Berauschendes Panorama im Herzen der Schweiz
Am Freitag fuhren wir früh in Richtung Engelberg nach Oberrichkenbach zur Bahnstation Bannalp, wo wir vom einheimischen Bergführer Noldi begrüsst wurden. Nachdem das Essen für die Hüttenübernachtung aufgeteilt und die Felle montiert waren, ging es im Bähnli zur Bergstation Bannalp 1730 m. Schönstes Wetter, viel Schnee und wunderschönes Panorama erwartete uns. Hier zählte uns Noldi die vielen Berge oder eben Stöcke auf, bevor es dann in gemütlichem Schritt los ging. Aufgrund erheblicher Lawinengefahr mussten wir öfters die Hänge in Abstand queren, bis wir das 1. Zwischenziel Bannalper Schönegg 2250 m erreichten. Eine kurze Pause, Weitblick geniessen, währenddem Noldi die nächste Hangquerung begutachtete und entschied, die grosse Wächte über einen weiteren kurzen Aufstieg mit Skistragen zu umgehen. Eine kurze Abfahrt mit Fellen, um dann eine wunderschöne Tour in unberührtem Gelände bis zum Rot Grätli 2559 m anzutreten. Beim 2. Zwischenziel angelangt, erwartete uns ein wunderschöner Blick auf den Titlis und vieles mehr. Hier entschieden Dominic und Bernadette, direkt zur Rugghubelhütte 2290 m runter zu fahren, um die nicht bewartete Hütte einzuheizen, was wir alle sehr begrüssten.
Nach einer kurzen Stärkung tourten wir in vorsichtigem Abstand zu unserem Gipfelziel Wissigstock 2887 m und genossen einen tollen 360 Grad Rundblick. Unterwegs gab es in oft flachem Gelände viele Wumm-Geräusche, so waren wir froh, die Abfahrt ins Griessental Richtung Rugghubelhütte durch viele „Windkrangel“ zu geniessen. Bester Pulver, herrliche Schwünge, einfach phänomenal. Felle auf und nochmals waren 30 Minuten bis zur Hütte hoch zu touren, wo wir von Bernadette als Schneesammlerin für warmes Wasser und als Heizerin begrüsst wurden.
Es war sehr kalt in der Hütte, aber mit viel Heizen, feiner Suppe und einem Bier und gab es bald einmal warm, auch Reini’s Zehen tauten auf. Nach einem gemütlichen Hüttenabend in der Küche mit feinem Fondue ging es früh zu bett, hatten wir doch einen langen Tag hinter uns und einen wiederum langen Tag vor uns. In der Nacht hatten dann doch viele zu heiss und eine Dame liess sogar das LVS Gerät an, ob es Vorsicht vor weiteren Wumm Geräuschen war?
Tagwacht war um 7 Uhr, Frühstück, Aufräumen und Abmarsch bei schönstem Wetter zur Engelberger Lücke. Unterwegs staunten wir nicht schlecht über das Schneebrett, welches sich am Vorabend noch gelöst hatte. Auf der Engelberger Lücke 2686 m angelangt, wurden wir von wärmenden Sonnenstrahlen begrüsst und konnten unser Tagesziel Brunnistock sichten. Wieder war ein Hang in Abstand zu queren und nach einer kurzen Abfahrt mit Fellen ging es genussvoll über weites Gelände zur Schlosslücke 2665 m. Hier konnten wir die Felle abmontieren und einen wunderschönen Hang bei bestem Pulver zum Bllümlisalpfirn runter fahren. Felle wieder auf montieren und über das Gletscherplateau in Richtung Brunnistock. Am Fusse angelangt, erwartete uns ein steiler Schlusshang. Sehr vorsichtig spurte Noldi diesen Hang hoch, währenddem wir gespannt zusahen, bis wir sein okay erhielten und ihm bis zum Skidepot folgen konnten. Von hier galt es ein letztes Stück bei etwa 45 Grad zu Fuss hochzusteigen, bis alle sehr glücklich auf dem Brunnistock 2952 m. angelangt waren und einen wunderbaren Blick auf die umliegenden Bergen und den tief gelegenen Urnersee genossen.
Noldi schlug uns vor, anstelle der Übernachtung im Gitschenhörelihüttli 2340 m direkt nach St. Jakob 971 m runter zu fahren und die Abfahrt von 2000 hm zu geniessen, da es für Sonntag nicht gutes Wetter meldete. Niemand war dagegen und die Abfahrt war genial, Pulver vom Feinsten, einfach herrlich. Noldi kannte sich im Gelände aus und wir profitierten von seinen vorgeschlagenen Hängen.
In St. Jakob angekommen, galt es mit dem Bähnli nach Gitschenen 1550 m hochzufahren, wo wir sehr herzlich vom Wirtepaar Burkhalter begrüsst und einquartiert wurden. Danke dass wir den Laptop für das Berichteschreiben bei einem feinen Apéro benutzen durften. Wir liessen die beiden erlebnisreichen Tage Revue passieren und genossen die gemütliche Atmosphäre in dieser Gaststube. Nach einem feinen Nachtessen und Schlummertrunk gingen wir gespannt über die Wetterlage vom Sonntag zu Bett.
Bereits beim Frühstück um 6 Uhr gab es Schneefall, somit war der Aufstieg auf den Briesen wegen Nebel abgesagt aber für den Aufstieg auf das Sinsgäuer Schönegg 1900 m sollte es klappen. Ein kurzer Besuch in der schöne Kapelle und dann ein letzer Aufstieg bei leichtem Schneefall und Nebel zum Pass. Schnee gab es hier „en Masse“ ein Stall war total eingeschneit. Vom Pass konnten wir in feinem Pulver aber leichtem Nebel in Richtung Oberrickenbach hinunter fahren. Die Sicht wurde immer besser aber tiefer unten war dann der Schnee etwas schlechter, die Schneeverhältnisse wechselten sich ab. Bernadette stürzte und verletzte sich am Knie. Die Militärärzte Dominic und Hugo waren sofort zur Stelle und stützten sie, während dem Noldi das naheliegende kleine „Bähnli“ beim Besitzer in Betrieb brachte. Bernadette war bestens umsorgt und so galt es für uns anderen noch ein kleines Stück zu den Autos runterzufahren. Auf dem Heimweg kehrten alle noch ins bekannte Restaurant Alpina in Wolfenschiessen zum Güggeli-Essen ein und verabschiedeten sich mit vielen schönen Erlebnissen im Engelberg. Bernadette wünschen wir auf diesem Weg gute Genesung! Dominic danke für die Organisation! Noldi, danke dass du die manchmal etwas kritischen und vorsichtigen Walliser mit deinen guten Bergführer- und Ortskenntnissen beruhigen konntest und uns tolles Gelände zum Besten gabst.
Brigitte und Hugo