SAC Saas – ein Schweizer Jodelclub
Zwei Gruppen starteten von verschiedenen Ausgangspunkten.
Gruppe „Simplon-Dorf»
7:30 Uhr Ortszeit. 1580 M.ü.M.:
Alle Teilnehmer der ersten Gruppe trafen sich pünktlich zur diesjährigen Grappatour. Jeder war heiss drauf, den kostbaren Tropfen auf dieser Tour zu sich zu nehmen. Jedoch hiess es erst mal die 1240hm in Angriff zu nehmen.
7:45 Uhr Ortszeit 1580 M.ü.M.:
Auch hier waren wir pünktlich, denn unser Tourenleiter Hugo ordnete rechtzeitig an, dass es um 7:45 Uhr los gehen soll Richtung Rossbodestaffel. Die Unterlage war hart, so dass wir zügig voran kamen. Irgendwann wurden dann die Harscheisen aufgeschnallt und wir spuhlten unsere Höhenmeter ab. Das Wetter war in unsere Richtung perfekt. Jedoch zogen hinter uns die ersten Hochnebelfelder auf.
8:40 Uhr Ortszeit / 1930 M.ü.M.
Beim Rossboden gab es die erste kurze Teepause. Hugo musste ein paar Mal betonen, dass es sich dabei um eine Teepause handelt und nicht um eine Grappapause. Seine Autorität drang bei jedem Teilnehmer durch und wir tranken brav unseren Tee.
8:50 Uhr Ortszeit / 1960 M.ü.M.
Erna stellte fest, dass ihr Höhenmesser 1960 anzeigt. Das war ihr Geburtsjahr. Sie wollte schon ihre Grappaflasche öffnen und mit uns gemeinsam auf dieses ereignisreiche Jahr anstossen. Doch Hugo Griff ein und meinte, wenn jeder an seinem Geburtstagshöhenkoordinate Grappa trinken würde, würden wir nie oben ankommen, bzw. unsere Flaschen wären alle leer. Er konnte Erna überzeugen, dass bei der Rückfahrt gerne auf diese Höhenkoordinate angestossen werden darf.
10:50 Uhr Ortszeit / 2760 M.ü.M.
Wir erreichten überglücklich den Gipfel. Endlich durfte Grappa getrunken werden. Die zweite Gruppe war bereits da. Von allen Seiten wurden die Flaschen geöffnet. Es waren fast mehr Flaschen wie Teilnehmer da, so dass jeder von uns den verdienten Tropfen geniessen konnte. Zum Schluss gab es noch ein gemeinsames Gruppenfoto und wir sangen uns noch ein für das Restaurant in Varzo.
11:30 Uhr Ortszeit 2680 M.ü.M.
Von Oscar löste sich der Ski. Unaufhaltsam gleitete er Richtung Tal. Alles Hinterherschauen brachte nichts. Bemitleidend und suchend fuhren wir dem Ski hinterher. Oscar der arme, musste mit einem Ski ein paar 100hm schweisstreibend den Hang hinunterfahren. In einem mittleren Steilhang kam der Ski zum stoppen und der Besitzer konnte mit uns gemeinsam zur Höhenkoordinate 1960 M.ü.M. fahren.
12:15 Uhr Ortszeit 1960 M.ü.M.
Wir erreichten den Geburtstagspunkt und tranken gemeinsam mit Erna nochmals einen kleinen Schluck Grappa.
Reinhard fräste wie immer sauber seine Spuren in den Schnee, als er plötzlich das Gleichgewicht verlor und auf seine Schulter fiel. Man sah ihm im Gesicht an, dass etwas nicht stimmte. Schmerzverzehrt und gleichzeitig tapfer fuhren wir mit ihm ins Tal nach Egga ab.
12:30 Uhr Ortszeit. 1580 M.ü.M.:
Wir kamen in Egga an und trugen unsere Ski zum Auto. Abropo Auto, allein wegen den Autos könnte noch ein Bericht geschrieben werden. Bis jeder im Auto sass und bis all die Schlüssel in das jeweilige Autos passten ging viel Zeit verloren. Zum Schluss war es sogar so, dass manche zu 5. Im Auto sassen und andere wiederrum zu 2. Und bei der Abfahrt Richtung Varzo passten immer noch nicht alle Schlüssel. Somit musste ein Auto zwischenparken. Nach kompliziertem wer fährt mit wem mit kamen wir dann in Varzo an. Bis auf Reinhard, er fuhr ins Krankenhaus. Dort stellte sich raus, dass die Schulter ausgekugelt war. Ich hoffe ihm geht’s bald wieder besser, so dass er die nächste Tour wieder mit dem SAC Saas gemeinsam machen kann.
Gruppe „Engiloch“
Die Gruppe „Engiloch“ bewältigte den Aufstieg im Schatten. Nur Michi kam ins Schwitzen. Er musste den fliegenden Fotoapparat von Robi holen und so ein Stück zweimal bewältigen. Die andere Gruppe kam ein bisschen mehr ins Schwitzen, weil ihr Aufstieg voll in der Sonne lag.
Das Timing passte, innert fünf Minuten kamen beide Gruppen auf dem Gipfel des Schilthorns an. Hier gab es den ersten Grappa. Erna hat letztes Jahr bei der Grappatour nur einen Grappa bekommen. So hat sie dieses Jahr vorgesorgt und eine Flasche auf den Gipfel getragen. Natürlich durfte ein Gipfellied nicht fehlen. Aus voller Kehle sangen wir „Grosser Gott, wir loben dich“.
Leider zogen Wolken auf und so war dann die Sicht beim Runterfahren nicht optimal. Ein Teil der Gruppe fuhr hinunter zum Engiloch, die andern nach Simplon-Dorf. Wieder flogen Sachen weg, diesmal der eine Ski von Oscar. Zum Glück blieb der Ski nach zwei steilen Hängen endlich liegen. So konnte Oscar doch die Talfahrt nach einigen akrobatischen Schwüngen auf einem Ski wieder auf zwei Brettern fortsetzten.
Auf 1960 Meter über Meer mussten Erna und ich noch einen Jahrgänger Stopp einschalten. Alle machten mit und waren dankbar für den guten Schluck Grappa.
Auf dem letzten Teilstück fiel Reinhard ganz böse auf seine linke Schulter. Leider erfuhren wir später, dass seine Schulter ausgerenkt war. Wir wünschen Reinhard gute Besserung und hoffen, dass er bald wieder auf eine SAC-Tour mitkommen kann.
In Varzo im Restaurant DERNA erwartet uns ein feines 6-Gänger Menü, viel Wein und viel Grappa verwöhnt. Bald war die Stimmung super.Ein Dank sei an Robert, der für uns das Restaurant aussuchte. Ausser Essen wurde auch viel gesungen, so dass der Wirt nicht mehr wusste, ob wir tatsächlich der SAC Saas sind oder irgendein Schweizer Chor. Zum Schluss möchte ich mich bei Allen Bedanken für den erfolgreichen Tag. Ich würde sagen, die nächste Grappatour kann kommen. Merci, auch nochmal an Hugo und Robert für die tolle Organisation und allen für die tolle Kameradschaft.
Beatrice und Daniel