Grande Traversata delle Alpi (GTA)

Etappe 1: Alpe Cruina – Capanna Corno Gries

Dominic, unser Touren- und bald auch dipl. Wanderleiter, hat sich mit dem SAC Saas ein Ziel gesetzt, die GTA vom Nufenenpass bis ans Mittelmeer zu laufen. Dies entspricht ca. 1000 km, aufgeteilt in 65 Etappen.

Voller Motivation starteten wir mit diesem Projekt zur 1. Etappe. Wahrscheinlich die kürzeste, von Cruina 2003 m, unterhalb des Nufenenpasses, zur Capanna Corno-Gries 2338 m. In dieser architektonisch modernen SAC-Hütte, wie ein „Pilz auf dem Kopf“, wurden wir sehr freundlich empfangen.

Beim Apero konnten wir uns im Wanderführer über die Etappen informieren. Manch einer fragte sich, nach wie vielen Jahren und in welchem Alter wir wohl unser Ziel erreichen werden…?

Ein schmackhaftes Abendessen wurde uns aufgetischt und der hauseigene Wein passend dazu. Die Ambience dieser Hütte fanden wir alle sehr angenehm, so dass wir der Hüttenchefin versprachen, alle weiteren Etappen in den nächsten Jahren, immer in der Capanna Corno-Gries zu starten…

Etappe 2: Capanna Corno Gries – Rifugio Margaroli

Frühmorgens, nach ausgiebigem Frühstück, starten wir im Nebel Richtung Passo di Corno (2485m), den wir in einer Stunde erreichen.

Danach wanderten wir an den Windrädern vorbei.

Ueber dem Griessee führt unser Weg hinunter zum Griespass (2458m), wo wir die Grenze zu Italien überschreiten. Nach mässig steilem Abstieg erreichen wir alsbald die schöne Alpe Bättelmatt (2111m), wo wir eine Herde weisser Schafe mit den kleinen Lämmern und ihren Hirten bewundern. Weiter unten am Lago di Morasco (1815m) geniessen wir unsere verdiente Mittagspause.

Frisch gestärkt beginnen wir den Aufstieg durchs Valle di Nefelgiù und erreichen nach etlichen steilen Zickzackkurven den Passo di Nefelgiù (2583m). Nefelgiù = in Ne Felsu, gemäss Dominic.

Hier bietet sich uns eine tolle Aussicht. Schon erblicken wir unter uns den Lago di Vannino, an dessen Ufer, auf einem Hügel, unser Tagesziel, das Rifugio Margaroli (2194m) steht. Nach dem Abstieg verbringen wir den Rest des Nachmittags in der warmen Hütte, bei Bier, Wein und Kuchen.

Etappe 3: Rifugio Margaroli – Alpe Devero

Mir wurde die Ehre zuteil, den 3. Teil unserer Wochenendtour zu Papier zu bringen. Wo wir uns befinden, wissen ja nun schon alle. Wir haben nach dem wunderbaren Abendessen eine ruhige Nacht ganz ohne Schnarchen im Rifugio Margaroli genossen. Bis dann um 5.30 Uhr ein jäher Sirenenalarm alle aus dem Schlaf riss. Nein, nicht die Italienische Fliegerstafel, nur der Wecker von Edi, der eine Stunde zu früh losging. Wir haben seine aufrichtige Entschuldigung natürlich angenommen und ihm verziehen. Wir hatten ja wirklich gut geschlafen bis dahin. Nach einem nicht ganz so reichhaltigen Frühstück, manch einer hätte gerne ein Stück Käse oder Aufschnitt gehabt, ging es dann um 8.00 Uhr pünktlich los. Zuerst am Lago Vannino entlang bis ca. in der Hälfte der sanfte Anstieg zum Scatto Minoia begann. Nur knappe 400 Höhenmeter waren da heute zu bewältigen und das in der kühlen Morgenluft war wirklich herrlich. Ein schöner Ausblick runter auf den See begleitete uns fast den ganzen Aufstieg über. Am höchsten Punkt des heutigen Tages angekommen, erreichten wir das Bivacco Conti und gönnten uns eine kleine Pause und einen Snack. Die Salzerdnüsse von Anita waren wirklich für alle ein Genuss, man konnte gar nicht mehr aufhören zu knabbern.

Nach kurzer Pause ging es dann nur noch abwärts, über einen bestens markierten und gepflegten Wanderweg runter zur Alpe Forno Inferiore. Wir genossen die wunderschöne Landschaft mit den kleinen Seen, erfuhren viel neues über Pflanzen und führten rege Diskussionen mit 2 Einheimischen, die am Genepi sammeln waren (oder zumindest der Grundsubstanz, um Genepi zu brauen). Auf der Alpe Forno liessen wir uns vom Wegweiser, der uns noch fast 2 Stunden Wegzeit anzeigte, nicht demotivieren und marschierten zügig weiter Richtung Crampiolo, unserem nächsten Ziel. Der Weg entlang am Lago di Devero zog sich zwar recht in die Länge, und manch einer, ich eingeschlossen, spürte so langsam die Beine.

Die Lage des Sees ist aber unvergleichlich schön und wir genossen die wundervolle Natur beim ruhigen wandern. Denn wir waren fast die einzigen unterwegs. Im Agritourismo Crampiolo wurden wir denn auch mit einem ganz feinen Mittagessen für unsere Mühe belohnt. Egal ob Polenta oder Pasta, alle kamen auf ihre Kosten und das Dessert war der Hammer. Nach dieser ausgiebigen Mahlzeit waren die letzten 30 Minuten Marschzeit dann ein Kinderspiel. Auf der Alpe Devero angekommen, hiess es auf den Bus warten.

Petrus war uns wohlgesonnen und so setzte der Regen erst ein, als wir im Bus sassen. Zum Glück waren wir nicht die einzigen und konnten den Busfahrer denn auch überreden mit uns mittlerweile 8 Wallisern direkt zum Bahnhof Domo zu fahren. Ob das nun das bestellte Taxi der anderen beiden war, oder der offizielle Bus, den uns der Kellner beim Mittagessen gerufen hatte, wird sich wohl nie aufklären. Aber Hauptsache wir kamen am Bahnhof an. Und da wir den Zug nach Brig um nur 2 Minuten verpassten, gab es halt nochmal einen kleinen Aufenthalt, welcher sogleich zum Gelati-Verzehr genutzt wurde.

Wer das hier liest, denkt sicher, wir waren den ganzen Tag nur essen; aber glaubt mir, wir haben zwischendurch auch viel gewandert zurück in Brig verstreute sich die Gruppe dann in alle 4 Himmelsrichtungen und jeder ging mit einem glücklichen und zufriedenen Gesichtsausdruck heim. Ich habe das Wochenende in vollen Zügen genossen und danke allen für die angenehme Gesellschaft und insbesondere Dominic und Siebrig für die Wanderleitung und Organisation. Ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung der 2. Etappe der GTA im nächsten Jahr.

Tourenleiter Siebrig Scheeres und Dominic Anthamatten
Bericht Rosmarie, Edi, Heike
Fotos Dominic
Teilnehmer Dominic, Edi, Siebrig, Anita, Rosmarie, Heike
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