Obwohl es rundherum brodelte, schwappte die Vanille nicht über den Tellerand, jedoch blieb das moitié-moitié auf der Strecke

Wem fällt es ein, bei diesem Wetter und bei diesem Lawinenbulletin, eine Skitour zu organisieren? Wollte man an diesem Sonntag ausrücken musste man schon einen Blick über den eigenen Tellerrand wagen. Empfehlenswert war es auch,  das Kleingedruckte im Lawinenbulletin ganz genau zu lesen. Hat man dazu noch ein paar Ideen im Köcher, eröffneten sich schon diverse Möglichkeiten.

Den Gebirgszug zwischen dem Greyerzerland und dem Pays d’Enhaut  hatten Diana und ich schon seit Jahren im Visier. Eine Voralpenlandschaft in lieblich hügeligem Gelände aber auch wilde schroffe Berggipfel wie etwa den Vanil Noir gibt es hier zu beäugen. Zahlreiche rassige Abfahrten säumen den Talkassel. Endlich bot sich uns nun die Gelegenheit, dieses Gebiet zu erkunden.

Ungewöhnlich waren nicht nur die eingangs erwähnten Umstände, sondern auch der tiefe Ausgangspunkt auf 762 m.ü.M. Bei klirrender Kälte marschieren wir über offene, breite  Alpweiden. Weiter oben führt die Tour über einen ausgesetzten Bergkamm. Hier bekamen wir die Auswirkungen des Föhnsturms deutlich zu spüren. Einzelne Böen, brachten manch sturmerprobten Alpinisten aus dem Gleichgewicht. Umso erstaunlicher, dass der letzte Hang unter dem 1966 Meter hohen Gipfel des Le Van völlig windstill war.

 

Für die Abfahrt anerbot sich uns ein steiler jedoch absolut gleichmässiger, über 700 Höhenmeter langer Hang, eingebetet zwischen zwei Tannenwäldern. Der Schnee war durch den Föhn zwar etwas schwer geworden aber immer noch gut befahrbar. Weiter unten in der Alpwirtschaftszone, gönnten wir uns dann den obligaten Gipfelwein. Dianaschwärmt und schwärmt.

Die bis auf die Gipfel mit einer Grasnarbe ausgestatteten Hänge haben es ihr angetan. Wir alle geniessen die besondere Atmosphäre. Welch ein Gegensatz zu den rauen und wilden Bergen unserer Umgebung.

Als wir am Morgen in Grandvillard starteten nahmen wir uns vor, bei der Rückkehr ein Greyerzer-Fondue, am liebsten moitié-moitié zu geniessen. Aufgrund der unsicheren Wetter- und Strassenverhältnisse im Oberwallis und speziell im Saastal zogen wir es aber vor, gleich die Heimreise unter die Räder zu nehmen.

Ein weiteres intensives Wochenende mit zwei neuen Bergerlebnissen und guten Freunden liegt hinter uns. Vielen Dank allen für die Kameradschaft und die gute Laune.

André

Tourenleiter Diana und André
Bericht André
Fotos/Video André
Teilnehmer Beatrice, Diana, André, Theo, Brigitte, Christine, Erna, Irene, Hugo, Mario, Robi