Von neue Skiern und noch neueren Tourengängern

Jedes Jahr aufs Neue ist im Januar ein besonderes Phänomen zu beobachten. Es geht dabei um Neuanfänge und um Vorsätze die man krampfhaft versucht einzuhalten. Deshalb war es ein durchaus kluger Schachzug von Dominic, aufs neue Jahr hin eine Anfängertour in den SAC-Kalender einzutragen. In der Tat wurde dieses Angebot auch von einigen SAC-Mitgliedern dankend angenommen und so kam es, dass sich am 14. Januar 2018 um 9 Uhr morgens elf mehr oder minder begabte Skitourengänger vor der Gondelbahn in Saas-Grund einfanden.

Es ist schon speziell das erste Mal bei einer Tour dabei zu sein, da man eigentlich noch gar niemanden aus der Sektion kennt. Allerdings ging das nicht nur mir so, was die ganze Sache etwas einfacher machte. Wie dem auch sei, als wir uns dann gegenseitig vorgestellt hatten, hat Dominic uns erste Anweisungen und Tipps zum bevorstehenden Tag gegeben und so konnten wir bald mit der Gondelbahn Richtung Hohsaas hochfahren.

Oben angekommen gings dann einige Meter die Piste nach unten. Ursprünglich plante Dominic, dass wir bereits früh das Trasse verlassen würden um einen ersten Eindruck vom Pulverschnee zu erhaschen und ich denke ein weiteres Ziel von Dominic war abzuchecken, in wie weit wir Neulinge überhaupt den Schiern unter unseren Füssen mächtig wären. Dieser Plan fand für unseren Tourenleiter jedoch bereits nach der ersten Kurve ein jähes Ende, denn Dominic wollte sich wohl am heutigen Tag auch eine Premiere gönnen und so schnallte er sich einen völlig neuen Tourenski an die Schuhe. Allerdings war die Bindung etwas zu lasch eingestellt und so löste sie sich ständig. Im Nachhinein ist es durchwegs amüsant sich zu überlegen, dass der erste, der an diesem Tag stürzt nicht etwa einer der vielen Neulinge war, sondern unser durchwegs erfahrene Leiter selbst. Aber es sollten natürlich noch viele seinem Beispiel folgen, denn während wir mit Astrid weiterfuhren und uns die erste Pulverfahrt doch noch gönnten, ging Dominic zur Bergstation hoch, wo er die Bindung präparieren konnte.

Unterhalb des Einstiegstrasses der Skipiste montierten wir währenddessen die Felle und machten uns bereit, um dann mit unserem Leiter zusammen aufzusteigen. Unterwegs übten wir erstmals einige Spitzkehren und folgten dann bald einmal den Spuren hinauf Richtung Lagginjoch. Während dem Aufstieg wurden uns immer wieder nützliche Tipps vermittelt und erklärt auf was während einer Tour vor allem zu achten sei. Wir konnten also einiges Lernen während wir unter grandiosen Bedingungen die insgesamt etwa 600 Höhenmeter hinter uns liessen. Es war durchaus ein gemütlicher Aufstieg und da doch immer wieder der eine oder die andere kleineren «Stoplerfallen» zum Opfer fiel, passten Dominic und Astrid das Lauftempo uns Frischlingen an, so dass wir in zwei unterschiedlich schnellen Gruppen aufstiegen.

Oben angekommen konnten wir ein Wahnsinnspanorama geniessen: Auf der einen Seite ein Meer von frischverschneiten Gipfeln bis hin zum Piz Bernina und auf der anderen Seite die wunderbare Mischabelgruppe direkt vor der Nase. Das alles bei absoluter Windstille und unter strahlend blauem Himmel. Wahnsinn!!! Was kann in solch einer Situation die Laune noch steigern? Richtig: eine Traumabfahrt in frischem, nahezu unbefahrenem Pulverschnee. Also vorausgesetzt man kann’s. Falls nicht, geht der Puls irgendwann etwas nach oben und der Schweiss auf der Stirn kommt plötzlich nicht mehr von der sportlichen Betätigung sondern vom, naja, ihr wisst schon😉 Um sich das mal vorzustellen: unsere Gruppe war tatsächlich mit viel Frischfleisch bestückt. Ein Beispiel: ein Teilnehmer, der hier natürlich ungenannt bleiben soll😉, stand doch tatsächlich vor drei Wochen das erste Mal überhaupt auf Skis. Natürlich wurde die Abfahrt für uns etwas, naja sagen wir mal holprig. Denn bis wir wieder unten auf der Piste angekommen waren, konnte sich jeder und jede von uns Neulingen mindestens einmal den frischen Schnee von der Skibrille wischen😉.

Unten am Pistenrand wurde uns dann noch ein kleiner LVS-Kurs zuteil bevor wir uns dann hinunter zur Weissmieshütte begaben. Einige Teilnehmer verabschiedeten sich bald, während der Grossteil der Gruppe noch gemütlich beisammensass. Eine deftige Mahlzeit und einige Getränke später wurde es dann aber für uns alle Zeit die Abfahrt über die Pisten in Angriff zu nehmen und den Tag so gemütlich ausklingen zu lassen. Unten angekommen, trennten wir uns dann definitiv und alle gingen ihrer Wege. Mit im Gepäck für alle ab dem heutigen Tag: die Erinnerung an ein unvergessliches Erlebnis, die Motivation seine Tourenskills für die Zukunft auszubauen und die Vorfreude auf weitere Touren mit dem SAC.

Nun gibt es nichts mehr zu sagen ausser Danke vielmals an die Tourenleitung für die Geduld, die wir euch wahrscheinlich abverlangt haben😉

Martin

Tourenleiter Dominic Anthamatten
Bericht Martin
Fotos Alle
Teilnehmer Astrid, Jeanine, Carole, Angela, Karin, Dominic, Alessandro, Renato, Aron, Martin, René