Windig kalte Völkerwanderung
Am Samstag begrüssten wir uns auf dem Postparkplatz in Saas Fee. Voller Spannung der Dinge, die im Verlauf der nächsten 2 Tage auf uns zukommen werden, fuhren wir mit der Bahn auf die Hannig. Angeführt von Dominic starteten wir unsere Wanderung in Richtung Mischabelhütte – Dank seiner kompetenten Führung an diesen zwei Tagen wanderten wir sicher über so manche Gletscherspalten und Felshänge. Mit Humor und guter Laune überwanden wir den klettersteigmässigen Aufstieg und erreichten gegen 15.00 Uhr die Hütte auf 3335 m.ü.M. Wir genossen die (trotz einigen Wolken) traumhafte Aussicht auf die Saaser Berge und erholten uns von den «Strapazen»ì des Aufstieges.
Satt und zufrieden suchten wir nach dem Schlummertrunk dann gegen 22.00 Uhr unser Nachtlager. Einige schliefen kurz, einige schliefen gut, einige schliefen kurz und gut und einige überhaupt nicht…. Am Sonntag Morgen weckte uns der «Handy-Hahn» von Brigitte etwas zu früh (02.50 Uhr…). Nach dem Frühstück starteten wir am dann kurz vor 04.00 Uhr in Richtung Nadelhorn. Ohne grosse Aufwärmphase waren wir sofort im Aufstieg zum Windjoch, den wir nach der Gletscherüberquerung mit den Steigeisen problemlos erreichten. Wegen dem starken Wind und dem Nebel auf dem Nadelhorn erholten wir uns erst Mal bei einer Pause im Windschatten des Windjoches. Trotz den nicht gerade idealen Wetterverhältnissen (windig und kalt) begaben wir uns kurz darauf in vier Seilschaften auf den Grat, der uns zum nebelumhüllten Nadelhorn führte. Die doch recht grosse «Völkerwanderung» zwang uns zum einten oder anderen Ðberholmanöver und auch der Gipfelgenuss kam im Nebel und im allgemeinen Chaos von auf- und absteigenden Seilschaften etwas zu kurz. Wir holten das «Gipfel-Gratulations-Ritual» nach dem Abstieg auf dem Windjoch nach.
Zu diesem Zeitpunkt hellte das Wetter auch auf dem Nadelhorn auf und wir konnten bei Sonnenschein einige tolle Photos schiessen und die Champagnerkorken für die «4000er-Neulinge» Brigitte, Mario und Thomas knallen lassen.
Nach der doch über 10-stündigen Wanderung, waren wir abgekämpft, hatten müde Beine und waren doch überglücklich, zufrieden und stolz, dass es alle geschafft haben und dass alles ohne Zwischenfälle ablief. Vielen Dank allen Teilnehmern für die tolle Tour (meine persönlich erste und sicher nicht letzte…) und die gute Stimmung. Thomas Köpfli, St.German |