Neue Impressionen, Erfahrungen und Erlebnisse ohne Ende
Donnerstag
Jan und Simone haben zum siebten Mal diese Klettertage über Auffahrt organisiert und sie fanden auch dieses Jahr Anklang. Wir hatten fantastische Klettertage draussen am Felsen! Mit einem flexiblen Corona Abstand (es passten nicht ganz immer zwei irische Schafe dazwischen) waren wir 2 grosse, fröhliche Runden. Das Tessin war sehr gut ausgebucht und wir waren froh, auf dem Camping in Bellinzona und im Hotel Liberty nebenan Platz gefunden zu haben.
Der Einstieg ins verlängerte Wochenende war nicht ganz einfach und fiel unterschiedlich aus: manche waren im Stau – Gotthard 11 km! – und sie haben auf der Rückfahrt ein ähnliches Kunststück geschafft und manche nicht. Im Anschluss bekamen es alle am Mittwoch schon Anwesenden mit starkem Regen auf dem Campingplatz zu tun. Ab Donnerstag früh war die Gruppe dann komplett bzw. definitiv dann ab Freitag mit Susanne V.
Nachts waren wir verteilt auf den gelben PW der Post, VW Bussen, Wohnwagen und Zelten, von denen nicht alle gleich bequem und dicht waren und tagsüber fanden wir uns zum Essen, Trinken und Plaudern in mehreren kleinen Runden zwischen den Wohnwagen ein.
Nun kommen wir endlich zum Klettern, denn wir verbrachten alles andere als LazyDays (Wlan Passwort des Campings) im Tessin. In zwei Gruppen aufgeteilt, fuhren wir am Donnerstag ins Gebiet Gudo. Ein Teil lief hoch zum Felsen Redonda und der andere zum Panoramamix. Die Routen hiessen u.a. Tanz der Armen (5b+) und Spaziergang der Grossmutter (6a)….. Es wurde zwischen 5b und 6c geklettert, wobei uns die 6c im Redonda beim Aufbruch am Ende fast noch zum Verhängnis wurde, weil sie im Vorstieg abgebaut werden musste und sich dies – foppende Seitenhiebe blieben nicht aus – als knifflig erwies. Steffen hat dann alle erlöst. Nicht zu vergessen die kleine Wandergruppe geleitet von Dominic, die sich mit etwas Wein in Richtung der drei Burgen um Bellinzona aufmachten.
Abends wurde unter etwas widrigen Umständen gegrillt und der grün-weisse Pavillon aus älteren Zeiten hielt mit farbiger Beleuchtung Wind und Regen stand.
Freitag
fuhr eine Gruppe wieder nach Gudo, ging dann aber zur untersten Stelle namens Canyon und die andere ins Maggiatal nach Giumaglio, zum Felsen Falesia del piccone. Die Sonne schien und brannte regelrecht. Wir kletterten alle so einige Routen im Bereich zwischen 5b und 6c. In Giumaglio war der Felsen rappelvoll von Kletterern, aber es verteilte sich ziemlich gut. Ganz links die schöne, etwas längere Route Free Solo war begehrt. Danach hatten wir noch einen wunderbaren Abschluss, indem wir uns unterhalb eines Wasserfalls bei Giumaglio im kalten Nass eines Beckens erfrischten, von Kopf bis Fuss oder einfach die Beine. Es gab auch Chips und köstlichen Prosecco Superiore von Simone, die am Ende fast noch Gabys Fotoehrgeiz zum Opfer fiel.
Abends war wieder Grillsaison angesagt, nur diesmal noch ausgetüftelter als am Vorabend. Neben Würsten, Fleisch, Halloumi, grünen Pepperonis, Süsskartoffeln kamen noch Fisch und Pilze mit Café-de-Paris-Butter dazu. Die Café-de-Paris-Butter gehörte dann nach neuer Walliser Art auch auf die Bratwurst.
Samstag
Am Morgen ging der erste Blick in den Himmel, verbunden mit der Hoffnung, doch noch einmal den gleichen blauen Himmel zu sehen wie an den vorderen zwei Tagen. Dem war leider nicht so! Aber zumindest gab es keinen Regen.
Da heute bereits um 9.00 zum Gemeinschafts- Apell gerufen wurde, galt es am Morgen ein bisschen vorwärts zu machen. Simone verkündete uns, dass es heute ins Valle di Gorduno gehen sollte. Wie jeden Morgen formierten wir zwei Gruppen, definierten die Fahrtgemeinschaften und los ging es die vielen schmalen Kurven hoch in das Tal hinein wo uns ein paar tolle Felswände erwarteten.
Die Sektoren Ladrescio, Safari und King Roger wurden in Beschlag genommen. Wer wollte, kriegte von Jan noch eine kompetente Schulung zum Thema Umfädeln, Stand bauen, etc. Es war sichtlich kühler als an den vorderen Tagen, aber das Wetter hielt und jeder kam auf seine Kosten.
Die Wandergruppe unter Dominis Leitung fuhr Richtung Lugano und erwanderte die Denti della Vecchia.
Am späteren Nachmittag fanden sich alle wieder beim Camping zum obligaten Apèro ein und es wurde über die verschiedenen Routen, Schlüsselstellen und das Erlebte gefachsimpelt. Am Abend war dann zur Abwechslung mal Pizza-Party angesagt. Und ein weiterer Tag endete wieder in gemütlicher Runde, unter dem grünen Pavillon, mit den farbigen Glühbirnen, mit ´güätum Hengert´.
Sonntag
Unser letzter Tag – und das Wetter hielt. Was will man noch mehr!
Nach dem ordentlichen Apell und der Lagebesprechung am Morgen beglichen wir die letzten finanziellen Angelegenheiten (zum Glück gibt es TWINT) und das obligate Gruppenfoto durfte natürlich auch nicht fehlen.
Und schon verabschiedeten sich die ersten, entweder um dem Stau am Gotthard zu entgehen oder weil sie noch andere Verpflichtungen hatten.
Der Rest der Truppe fuhr Richtung Arcegno los, um sich noch ein letztes Mal an den schroffen oder eher plattigen Felsen zu probieren.
So langsam löste sich auch der Rest der Gruppe auf. Da glücklicherweise das Centovalli am Sonntag offen war, und trotz Coronazeiten der Transit über Italien in die Schweiz erlaubt war, stand einer zügigen Heimreise nichts mehr im Wege.
Ein paar tolle Klettertage neigten sich langsam aber unausweichlich dem Ende entgegen. Jeder war aber um ein paar Impressionen, Erfahrungen und Erlebnisse reicher geworden, die in sicherlich noch ein paar Tage begleiten werden.
Ein Dank an Simone und Jan für die perfekte Organisation der 7. Klettertage über Auffahrt. Ein Dank auch an alle für die tolle Kameradschaft, die helfenden Hände, die Ermutigungen, die Geduld und ganz einfach für das gemütliche Beisammensein.
Tourenleitung | Simone Knepper und Jan Olle |
Bericht | Gabriel Zurbriggen und Dalia Anthamatten |
Fotos | Kaspar Kellerhals, Dominic Anthamatten und diverse |
Teilnehmende | Gruppe 1: Simone, Jasmin, Sarah, Gaby, Bettina, Chäschpu, Samuel, Armida, Mario, Andrea, Dominic
Gruppe 2: Jan mit Dalia, René, Vedrana, Christine, Diana, Fidelis, Susanne V., Susann Z., Karsten, Deike, Steffen, Gabriel und die Kinder Nele und Frieda |
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