…spektakuläre Kulissen, lose Felle und berauschende Eindrücke…

  

Samstag

In aller Früh brachen wir auf nach Chamonix, wollten wir doch rechtzeitig an der Talstation der Aiguille de Midi sein, um noch acht der heiss begehrten Tickets für die Bergfahrt auf die Aiguille de Midi zu ergattern.  Und tatsächlich: wir schafften es als erste Gruppe da zu sein und liessen Gabriel, die Tickets organisieren, während wir anderen gespannt dem Treiben der sich mit motivierten Berggängern füllenden Station zuschauten.  Eine Stunde später standen wir oben auf 3800 Meter und als Erstes hiess es, Steigeisen an, Tourenski aufbinden und hinuntersteigen.

Dann Skier an und Abfahrt durch den ersten Teil des klassischen Vallée Blanche, welches einer Piste gleicht, und wir gar nicht wissen wollen, wie viele Menschen diesen in einer atemberaubenden Landschaft liegenden Gletscher jeden Tag befahren. Doch siehe da, bereits hier fanden wir den ersten Pulverschnee an und unter der fachkundigen Führung von Gabi, der uns jeden Gipfel, bekannte Kletterwände und Grattouren zeigte und ein paar Ankedoten dazu wusste, fuhren wir Stück für Stück hinunter bis zirka auf die Höhe des „Salle à Manger“. Nach einer kleinen Stärkung hiess es, Felle montieren und über den Glacier des Périades hinauf zur Brêche Puiseux.

Das letzte Teil Stück des Aufstiegs, ein 45 Grad steiles und zirka 250 Meter hohes Couloir, gehörte sicher zu den Highlights des Tages. Ein paar Italiener (wie könnte es anders sein?) überholten uns im Eilzugtempo, der Schnauf und auch wir holten sie wenig später aber wieder ein, hat sich ihre Spurt-Stop-Taktik wohl doch nicht bewährt. Leider musste Freddy im Couloir kurz mit einem Stein Freundschaft schliessen, was doch ziemlich schmerzen musste, doch er zeigte sich tapfer.

Oben angelangt, seilte uns Gabi vorbildlich und sicher ab, während Tourengänger anderer Nationen eine etwas mutigere Abseilvariante wählten. Alle freuten sich nun auf die Abfahrt auf dem Glacier du Mont-Mallet, vorbei an der Nordwand der Grandes Jorasses, wo wir doch tatsächlich feinste Pulverschneehänge vorfanden.

Die Aussage, dass man nicht des Pulverschnees wegen nach Chamonix hingehen muss, hat sich für uns also alles andere als bewahrheitet. Immer wieder staunten wir über die unglaublich schöne Berglandschaft und für uns alle war klar: hier müssen wir wieder hin.

Zuletzt ging’s wieder hinein ins Valléé Blanche, wo wir die „Piste“, den letzten Aufstieg sowie die Abfahrt bis nach Chamonix mit vielen anderen Schneesportangefressenen teilten.

Peter schaffte es bei der Abfahrt seinen Stock zu brechen, waren er und Gabi doch etwas (zu) wild unterwegs. Doch auch dieses kleine Malheur kann nach einem so wundervollen Tag mit Leichtigkeit weggesteckt werden.

Mit einem wohlverdienten Bier neigte sich ein schöner Tourentag dem Ende zu. Wir waren überwältigt.

Danke Gabi für dieses unvergessliche Erlebnis !!!

Sarah

Sonntag

Wir konnten von der Gruppe des Vortages noch schnell die Fotos über die modernen Medien bestaunen und freuten uns auf diese tolle Tour. Um 6.15 Uhr war Treffpunkt in Vallorcine, dann ging’s zur Aiguille du Midi Bahn, wo Gabriel für uns reserviert hatte. Wir waren die vordersten und starteten mit der ersten Bahn zum Aiguille du Midi auf 3842 m.

Dort montierten wir kurz die Steigeisen und seilen uns an bis zu einer Ebene, wo wir die Skis anziehen konnten. Dann ging es rasant das Vallée Blanche runter mit der herrlichen Kulisse der umliegenden Berge. Gabriel kannte sie alle und auch die vielen dazugehörenden Touren beschrieb er mit einer Begeisterung, die ansteckend wirkte. Ca. auf Höhe des Salle à Manger fellten wir an und liefen den Glacier des Périades hoch.

Während die sonst Langsamen stetig den Hang hoch kurvten, kämpften die sonst Schnellen mit ihren lottrigen Fellen an ihren Zündholzskiern und montierten vorzeitig Harscheisen oder liessen sich von Gabi die Felle mit Kleber fixieren. Am Couloir zum Bivacou des Périades schnallten wir die Skis auf, montierten die Steigeisen und kämpften uns in 3 3er-Seilschaften das lange Couloir hoch. Gabi gab Vollgas mit seiner Gruppe und so konnten wir ohne langes Anstehen abseilen, an der Sonne den Lunch geniessen und dann die tolle Abfahrt unter dem Grande Jorasse Nordwand durch im schönen Pulverschnee geniessen.

Wir fuhren bis zum Gletschertor des Mer de Glace, bevor wir die Skis nochmals eine kurze Strecke hochtragen mussten, wo es den wohlverdienten Trank gab, bevor wir die letzten Meter auf dem Forstweg nach Chamonix unter die Skis nahmen. Es war wirklich eine sehr eindrückliche und abwechslungsreiche Tour.

Vielen Dank Gabi, wir kommen wieder! Ich danke auch allen anderen Teilnehmern für die nette Gesellschaft! Ja und Mario, dass er seine riesige Kamera mitgeschleppt hatte, das hat sicher Superfotos gegeben.

Connie

Tourenleiter Theo, Diana, Mario
Bericht Sarah, Connie
Fotos Theo, Klaus, Freddy, Mario, Diana, Connie
Teilnehmer Samstag Theo, Peter, Freddy, Alex, Michi, Klaus, Sarah, Gabi
Teilnehmer Sonntag Diana, Mario, Erna, Regula, Ignaz, Toni, Erich, Connie, Gabi