Hindernisse bewältigt
Ostermontag, 17.04.2006Mit den besten Wetteraussichten trafen wir uns um 04h45 auf dem Bahnhof Brig. Nach 4mal Umsteigen und 4 1/2 Stunden Bahnfahrt erreichten wir alle voller Tatendrang das Jungfraujoch. Nach einem kleinen Imbiss haben wir zum 1. Mal die Felle aufgezogen. Los ging’s, die rund 150Hm bis zum Mönchsjoch. Felle ab, und auf dem Ewigschneefäld runter bis ca. zum Punkt 3300Hm. Von da aus liefen wir hoch zum Trugberg 3880m. Mario legte uns eine wunderbare und sichere Spur vor. Unterhalb vom Gipfel, den wir nicht bestiegen haben, aus Zeitmangel, legten wir eine Verpflegungspause ein. Das obligatorisch Apé ro von German A. durfte natürlich nicht fehlen. Danke Germi. Es folgte eine wunderschöne Abfahrt im Pulverschnee und in einem total unbefahrenen Hang runter zum Jungfraufirn. Auf dem Gletscher bis zum Konkordiaplatz bewiesen alle Teilnehmer langläuferische Qualitäten. Nun erwartete uns der nie zu Ende führende Aufstieg zur Grünhornlücke. Unter sommerlichen Bedingungen (Hitze) und schweissgebadet oben angelangt, begrüsste uns auf der anderen Seite des Fieschergletschers das majestätische Finsteraarhorn. Am Fusse, wie angeklebt, erblickten wir die Finsteraarhornhütte, unser Domizil für die nächsten 2 Nächte. Die Hütte vor Augen nahmen wir die Abfahrt über den Fieschergletscher in Angriff. Als ob wir’s geplant hätten, konnten wir die Entscheidung im Cup-Finale noch miterleben. Ein schöner aber langer Tag ging zur Neige, waren wir doch 15 Stunden unterwegs gewesen.
Dienstag, 18.04.2006
Tagwache um 05h30. 06h45 ging’s los zum Höhepunkt unserer Tour, zum Finsteraarhorn 4273m. Bis zum Hugisattel 4088m konnten wir bei optimalen Bedingungen alles mit den Skiern bewältigen. Vom Hugisattel weg, wurde der Gipfel mit Steigeisen begangen. Nach genau 5 Stunden erreichten wir den Gipfel. Das bei solchen Touren nicht immer alles glatt läuft, mussten wir beim Aufstieg zum Gipfel erfahren. Robert verlor ein Steigeisen (obwohl es sich um ein neueres Modell handelte?). Dem zufolge konnte er nicht mehr weitersteigen. Kameradschaftlich wie unsere Truppe war, entschlossen wir, dass jemand nachträglich mit Robert nochmals hoch zum Gipfel klettert. Mario übernahm diese zusätzliche Anstrengung und kletterte mit Robert, der ein paar Steigeisen ausgeliehen bekam, hoch zum Gipfel. Bei der Abfahrt zur Hütte wurden wir noch von einer dicken Nebelwand überrascht. Aber auch dieses Hindernis wurde von unserer Truppe ohne grosse Probleme bewältigt. Nach total 9 Stunden erreichten wir alle, mit Stolz erfüllt den Gipfel bezwungen zu haben, die Hütte.
Mittwoch, 19.04.2006
Tagwache um 05h00. Mit wieder voll gepackten Rucksäcken ging’s um 06h00 los. Nach einer 15 minütigen Fahrt über den Gletscher, nahmen wir den letzten Aufstieg unserer Tour in Angriff. Die letzten 700 Hm hoch zur Galmilücke wurden locker angegangen. Die Abfahrt runter nach Reckingen erwies sich schwieriger als ursprünglich vorgestellt. Aber genau in dieser Situation zeigte sich wieder einmal, was für eine Supertruppe wir waren, ganz unter dem Motto: GEMEINSAM SIND WIR STARK. Gegen 10h30 erreichten wir alle gesund Reckingen. Ein grosses Dankeschön an alle Teilnehmer. Es waren tolle Tourentage, die wir alle nicht so schnell vergessen.
Michel