Punta Indren-Punta Giordani-Soldatengrat-Vincentpyramide -Zumsteinspitze-Parrotspitze-Ludwigshöhe
Tag 1: Punta Indren-Punta Giordani / Bericht: René
Früh aufstehen gehört dazu: Daher fährt unser freundlicher Kollege, Chauffeur und Seilführer Samuel bereits nach 3 Uhr früh los und nimmt nach und nach weitere Passagiere mit (danke Samuel!). Also erstmal knapp 4 Stunden Autofahrt sowie 2000 Höhenmetern mit 3 Seilbahnen von Alagna Valsesia zur Punta Indren. Die Hauptsorge dabei: Wegen der vorgegangenen Schlechtwetterphase ist die 9-köpfige Truppe kaum akklimatisiert.
Wir starten auf über 3200m um 9 Uhr.
In 3 Seilschaften geht es in regelmässigen Schritten bergauf mit Ziel Punta Giordani. Die Route ist steiler angelegt als angenommen und die Höhe macht sich denn auch alsbald bemerkbar. Dafür sind die Gletscherbedingungen hervorragend – tatsächlich ist nirgends ein Spalt zu erkennen und der Firn trotz starker Sonneneinstrahlung meist angenehm trittfest. Nach kurzer Kraxelei mit Gegenverkehr stehen wir zu Neunt bei der Gipfelmadonna auf 4046m – die Kamera macht Klick!
Nach kurzer Lagebesprechung – gesegnet mit starken Windböen – teilt sich die Gruppe auf. Die einen streben wie geplant dem Grat zur Vincentpyramide zu, während sich andere den Höhenbeschwerden ergeben und den Direktabstieg mit anschliessendem Wiederaufstieg zur Rifugio Gniffetti vorziehen (danke Simone!). Dieser Wiederaufstieg von 300 HM vorbei am Rifugio Mantova geht dann wegen nahem Erschöpfungszustand mit einsetzten Kopfschmerzen doch etwas schleppend voran. Trotzdem, die Freude bleibt: es ist einfach schön, dass unakklimatisierte Höhenerlebnis in dieser einmaligen alpinen Kulisse mit den SAC-KollegInnen zu teilen.
Tag 1: Punta Giordani-Soldatengrat-Vincentpyramide / Bericht: Susanne
Es heisst Seilschaften neu zusammen stellen, aber wer geht nun wo hin …. ?
Nach anfänglichen Schwierigkeiten steht es fest. Ich darf mich bei Jan anhängen. Ab geht es den drei Kollegen (Samuel mit Martin und Mario) nach. Aber leider wurden wir schnell ausgebremst. Hatten wir doch zwei 2 er Seilschaften vor uns welche nicht vom Fleck kamen. Nach der ersten Geduldsprobe, wurde es Samuel zu bunt und er überholte. Wir zwei hatten leider immer noch den Pannenstreifen neben uns. Also auch noch die Daunenjacke anziehen, mehr Kleider hatte ich nicht mehr. Plötzlich riss mir der Geduldsfaden. Jan schaute mich etwas irritiert an, aber es half. Nachdem auch er ein Machtwort gesprochen hatte, durften wir überholen. Nun wurde es sogar streng, wir kamen nämlich vorwärts. Der Grat war zum klettern sehr schön. Auf der Vincetpyramide angekommen strahlten wir fünf um die Wette.
Wir entschlossen uns weiter unter in der Wärme eine längere Pause einzuschalten.
Hm…in welche Hütte müssen wir nun, untere oder ist es doch die obere….. Wir kamen dann zeitgleich mit Simone &Co. in der Gnifetti, der richtigen Hütte, an. Panaché, Kuchen, alles was das Herz begehrt, wurde serviert und verzerrt.
Danke Jan und und Simone für die top Organisation und Samuel für die Seilführerschaft!
Tag 2: Rifugio Gnifetti-Lisjoch-Zumsteinspitze-Parrotspitze-Ludwigshöhe / Bericht: Martin
Tagwacht, 4 Uhr Frühstück mit über 100 anderen Bergbegeisterten im Rifugio Gnifetti. 5 Uhr Start. Viele Gruppen sind schon vor uns gestartet, aber auch mit uns starteten viele. Zudem kamen sie auch von der unten gelegenen Hütte. Man musste sein Seil richtig verteidigen dass nicht ein übereifriger Seilführer darüber stieg. Aber kommen wir zu den wichtigen und schönen Dingen: das Wetter war im Gegensatz zum letzten Monat perfekt. Der Schnee war wieder hart und der Sonnenaufgang zauberte Vielen ein Lächeln ins Gesicht und das Handy musste alles festhalten. Auf dem Lisjoch begrüsste uns die Sonne und wir hofften den kühlen Wind wieder etwas in den Hintergrund zu drängen. Aber weit gefehlt, eine Gruppe machte sich wieder auf den Rückweg, und eine andere ging schnurstracks mit unterkühlten Händen und Füssen in die Margheritahütte (Signalkuppe 4554m), nur das Frauenteam Susanne und Simone nahmen beim Aufstieg noch die Zumsteinspitze (4562m) mit. Sie waren dort oben weg vom Trubel, nur ein Zermatter Bergführer wagte dieses Abenteuer ebenfalls. Beim Abstieg überquerten wir die Parrotspitze (4443m), ein wunderbarer Schneegrat und die Ludwigshöhe (4344m).
Wir trafen uns alle wieder in Alagna und konnten nur über die letzten beiden Tage staunen, was wir alles erreichen konnten und wie wir die Höhe trotz fehlender Akklimatisation überraschend gut überstanden hatten.
Gerne wieder, es hat mega Spass gemacht.
Tourenleitung | Jan |
Seilführer | Simone, Samuel |
Bericht | René, Susanne, Martin |
Fotos | Alle |
Teilnehmende | Mario, Martin, Fabian, René |
Susanne, Steffi | |
Gipfelstürmerin | Susanne |
(6*4000er) |