2x 3000 plus – 3x Hütten – 4x defekte Schneeschuhe

 

Freitag, 11. April 2014

Gemäss Programm war der Treffpunkt für die bevorstehend Schneeschuhtoure um 16 Uhr in Leukerbad, um anschliessend mit der Seilbahn auf die Gemmi zu fahren und zur Lämmerenhütte (2507 m) zu wandern. Da Peter und ich (aus der Üsserschwiiz anreisend) den ganzen Tag frei hatten, entscheiden wir den Zustieg etwas zu verlängern und starteten in Sunnbüel (Kandersteg).

Die Sonne brannte bereits vor dem Mittag sehr warm vom Himmel, als wir den Weg in Richtung Gemmi unter die Füsse nahmen. Über gemächlich ansteigendes Gelände erreichten wir das Hotel Schwarenbach, wo wir uns ein feines Stück Aprikosenkuchen gönnten. Auf dem weiteren Weg überqueren wir den zugefrorenen und schneebedeckten Daubensee, bevor wir auf dem Gemmipass ankamen.

Dort liessen wir es uns nicht nehmen einen, zwei und noch ein paar Blicke mehr auf das atemberaubende Panorama der Walliser 4000er zu werfen. Via Lämmerenboden und einem kurzen, steileren Schlussanstieg, erreichten wir dann am späteren Nachmittag die Lämmerenhütte. Gut zwei Stunden später traf auch der Rest der Truppe auf der Hütte ein, wo nun alle vereint einen gemütlichen Abend mit einem guten Nachtessen verbrachten.
Samstag, 12. April 2014

Heute stand mit dem Wildstrubel der erste Gipfel auf dem Programm. Entsprechend gespannt auf das Bevorstehende und gestärkt durch ein feines Frühstück, verliessen wir die gemütliche Lämmernhütte gegen 06:30 Uhr. Bald schon hatten wir den Wildstrubelgletscher unter unseren Füssen, wo Beat die eine und Hilda die andere Hälfte der Gruppe ans Seil nahmen.

Ruhig und stetig stiegen wir den Gletscher hoch und erreichten in zwei Seilschaften schliesslich überglücklich den Gipfel des Wildstrubels (3244 m). Als Belohnung erwartete uns eine atemberaubende Sicht auf die Plaine Morte und die dahinterliegenden Gipfel der uns so bekannten Walliser 4000er.

Der folgende steile Abstieg über den Südgrat war wohl etwas zu viel für Martins Schneeschuhe. So waren nach halbem Weg nebst Beats bergführerischen Fähigkeiten nun auch seine Kenntnisse im Reparieren von Schneeschuhen gefragt. Nach notdürftiger Reparatur der Schneeschuhe konnte es weiter gehen und schon bald erreichten wir den Fuss des Wildstrubels, wo wir uns die wohlverdiente Mittagspause einlegten.
Martins Schneeschuhe bedurften hier einem erneuten, fachmännischen Reparatureinsatz von Beat. Vor uns lag nun die sehr eindrückliche Ebene der Plaine Morte, welche die Gruppe von Beat schon in beinahe meditativem Zustand überquerte. In der anderen Gruppe bei Hilda sorgten weitere defekte Schneeschuhe für Gesprächsstoff. So musste Beat erneut Draht und Zange zücken, um das Weiterkommen sicherzustellen.

Beim Aufstieg zur Wildstrubelhütte (2793 m) wurden die Wolken immer dichter und Nebel zog auf, so dass wir kurz vor dem Erreichen der Hütte nur noch wenige Meter weit sahen. Doch Beat führte uns sicher zu unserem Tagesziel, wo wir etwas müde aber zufrieden den erlebnisreichen Tag und die schönen Momente des Gipfelglücks nochmals Revue passieren lassen konnten.

   Martins Schneeschuhe hatten den Tag leider weniger glücklich überlebt, sie waren unreparierbar kaputt. Doch Dank der hilfsbereiten Hüttenwartin Daniela, die Martin ein paar fast neue Schneeschuhe zur Verfügung stellte, war das Weiterkommen am nächsten Tag gesichert. An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank Daniela!

Sonntag; 13. April 2014

Heute stand die «Königsetappe» und damit ein langer Tag auf dem Programm. Entsprechend früh startet der Tag bereits um 05:30 Uhr mit einem stärkenden Frühstück. Nachdem sich der dichte Nebel kurz vor halb sieben Uhr endlich genug gelichtet hatte, gab Beat grünes Licht und wir machten uns auf den Weg in Richtung Wildhorn.

Dieser begann mit einem steilen Abstieg von der Wildstrubelhütte hinunter zum Rawilpass (2429 m). Über leicht coupiertes Gelände ging es anschliessend mal auf mal ab, eine schöne Erholung nach dem frühmorgentlichen Abstieg von der Hütte. Doch diese sollte nicht lange währen, schon bald begann der Aufstieg in Richtung des Wildhorns. Beat wählte dazu einen Weg links des Aufstiegs zum Schnidejoch (2756 m), so dass wir auf direkterem Weg unserem Ziel entgegen stiegen.

Schon bald ging es so steil bergauf, dass die Steighilfen der Schneeschuhe ausgeklappt werden musste, welche Wohltat für die Wadenmuskeln! Auf dem Sattel angekommen, schlug ein Teil der

Gruppe den direkten Weg zur Wildhornhütte ein, der Rest machte sich auf zum zweiten Gipfelziel der Tour. Dieser führte über den sanft ansteigenden Glacier de Téne und den Glacier du Wildhorn. Nach dem steilen Schlussanstieg erreichten wir kurz vor dem Mittag den Gipfel des Wildhorns (3248 m).

Voller Emotionen und auch etwas Stolz über das Erreichte, genossen wir die herrliche Aussicht. Nach einer kleinen Stärkung auf dem Gipfel ging es an den Abstieg in Richtung Wildhornhütte (2303 m), wo die anderen bereits auf uns warteten. Den Weg verkürzten wir mit einer rasanten Rutschpartie auf dem Hosenboden, welch ein Spass! Wieder vereint verliessen wir die Wildhornhütte und machten uns auf den Weg zur Iffigenalp. Dabei überquerten wir unterwegs den noch zugefrorenen Iffigensee, bevor wir dem Iffigenbach folgend müde aber zufrieden an unserem Wanderziel ankamen. Auf der Iffigenalp wurden wir von einem Taxi abgeholt, welches uns bis zum Bahnhof Lenk brachte. In Spiez trennten sich dann die Wege der Gruppe.

Ein grosses Dankeschön geht an Beat und Hilda, die uns auf dieser Tour stets sicher führten und uns unvergessliche und schöne Momente in den Bergen ermöglichten.

Fabienne

Tourenleiter Beat Burgener und Hilda Kalbermatten
Bericht Fabienne Dubler
Fotos Gabriel Dumoulin und Peter Schulthess
Teilnehmer Adelheid, Anja, Angela, Beat Fabienne, Florian, Gabriel, Hilda, Marceline, Martin, Michele, Peter, Sonja, Tanja Toni