nach ca. 3 Stunden erreichten wir die neu gebaute, sehr moderne Hütte auf 2500m.ü.M.
Nach einer kleinen Pause stieg die erste Gruppe (Reini, André, Diana, Marco) zum Cristallina (2866m.ü.M.) hinauf. Auf dem Gipfel angelangt, trauten wir unseren Augen nicht. Wir standen vor einem Hang, der sichtlich danach schrie befahren zu werden. Die zu warmen Temperaturen verunmöglichten jedoch diese Gelegenheit und wir fuhren die Aufstiegsroute zurück in Richtung Capanna Basódino (1856m.ü.M.), wobei wir noch einen „Tunnel» durchqueren mussten.
In der Hütte angelangt trafen wir auf den Rest unserer Gruppe, die den direkten Weg wählten.
Zum Abendessen wurden wir mit Tessiner Küche (Minestrone und Polenta mit Braten), dazu ein Glas, oder auch zwei, „Merlot» verwöhnt.
Am zweiten Tag war der von weither sichtbare Basódino (3272m.ü.M.) mit seinem Hermelinmantel unser erklärtes Ziel. Beim Abmarsch zeigte sich das Wetter jedoch nicht gerade von seiner besten Seite. Der Himmel war mit Wolken verhangen und es nieselte ganz leicht. Doch dies sollte uns nicht davon abhalten es zu versuchen. Nach 4 Stunden erreichten wir den Sommergipfel des Basódino. André, der uns sicher hinauf geführt hatte, nahm nach erfolgter Fotosequenz kurzerhand seine Lawinenschaufel aus seinem Rucksack und errichtete uns eine perfekte Sitzgelegenheit für unsere Mittagspause. Petrus muss das wohl gesehen haben und liess sogar für kurze Zeit ein paar Sonnenstrahlen durchblicken.
Die Abfahrt zurück zur Hütte war trotz den zu warmen Temperaturen ein wahres Erlebnis. Das Apéro (mit Reini’s Muscat, der vor allem den Frauen mundete) und die anschliessende Minestrone waren genau richtig nach einer solchen Tour. Den Nachmittag verbrachten wir mit Jassen, Lesen oder Erzählen von vergangenen Touren.
Beim Abendessen ging’s dann „alla italiana» weiter: „piatto freddo ticinese e pasta» war so gut wie es klang und wir waren wieder gestärkt für den letzten Tag.
Bei schönstem Wetter und tieferen Temperaturen führte uns der Weg hoch zur „Bocchetta di V. Maggia (2635m.ü.M.), wo uns nach 3 Stunden Aufstieg eine kurze, steile Abfahrt erwartete. Reini und André wählten den Weg über die Kastellücke (2714m.ü.M.). Nach der Abfahrt hatten wir noch ein letztes Hindernis zu überwinden, den „Passo San Giaccomo» (2313m.ü.M.). Nach einer Stärkung kurz vor dem Pass liessen wir es uns nicht nehmen, diese letzte Abfahrt hinunter ins „Val Bedretto» nach „All’Aqua» (1614m.ü.M.) in vollen Zügen zu geniessen.
Das Schicksal wollte es, dass Daniel in „All’Aqua» auf jemanden stiess, den er kannte und der unsere Chauffeure nach Ossasco fuhr. Wie waren wir doch froh, in dieser Hitze nicht noch bis zum Auto fahren (stossen) zu müssen.
Mit „Polenta alla Stella Alpina» und „Pizzocheri» kam unser Gaumen zu einer wohlverdienten warmen Malzeit im „Albergo Stella Alpina» in Ronco.
Anschliessend nahmen wir dann die Rückfahrt ins Wallis unter die Räder und ein schönes, abwechslungsreiches und erlebnisreiches Wochenende neigte sich dem Ende zu!!!
Herzlichen Dank den Bergführern und Tourenleitern und allen Teilnehmern.
Bis zum nächsten Mal
Marco