Das Tourenweekend über Ostern von der Grubenalp konnte wegen instabilen Wetterver-hältnissen nicht durchgeführt werden. Mario und Charly streckten jedoch die Fühler für uns aus und wurden im Forstrevier von Charly fündig. So ganz traute man den Wetterverhältnissen nicht, kam es doch zu kurzfristigen Abmeldungen. Doch einmal mehr irrten die Schlafenden.
Gleich südlich des Wiwannihorn schliesst sich das Öugstchummuhorn an. Der Südgipfel des Öugstchummuhorns ist ein grossartiger, anspruchsvoller Skigipfel, mit einer phantastischen, steilen Südostflanke von 800 Hm. Der interessante Zustieg wird noch aufgewertet durch herrliche Tiefblicke ins Rhonetal.
Anfänglich wunderten wir uns, dass Charly mit einem Kleinlastwagen auftauchte und oberhalb von Ausserberg auch noch die letzten des Trupps neben dem Material auf der Ladefläche einen Platz fanden. Obwohl wir bereits auf der Forststrasse mit dem Osterhasen kreuzten, bevorzugte es André, erst am Sonntag die Eier suchen zu lassen!
Als schliesslich die Restschneefelder auf der Strasse immer länger wurden, ertappte sich auch der letzte mit den Bildern, wie sich Charly mit dem Gefährt hocharbeiten wollte; er fuhr mit Vollgas rein bis es nicht mehr ging, wieder zurück um nochmals Anlauf zu nehmen und so fort. Reinhard liess bei diesen Aktionen den Türgriff nicht mehr aus der Hand… Schliesslich parkten wir 20m vor dem Schnee und konnten über eine durchgehende Schneeschicht aufsteigen.
Der Geisshirt und der Förster spurten los. Hilfe, Hilfe wir können sie nicht mehr bremsen, stellten die einen insgeheim und fasziniert fest. Was suchten die wohl? Dem Geisshirt fehlte eine Glocke, welche er aber finden konnte. Was der Förster im Sinn hatte blieb ein Rätsel.
Der Hang wurde immer steiler. Wir gewannen schnell an Höhe. Als wir dann noch die Harsteisen montierten, besinnte sich Beatrice auf den Tourenleiter und staunte über dessen Mut, sie in ihrem ersten Aktivjahr auf eine solche Tour mitzunehmen.
Doch Qualität glänzt auch unter verhangendem Himmel! Je länger, je stotzender – jede Spitzkehre musste schliesslich 100% sauber ausgeführt werden, um sich nicht wieder tiefer am Hang zu finden.
Die Gleibigu können in solchen Situation ihre körperlichen Vorteile ausspielen und entpuppten sich als wahre Spitzkehrenakrobaten. Die Flanke wird von einem steilen, felsigen Aufschwung auf 50 Hm mit 45° abgerundet. Mario und Dominic liessen es sich nicht nehmen, die Skier aufzubuckeln um den Gipfel über diesen Steilhang und einer kurzen Gratkletterei zu erreichen.
Zum Glück stiegen die beiden weiter und der Geisshirt demonstrierte seine Bewegungsfreiheit im Gebirge, ansonsten hätte sich Platzmangel eingestellt und ein Abfahren mit montierten Fällen wäre in Betracht gezogen worden. Für den Gipfelkuss reichte der Platz aber dann doch nicht mehr aus. Sandra und Beatrice versprachen dieser genüsslichen Pflicht ein anderes Mal nachzukommen.
Auf der Abfahrt wurde über die langen Abfahrten gestaunt. Perfekte glatte Pistenverhältnisse regten zu Formationsfahrten an. Zufrieden über die geglückte Tour gönnten wir uns beim Lastwagen einen Apéro und bestiegen diesen wohlgemut mit dem Wissen, dass unser Leistungshorizont nicht ganz auf der Strecke blieb.
Es härzlichs Vergällts Gott dum Mario und dum Charly fer die rund Sach!
Dominic |
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