Besser hito wa moro, ufe Monte Moro
Monte Moropass – Joderhorn | ||
Schwierigkeit | WS+ | |
Zeitbedarf | 5 h | |
Aufstieg | 1100 + 200 hm | |
Abstieg | 1300 hm | |
Strecke | Eiusand – Mattmark – Distel – Monte Moropass – Joderhorn |
Auf Wikipedia findet sich in der alemannischen Sprachversion die ausführlichste Beschreibung des Monte-Moro-Passes. Wusstet ihr etwa, dass der Pass auch liebevoll „Saaserberg“ genannt wird? So schreibt der alemannische Schreiberling: “Über dr alt Name vo däm Bärgübergang gits i dr Literatur underschidlechi Meinige. Wie lang me dr Name Saaserbärg brucht hed, isch nid klar”.
Wie dem auch sei, dieser Saaserberg war bereits eine Weile da und wir mussten da irgendwie hoch. Unsere Truppe war solide aufgestellt: Vedrana bekannte sich als Capo, Thomas, Sandra, Angela, Stephanie und ich zogen mit.
Der Weg zum Moro war lang. Nicht dass ich mir wegen Vedranas Kondition allzu viele Sorgen gemacht hätte, problematischer schien mir die Gruppenmoral. Denn vor uns schlummerten rechterhand des Mattmarksees zwei Tunnels, die es zu durchschreiten galt. Bei diesen Tunnels wurde man vor die Wahl gestellt, von einem Eisstalaktiten erschlagen oder aufgrund des Glatteises zu Boden gebracht zu werden.
Möglich war auch die Kombination von beidem. Ich liess Stephanie freundlicherweise den Vortritt; beschützte sie also sozusagen im Windschatten. Und so sangen wir im Eistunnel gemeinsam, der Gruppenmoral halber:
„Wieso wellunt alli ufs Horu, wenni cha ga uf mine Moro? Schubiduundtrallala“.
Vor dem Tunnel sahen wir ein Hirsch-Gerippe, nach dem Tunnel Schneehühner und auf dem Pass dann noch eine goldene Madonna. Dazwischen war’s vor allem weiss. Wir nächtigten im Rifugio Oberto Martoli. Fliessend Wasser hatte es keines, ansonsten handelte es sich um eine solide Sache: Heimelige und geräumige Schlafplätze mit Pelletofen, cucina mamma mia italiana, äusserst gastfreundliche Bedienung und ein Ausblick auf die Monte-Rosa-Kette, der den Vergleich mit dem Ausblick aus dem Cresta Biwak nicht zu scheuen braucht. Alles in allem: 8.4 Punkte.
Und so sangen wir nach dem offerierten Schnaps:
„Perche sempre lavoro, cuando posso essere en bello monte moro“.
Es schneite leise, wir legten uns schlafen. Unser ungebändigter Ehrgeiz führte uns am kommenden Tag aufs Jodernhorn, dann in eleganten Schwüngen zurück zu den Schneehühnern des Mattmarksees, durch die Pforten der Eistunnels, vorbei am Hirsch selig, hinunter ins Bier im Restaurant Mattmarkblick. So haben wir angestossen, auf eine eindrückliche Tour und auf die angenehme Gesellschaft, auf unseren Capo Vedrana, die nicht nur konditionell gut mit uns mithalten konnte, sondern uns auch professionell geleitet hat.
Und ein letztes Mal erhoben wir unsere Stimmen:
„Wieso deheimu stritto oder z vil Fernseh lüägo, Wieso besch uber de nachbar redo oder vil z vil laffo, wenn dü chasch ga – besser hito wa moro – uf insche Saaserbärg: där Monte Moro“.