Ein Klettersteig der besonderen Art
Schwierigkeit | Dynamischer Klettersteig | |
Zeitbedarf | 3 – 4 h | |
Länge | ca 1 km | |
Strecke | Furri (1865m) und Zermatt (1620m) | |
Besonderes | Nur mir Bergführer möglich |
Sonntagnachmittag, 13.30 UhrTreffpunkt Bahnhof Täsch, gutes Wetter, 6 Teilnehmer inkl. Bergführer voller Vorfreude.
Alle erschienen pünktlich und schon konnte es losgehen mit dem Pendelzug nach Zermatt. Am Bahnhof Zermatt nahmen wir noch Tanja in unsere Runde auf und nach kurzem Fussmarsch durch Zermatt ging’s mit der Luftseilbahn zum „Furi“. Dort folgten wir Beat zum Einstieg in die Gorge.
Jetzt hiess es, Klettergut an, Klettersteigset montieren, noch schnell was trinken oder richten, Handschuhe überziehen, Fotoapparat bereit und los ging unser Abenteuer. Schon auf den ersten paar Metern merkte man, das eine Schlucht doch etwas anders ist, als ein herkömmlicher Klettersteig. Es ging nicht wie sonst üblich hoch in luftige Höhen, sondern erstmal abwärts. Dem rauschenden Wasser immer näher. Das Wetter war angenehm, nicht zu heiss, nicht zu kalt und zum Glück trocken. Denn wir wurden uns bald bewusst, dass die Felsbeschaffenheit in der Schlucht schon im trockenen Zustand sehr rutschig und extrem glattgeschliffen ist. Bei nassem Wetter wäre es wohl nicht so angenehm gewesen.
Der erste Teil war gemächlich zum einstimmen, sich wieder vertraut machen mit dem umklicken und technisch nicht sehr schwierig. Wir kamen zügig voran und die Stimmung war sehr ausgelassen. Unser eigens gewählter „Paparazzi“ Emmanuelle hatte natürlich immer Vortritt 😎 damit es auch schöne Fotos zu bestaunen gibt. Dann kamen wir zum ersten dynamischen Teil. Beat erwähnte eingangs, dass die Gorner Gorge einer von 3 dynami-schen Klettersteigen in der Schweiz sei und genau ab hier wussten dann alle (auch ich), was damit gemeint war.
Es gab Seilbrücken, supi! Unter der fachmännischen Führung von Beat wurde einer nach dem anderen eingeklinkt und über die Schlucht geschickt. Ein Heidenspass… und auch Teamwork. Denn die Seilrolle musste ja immer wieder zurück, das Seil wieder eingeholt werden, damit auch der nächste die Schussfahrt geniessen konnte. Vor der einen Seilbrücke durften wir noch durch einen ausgehöhlten Fels durchkriechen, zuerst der Rucksack, dann der Besitzer, denn für beide zusammen war’s zu eng.
Und gleich wieder in die nächste Seilbahn. Von dort ging’s dann wieder zu Fuss weiter. Als nächstes kamen dann ein paar spezielle Brücken. Eine Holzbrücke mit dicken Hanfseilen zum halten (Himalayabrücke) und so etwas wie eine 3-Seilbrücke, wobei das 3. Seil hier einem dünnen Holz gewichen ist. Schön wacklig war es aber immer noch. Ende Brücke direkt links über einen Baumstamm weiterhangeln und dann zwischendurch auch mal ein Stück wieder hoch. Sonst könnte man ja nicht danach noch abseilen. Es war ein stetes auf und ab und blieb immer schön „dynamisch“. Diese Teile machten uns am meisten Spass, das war deutlich zu sehen an den strahlenden und begeisterten Gesichtern.
Der Ausstieg war dann auch noch etwas speziell, wie von Beat bereits angetönt. Es ging grösstenteils über schmale Gerüstbretter, welche am Fels entlang verankert sind, und unter uns das Wasser, an diesem Tag ein steter Begleiter. Alle kamen wohlbehalten und zufrieden an. Eine kurze Pause, ablegen der Gurte und in zügigem Marsch Richtung Zermatt Bahnhof, wo wir uns zum Abschluss noch einen Kaffee oder ein Bierchen gönnten. Alles in allem ein super Nachmittag! Die Gorge ist landschaftlich wirklich einzigartig, die glattgeschliffenen Wände beeindruckend. Ich kann diese Tour nur jedem empfehlen, es lohnt sich.
Ich möchte an dieser Stelle Beat nochmals herzlich danken für das wunderbare Erlebnis und freu mich schon auf die nächste Tour in diesem Stil.
Bergführer | Beat Burgener |
Bericht | Heike Imhof |
Photos | Heike |
Teilnehmer | Emmanuelle, Heike, Beat, Matthias, Marco, Tanja, Gabriela |