statt Stockhorn Binntal

Als mich ich vergangene Woche als Letzte für Theo’s Skitour im Binntal eingeschrieben hatte, wusste ich noch nicht, dass ich diese auch leiten und zusätzlich alle Teilnehmer und ich als Tourenleiterin auf einen neuen Skigipfel führen würde. Theo konnte verletzungsbedingt nicht mit. Am Montag war überall Sturm und Niederschlag und ich am Arbeiten. So hab ich – wie schon öfters bei Ungewissheit – Bergführer Gabi kontaktiert. Dieser schlug mir die Crêta de Vella vor. Und das sollte sich als gute Alternative beweisen.

Der Dienstagmorgen war, wie verheissen, strahlend schön. Um ca. 9 Uhr starteten wir nach einer kurzen Abfahrt von 120 Höhenmetern, die Männer mit bereits montierten Fellen, die Frauen wie es sich gehört ohne, auf dem Pont de Tsarevesse unterhalb Bourg-St-Pierre unsere Tour. Schon nach kurzer Zeit wurden wir stutzig, die Strasse war über ein grosses Stück verschüttet. Ein Felsabbruch hatte sie mit Bäumen und Felsbrocken übersät. Der Neuschnee liess jedoch vermuten, dass drunter alte Spuren sein mussten. Wir überwanden das Hindernis und liefen weiter durch den schön verschneiten Wald. Auf der Alp Les Arpalles angekommen, lachte uns die Sonne entgegen. Weiter durch ein steileres Stück in und auf Mulden ging es Richtung Champ Long, wo wir eine Pause einlegten. Während dieser Zeit wurde es plötzlich viel wärmer und das anschliessende Spuren anstrengender. Scheinbar war weiter unten eine weitere Gruppe unterwegs. Wir liefen Richtung Gipfel als uns auf einmal die beiden Männer der 6-köpfigen Gruppe überholten und den Rest spurten, und das in sagenhaftem Tempo. Wir blieben an ihnen dran, unser Tempo wurde zügiger und kurz nach Mittag waren wir auf dem Gipfel.

Bereits waren einige Wolken aufgezogen und wir machten uns nach kurzer Rast bereit zur Abfahrt. Aber oje, das war wohl der falsche Moment. Genau dann war die Sicht miserabel und unsere Schwünge im Schnee zeigten keine schönen Muster. Es wurde einem beinah übel. Osci, der Skilehrer, zeigte uns was er draufhat und mit Spuren als Anhaltspunkte fuhr es sich je länger desto besser. Bald zeigte sich auch wieder die Sonne und ab der obersten Alp ging es in einer schönen Mulde mit etwas schwerem Pulverschnee bis runter auf die Strasse und zurück, die Passage des Felssturzes und ein Gegenaufstieg inbegriffen, zu den Autos.

Ein Drink im naheliegenden Restaurant rundete den gelungenen Tag ab. Und beim Rausgehen konnten wir nochmals unsere Spuren in den Mulden unterhalb Champ Long betrachten.

Ich danke allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für deren Flexibilität bei der Durchführung meiner Tour, die eine etwas längere Anreise erfordert hat. Und ich hoffe natürlich, dass sich der fitte Gast Anni bei uns wohl gefühlt hat.

Tourenleiter Diana (Ersatz für Theo)
Bericht Diana
Fotos Mario, Diana
Teilnehmer Anni, Mario, Osci, Reini, Sandra, Trudy
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