Gratis (Seelen-)Massage inklusive

 

Wyssgrat – Sirwoltesattel

Um 5.20 sind wir in 2 Gruppen mit Luftseilbahn vom Stalden nach Staldenried und Gspon gefahren. Ab Gspon wurden wir vom Mond empfangen. Wir haben zuerst kurz auf Steinen und Gras unsere Skis getragen; dann konnten wir Felle montieren und die Tour in 2 Gruppen richtig starten. 1000 Höhenmeter bis zum Wyssgrat.

Mit jedem Schritt haben unsere Harscheisen im knackigen Schnee gebissen. Der Himmel hat uns am Vormittag verwöhnt. Nach dem Mond erschien die Sonne rot auf  dem Weisshorn. Ein Regenbogen bestätigte uns, dass ein feuchter Tag in Vorbereitung war. Die erste Gruppe ist ziemlich schnell aufs Wyssgrat aufgestiegen.

In dieser Zweiten ist leider Carmen gefallen und ca. 60 Meter hintuntergerutscht. Gott sei Dank hat sie sich nicht verletzt. Dominic fuhr mit ihr zurück nach Gspon.

Vom Wyssgrat fuhren wir alle zusammen runter zum Unner Fulmoos im Naztal. Der Gegenaufstieg zum Sirwoltesattel nahmen wir auch noch locker mit. Der Schnee in der Abfahrt hinunter zum altes Spittel unter dem Simplonpass verschaffte uns gratis und tolle Massage.

Hugo hatte den Bus zum Hospiz tiptop organisiert. Ein gemütliches Mittagsessen im Hospiz hat uns alle gut ernährt, bevor wir zur Karfreitag-Prozession gegangen sind

Katia

   

Karfreitag – die etwas anderen Art von Prozession

… zumindest für mich! An den Karfreitagsprozessionen, die ich bisher kannte, war ich Zuschauer und stand dementsprechend an der Seite der Strasse. Oder ich lief mit, hinter den Leuten die wirklich Teil der Prozession waren. Deswegen hatte ich schon nach dem Mittag meine Skischuhe gegen bequemere Turnschuhe getauscht. Falsch, wie mir gesagt wurde. Ich gebe es zu, ich bin nicht unbedingt von der Region…

Die Prozession ging den Hügel hoch, 350 m über dem Hospiz, analog zu dem Weg, den Christus vor seiner Kreuzung auch gehen musste. Wie bei ihm, wird der Weg in drei Etappen unterbrochen. In den Pausen, wurden jeweils zwei Stationen des Kreuzwegs vorgestellt, eine auf Deutsch, eine auf Französisch. Denn Augustiner Chorherren und Gäste vom Grossen Sankt Bernhard waren auch dabei, genau so wie italienisch sprechende Gäste.

Da es keinen Weg gab, lief man durch den Schnee. Das bedeutete, dass man nur mit Schneeschuhen oder Tourenski mitlaufen kann und, dass alle mitlaufen müssen. Keine Zuschauerplätze. Das mussten auch die vom Kamera Team spüren! Neben Skis und Schneeschuhen gab’s keine Alternative, sondern nur pragmatische Anpassung.

Um sicher zu sein, dass alle die Lektüre hören konnten, bildeten die etwa ca. 400 Teilnehmer vier Kolonnen, zwei links und zwei rechts von der Kolonne der Chorherren, die in der Mitte blieb. Das Tempo war langsam aber konstant. So können Jung und Alt zusammen bleiben, man nahm die anderen und auch die Bergen rundherum wahr. In der mittleren Kolone, wechselten sich die Mönche ab, um das Kreuz hoch zu tragen. Sie hatten auch für Mikrofone und Lausprecher gesorgt.

Wie es die Tradition will, regnete es um drei am Karfreitag, was für uns auf den ganzen Weg ein leichter Schneefall bedeutete. Einmal oben, wurde noch ein Gebet in den drei Sprachen gemacht. Manche assen oder tranken etwas, bevor es wieder runterging.

Die Atmosphäre war gelassen und friedlich… Auf dem Parkplatz trennten wir uns von unserer Gruppe und von den vielen anderen Teilnehmer. Egal ob man mehr oder weniger gläubig ist, ist es meiner Meinung nach Wert, einmal Teil dieser Tradition zu sein. Also, ich habe es mir schon für nächstes Jahr eingeschrieben!

Johanne Bouchard

Tourenleiter Hugo Petrus und Charles Zenhäusern
Leitung Dominic Anthamatten
Bericht Katia de la Baume
Prozessionsbericht Johanne Bouchard
Fotos Toni und Dominic
Teilnehmer Katia, Brigitte, Hilda, Dominic, Charles, Thomas, Toni, Dave, Sandra, Carmen, Johanne, Rosmarie