Gwindut hets nur eismal!

 

Freitag, 15.03.2013

Die FO, die jetzt MGB heisst, aber dadurch nicht schneller wurde, hoppelt durch den Freitagmorgen. Nach einigen Umstiegen erreicht die dösende Truppe Ilanz. Ab hier gehts mit dem Post-auto durch das liebliche Lugnez/Val Lumnezia nach Vrin, wo bereits der Rufbus auf uns wartet. In San Giusep (1598m) ist am Mittag definitiv Schluss mit Schaukelnlassen und die Schneeschuhe werden montiert.

Noch den LVS-Check von Hilda passieren! Gemächlich steigen wir auf und bald folgt das «pièce de résistance», die ungemüt-liche Querung eines eher eisigen Schräghanges. Beat wandelt dies aber fachmännisch zur ungemütlichen Querung eines eher schneearmen Steilhanges um und so passts. Wieder wenig steileres Terrain unter den Füssen, gehts über den Pass Diesrut (2428m), der Greinaebene und Terrihütte (2170 m) entgegen.

Der Wind wird stärker und die Abendschatten lassen uns frieren. Die Hütte bereits im Blick, ist diese aber nur durch Umrundung des vor uns liegenden Hügels zu erreichen, die (sommerliche) Direttissima ist zu lawinengefährdet.  So kalt der Marsch war, so kalt ist die nicht bewartete Hütte. Tatkräftige Holzer und Heizer-/innen lassen aber bald Wärme aufkommen. Definitiv durchwärmt sind wir nach Hildas superbem Dreigänger und Austrinken einigen mitgschleppten Flaschen Weins.

    

Samstag, 16.03.2013

Da die Heizer Gabi und Martin wohl vollamtlich angestellt waren und die Nacht durch stündlich die Öfen bestückt haben, herrscht am Samstag-morgen nicht nur schönstes Wetter, sondern auch eine wohlige Innentemperatur, die uns bereits in der Nacht erfreut hat.

Es geht das Gerücht um, es sei windstill und rasch gehen wir mit der Sonne los. Kurz nach dem Start zeigt sich das Können und die Erfahrung unserer Führer: der umgangene Steilhang ziert ein (wohl durch uns) frisch ausgelöstes Schneebrett. Die Natur zeigt uns auch während des weiteren Tages ihre Grösse und mit einigen Ah‘s und Oh‘s durchqueren wir in einem leichten Auf und Ab die sonnige Greinaebene. Im Gänsemarsch und mit den nötigen Abständen queren wir den kritischen Hang zur Fuorcla Sura da Lavaz (2703 m), nur um danach sämtliche Höhenmeter im Abstieg über den fast nicht mehr vorhandenen Gletscher ins Val Lavaz rasch wieder zu vernichten.

Der während des Tages doch noch aufgekommene Wind wird stärker und die angekün-digte Schlechtwetterfront zieht ein; passend auf den Wiederaufstieg zur Medelserhütte (2524 m). Der Steilhang will erkämpft sein, ebenso der windumtoste Grat der Fuorcla da Lavaz, auf der die Medelserhütte steht. Der Wind ist nun so stark, dass wir ohne weiteres Zutun in die bewartete Hütte gedrängt werden. Nach einem schmackhaften Dreigänger beginnt für die einen der Jassabend, die anderen verschlaufen sich in die Betten.

Sonntag, 17.03.2013

Der Sturm hat in der Nacht noch aufgefrischt und die kurze Querung des eisigen Steil-hanges von der Hütte ins Val Plattas treibt uns nicht nur die Guxa ins Gesicht, sondern vor allem den Ungeübten den Puls in die Höhe. Der Abstieg in eisigem Wind geht dann rasch voran (die Erstürmung des Piz Medel wurde wegen schlechten Wetters und der Zeitknappheit ersatzlos gestrichen).

Bald erreichen wir den Bach, dem zu folgen uns der Hüttenwart geraten hat.  Das Windopfer von Hilda – sie bezahlte den respektlosen Wettercheck am Sonntagmorgen mit dem Verlust der Sonnenbrille – zeigt Wirkung und immer wieder scheint kurz die Sonne.

Mit dem Uebergang ins Medelsertal lässt der Sturm nach und die Temperaturen werden angenehmer. Da wir früh in Curaglia eintreffen, genehmigen wir uns im schön renovierten Hotel Vallatscha ein Mittagessen aus Bündner Spezialitäten. In Disentis trennen sich dann die Wege und die Walliserfraktion hoppelt mit der FO gemütlich heim zu.

Anja

Tourenleiter Beat Burgener und Hilda Kalbermatten
Heizer Gabi und Martin
Bericht Anja Behling
Fotos Gabi Dumoulin, Lori Bigler-Bumann
Teilnehmer Anja, Tanja, Angela, Willi, Bernadette, Lori, Gabi, Martin, Sonja, Beat, Hilda, Charlotte, Rotraut